Politik

Oskar Lafontaine: "Unerträgliche Dummheit!" Linken-Politiker mit Kreml-Propaganda in ARD-Talk

Mit seinem Auftritt bei "Maischberger" sorgt Oskar Lafontaine für Entsetzen. Bild: picture alliance/dpa | Oliver Dietze

  • Artikel teilen:

Bislang hat Peking den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht verurteilt, jedoch hat sich China als Vermittler positioniert. Der Russland-Besuch des chinesischen Staatschefs Xi Jinping weckte Hoffnungen auf ein baldiges Kriegsende. Darüber diskutierten unter anderem der ehemalige Linken-Chef Oskar Lafontaine sowie CDU-Militärexperte Roderich Kiesewetter am Dienstagabend (21.03.2023) bei "Maischberger". Seine Aussagen sorgten im Netz jedoch für Entsetzen.

Oskar Lafontaine bei "Maischberger" am 21.03.2023: Linken-Politiker verbreitet Kreml-Propaganda in ARD-Talk

"Ich hoffe, dass China Einfluss auf Moskau nimmt, diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden", sagt Lafontaine zunächst und fordert, dass das Morden in der Ukraine so schnell wie möglich aufhören müsse. Zudem merkt er an, dass man verhindern müsse, dass dieser Krieg auf ganz Europa überschwappe. Doch schon wenige Minuten später legt Lafontaine los. Er behauptete zuvor bereits, dass die USA gar kein Interesse am Frieden hätten. Bei "Maischberger" untermauert er seine Aussage. "Der US-Verteidigungsminister, ich nenne ihn immer 'Kriegsminister', sagt: Wir wollen so lange kämpfen, bis Russland einen solchen Krieg nicht mehr führen kann", wettert der 79-Jährige und gibt sich als Putin-Versteher. "Ich bin der Meinung, dass Putin nicht der Alleinschuldige ist", poltert Lafontaine. "Ich bin der Meinung, dass die USA ebenfalls eine Schuld tragen. Es gab die Zusage an Gorbatschow, den ich persönlich kannte, dass die Nato nicht erweitert wird!"

Auch Kreml-Propaganda streut der Linken-Politiker ganz unverblümt im deutschen Fernsehen. "Jetzt haben wir Raketenbasen in der Nähe zu Russland. Putin sagt, das sei das Messer an der Kehle", sagte Lafontaine bei "Maischberger". "Ich habe früher in der Friedensbewegung gesagt: Raketen mit Flugzeiten, die so kurz sind, dass man nicht reagieren kann, ist das Messer am Hals."

CDU-Politiker Kiesewetter zerlegt Lafontaines Aussagen jedoch. "Die Raketen sind gegen den Iran gerichtet, weil die Iraner inzwischen Raketen haben, mit denen sie EU- und Nato-Gebiet erreichen können", kontert er. "Es sind Flugabwehrraketen, keine Nuklearraketen!" Und weiter: "Die Amerikaner haben damals gegenseitige Inspektionen angeboten, das haben die Russen abgelehnt. Gorbatschow hat 2014 gesagt, dass die Nato-Erweiterung damals gar kein Thema mehr war."

"Waffenlieferungen verlängern das Sterben!" CDU-Politiker kontert Lafontaine 

Selbst Putin erklärte 2004, dass er angesichts einer Nato-Erweiterung keine Sorgen habe. "Jedes Land hat das Recht, seine Sicherheit mit den Mitteln zu gewährleisten, die es für wirksam erachtet", sagte er. Doch Lafontaine verliert sich nun völlig in Kreml-Propaganda. "Wenn Raketen ohne Flugzeiten aufgestellt werden, bedroht man in unzulässiger Weise ein anderes Land. Ich habe damals gesagt: Stellen Sie sich vor, Breschnew ist noch nicht zur Toilette runter, da schlägt die Rakete ein", sagt er weiter und wird prompt von Kiesewetter zurechtgewiesen. "Jetzt widersprechen Sie sich selbst. Die Nato hat nicht reagiert auf die Stationierung atomarer Mittelstreckenraketen in Kaliningrad und die sind in zwei Minuten in Berlin", kontert der CDU-Politiker.

Doch das ist nicht die einzige Entgleisung von Lafontaine. "Waffenlieferungen verlängern das Sterben", schwadroniert Lafontaine. Das Sterben in der Ukraine könne jedoch sofort beendet werden, wenn Putin den Krieg beendet, zeigt sich Kiesewetter wenig beeindruckt von den Aussagen des Linken-Politikers.

"Engstirnige Argumentationslinie an der Grenze zu unerträglicher Dummheit!" Zuschauer wettern über Lafontaine

Bei den Zuschauern stößt der Lafontaine-Auftritt auf Entsetzen. "Versuche gerade, herauszubekommen, was genau oder was alles mich an dem Auftritt von #Lafontaine bei #maischberger so abstößt", fragt sich ein Twitter-Nutzer. "Darf man sagen dass Lafontaine völlig den Bezug zur Realität verloren hat? #maischberger", heißt es in einem anderen Tweet. "Der schwafelt ja den gleichen Bullshit wie Wagenknecht", schreibt ein anderer Nutzer auf Twitter. Viele Zuschauer fragen sich, wieso überhaupt Gäste wie Lafontaine eingeladen werden. "Wieso sind ständig die Wagenknechts, Lafontaines, Dagselens in der Sendung? Da könntet Ihr auch Björn Höcke einladen. Die Menschen in Deutschland haben eingesehen, dass die Ukraine unterstützt werden muss. Ihr verbreitet über die Extremisten Putins Narrative", heißt es in einem Tweet. "Lafontaine hat mit seiner engstirnigen Argumentationslinie an der Grenze zu unerträglicher Dummheit schon etwas von den russischen Trollen im Staatsfernsehen", befindet ein anderer Twitter-Nutzer. "Ich finde es nicht richtig dass man alte verwirrte Menschen so vorführt", mahnt ein Tweet an.

Die komplette Ausgabe von "maischberger" vom 21.03.2023 können Sie als Video-on-Demand in der ARD-Mediathek abrufen.

Lesen Sie auch: Kreml-Desaster! Putin von Xi Jinping bei Staatsbesuch vorgeführt

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/bos/news.de

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.