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Robert Habeck: Kosten-Schock beim geplanten Heiz-Hammer! Hat sich der Grünen-Politiker verrechnet?

Hat sich Robert Habeck bei seinen Heiz-Plänen verrechnet? Bild: picture alliance/dpa | Britta Pedersen

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Die Debatte um den geplanten Heiz-Hammer von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck reißt nicht ab. Ab 2024 soll der Einbau von neuen Öl- und Gasheizungen verboten werden. Stattdessen sollen Wärmepumpen zum Einsatz kommen. Laut Gesetzesentwurf drohen Bürger und Bürgerinnen Kosten von jährlich rund 9,2 Milliarden Euro. Ab 2029 noch 5,04 Milliarden Euro pro Jahr. Doch die Rechnung ist offenbar falsch. Hat sich die Bundesregierung verrechnet?

Kosten-Schock beim geplanten Heiz-Hammer! Hat sich Robert Habeck verrechnet?

Laut Berechnungen des Eigentümerverbands Haus & Grund könnten die Kosten für Immobilienbesitzer doppelt so hoch ausfallen. "Die Zahlen im Gesetzentwurf sind eine Milchmädchen-Rechnung", sagte Verbandschef Kai Warnecke gegenüber der "Bild"-Zeitung. "Das Ziel sind 500 000 neue Wärmepumpen im Jahr. Bei Kosten von durchschnittlich 40.000 Euro pro Wärmepumpe entstehen hierdurch jährliche Kosten in Höhe von 20 Milliarden Euro."

Doch damit nicht genug: Auch der Einbau der Wärmepumpen könnte deutlich länger dauern, als von Robert Habeck angekündigt. Spätestens ab 2045 sollen fossile Öl- und Gasheizungen in Deutschland komplett verboten sein. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen pro Jahr 500.000 Wärmepumpen eingebaut werden. Doch auch hier hat sich ein Rechenfehler eingeschlichen. "Bei 500.000 Wärmepumpen im Jahr wären nach rund 39 Jahren alle 19,4 Millionen Wohngebäude mit einer Wärmepumpe ausgestattet", rechnet Warnecke. Bis 2045 sind es jedoch nur noch 22 Jahre. Um dieses Ziel zu erreiche, wären pro Jahr rund 1,5 Millionen Wärmepumpen nötig.

Zudem liegt die Lebensdauer einer Wärmepumpe nur bei etwa 20 Jahren, dann müsste sie ausgetauscht werden. Dieser Umstand wurde in den Berechnungen des Bundeswirtschaftsministers noch nicht einmal berücksichtigt.

"Wenn wir unterstellen, dass etwa 80 Prozent der Gebäude in den Händen der Bürgerinnen und Bürgern liegen, so müssen diese etwa 620,8 Milliarden Euro von den gesamten 776 Milliarden Euro aufbringen. Auch wenn natürlich nicht alle Gebäude im Endeffekt eine Wärmepumpe erhalten, so machen diese Zahlen deutlich, dass die kalkulierten Kosten im Gesetzentwurf viel zu niedrig sind und die Annahmen unrealistisch. Der Gesetzentwurf ist mithin in sich unschlüssig", fasst Warnecke im Gespräch mit der "Bild" zusammen.

Doch Habeck bleibt bei seinen Zahlen. "Über einen Zeitraum von 18 Jahren rechnet sich die Wärmepumpe. Außerdem werden die Preise bald sinken", prophezeit der Grünen-Politiker in einem Interview mit "Funke"-Medien. Es bleibt spannend.

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