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Ukraine-Krieg heute im News-Ticker:        Ukraine-Krieg im News-Ticker - alle Geschehnisse vom 28.03.2023

Wagner-Boss Prigoschin begnadigte Straftäter für den Ukraine-Einsatz. Bild: picture alliance/dpa/AP | Uncredited

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+++ Kiews Militärsprecher: Lage in Bachmut "sehr dynamisch" +++

Die Lage in der schwer umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut ist nach den Worten eines ukrainischen Militärs "sehr dynamisch". Manchmal habe sogar der Gegner taktische Vorteile, sagte der Sprecher der ukrainischen Ostfront, Serhij Tscherewatyj, am Dienstagabend im Fernsehen. Doch diese Vorteile seien vorhersehbar. "Wir erkennen sie und ergreifen Gegenmaßnahmen."

Einen wie auch immer gearteten strategischen Vorteil gebe es nicht. "Die Lage ist stabil, aber schwierig", sagte Tscherewatyj. "Bei Kämpfen und Gegenmaßnahmen geht es darum, dem Gegner die Möglichkeit zu nehmen, seine Angriffe erfolgreich auszuweiten."

Allein in den vergangenen 24 Stunden habe es 14 Zusammenstöße mit russischen Truppen gegeben, in deren Verlauf 86 russische Soldaten getötet und weitere 117 verwundet worden seien. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Um Bachmut wird seit Monaten gekämpft. Die auf russischer Seite dort agierende Söldnertruppe Wagner bedroht die Stadt inzwischen von Osten, Norden und Süden.

+++ Überschrift: Kiew: Iranische Drohnen mit Bauteilen aus dem Westen +++

Die von Russland eingesetzten sogenannten Kamikaze-Drohnen aus iranischer Produktion bestehen nach Erkenntnissen ukrainischer Militärs in erheblichem Maß aus Bauteilen aus westlicher Produktion. Wie ukrainische Medien am Dienstag berichteten, haben Experten abgeschossene und weniger beschädigte Drohnen des Typs Shahed-131 und Shahed-136 zerlegt und untersucht. Ein Großteil der Bauteile stamme aus dem Westen und könne zum Beispiel über den chinesischen Online-Händler Aliexpress bestellt werden.

Wichtigstes Bauteil sei eine CRPA-Antenne, die Signale aus einem Navigationssatelliten empfange und daher auch nicht von der elektronischen Flugabwehr gestört werden könne. Selbst bei einem Ausfall der Satellitenverbindung könne die Drohne ihren Flug nahezu zielgenau fortsetzen. Die erforderliche Technologie sei unter anderem in Israel entwickelt worden, hieß es. Die Daten sollteen nun westlichen Partnern der Ukraine zur Verfügung gestellt werden, um es dem Iran zu erschweren, an Bauteile zu gelangen, hieß es weiter.

+++ Pentagon: Russland will nach Verlusten sehr alte Panzer einsetzen +++

Wladimir Putin stationiert Atomwaffen in Belarus. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Gavriil Grigorov

Angesichts der massiven Zerstörung gepanzerter Fahrzeuge durch das ukrainische Militär sieht sich Russland nach Ansicht von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin gezwungen, auf jahrzehntealte Panzer aus Sowjetzeiten zurückzugreifen. Die Ukraine habe den russischen Bestand gepanzerter Fahrzeuge ausgedünnt "auf eine Weise, wie es sich niemand vorstellen konnte", sagte Austin am Dienstag bei einer Anhörung im Senat. "Deswegen sehen wir Russland sich jetzt um T-54 und T-55 Panzer bemühen angesichts des Ausmaßes der Schäden, die ihnen die Ukraine zugefügt hat."

Die Panzermodelle wurden von der Sowjetunion im Wesentlichen nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt, Zehntausende davon wurden produziert. Nach Angaben des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) verfügen die Panzer über eine deutlich leichtere Panzerung und kleinere Kanonen als aktuellere Modelle. Die Panzer seien in großer Zahl verfügbar, genauso wie die Ersatzteile dafür, sie könnten aber zu noch höheren russischen Opferzahlen führen, weil sie weniger sicher seien, erklärte das ISW vergangene Woche. Sie seien etwa mit Blick auf viele Panzerabwehrsysteme, über die die Ukraine verfüge, «hochgradig verwundbar». Zuvor hatte es Berichte gegeben, dass ein russischer Zug beobachtet worden sei, der die alten Panzer aus einem Lager in Richtung Ukraine gebracht habe.

+++ Selenskyj lässt sich über Lage an der Front informieren +++

"Wir haben die allgemeine Situation in den Frontgebieten besprochen, die Stärkung und den Schutz unserer Grenzen entlang der gesamten Front - vom Gebiet Cherson bis zum Gebiet Charkiw", sagte Ukraine-Präsident Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Details zu den Ergebnissen der Sitzung nannte er nicht.

Zudem besichtigte der 45-Jährige Saporischschja und die im Gebiet Dnipropetrowsk liegenden Städte Nikopol und Marhanets, die häufig russischen Raketenangriffen ausgesetzt sind. "Heute haben in Saporischschja russische Raketen Wohngebäude getroffen", sagte Selenskyj. Diese seien in Flammen aufgegangen und teilweise zerstört worden. Er warf Moskau erneut gezielten Terror gegen die Zivilbevölkerung vor. "Aber unsere Soldaten, die wir heute in Saporischschja besucht haben, wissen genau, was sie brauchen, um den Feind aus unserem Land zu vertreiben."

+++ Moskau wirft Westen in Atomwaffendebatte Doppelmoral vor +++

Das Außenministerium in Moskau hat dem Westen nach dessen Kritik an den Plänen zur Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus Doppelmoral vorgeworfen. "Die inadäquate Reaktion einer Reihe westlicher Hauptstädte auf unsere Kooperation mit Belarus bei der militärischen Atomnutzung kann nur Befremden hervorrufen", sagte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa einer vom Ministerium veröffentlichten Erklärung zufolge. Schließlich habe die Nato das Konzept gemeinsamer Atom-Missionen eingeführt und die USA hätten Atombomben in Belgien, Deutschland, Italien, den Niederlanden und der Türkei stationiert.

Kremlchef Wladimir Putin hatte vor dem Hintergrund starker Spannungen mit dem Westen infolge des Ukraine-Kriegs angekündigt, taktische Atomwaffen in der benachbarten Ex-Sowjetrepublik Belarus zu stationieren. Auch Putin begründete die Stationierung damit, dass die USA seit Jahren Ähnliches in Europa täten.

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