Wladimir Putin außer sich: Wut-Rede bei Telegram! Wagner-Boss droht mit Rückzug aus Bachmut
Erstellt von Sarah Baumann-Rüster
06.03.2023 08.58
Der Streit zwischen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin und Kreml-Chef Wladimir Putin spitzt sich weiter zu. Der umstrittene Wagner-Gründer will sich aus Bachmut zurückziehen, wenn die versprochene Munition weiter ausbleibt. In einem neuen Video machte Prigoschin deutlich, was Russland ohne seine Söldner blühen würde. Selbst die Krim würde fallen, behauptet er.
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin droht Kreml mit Rückzug aus Bachmut
"Wenn Wagner sich jetzt aus Bachmut zurückzieht, wird die gesamte Front zusammenbrechen", sagte Prigoschin in einem am Wochenende auf Telegram veröffentlichten Video. Gleichzeitig ging er hart mit der russischen Führung ins Gericht. Er ist sich sicher, dass die russischen Behörden seine Kämpfer für Niederlagen im Krieg verantwortlich machen wollen. "Die Situation wird für alle militärischen Formationen, die russische Interessen schützen, nicht schön sein.", so Prigoschin weiter.
Am Sonntag hatte er auf seinem offiziellen Telegram-Kanal gesagt, dass der größte Teil der Munition, die seinen Truppen im Februar zugesagt worden war, noch nicht geliefert worden sei. "Im Moment versuchen wir herauszufinden, was der Grund dafür ist: Ist es nur gewöhnliche Bürokratie oder ein Verrat."
Wagner-Boss schießt gegen Wladimir Putin: "Dann bricht die Front, dann fällt die Krim"
Prigoschins Botschaft ist dabei klar: Bleibt die Unterstützung des Kremls für die Wagner-Söldner aus, könnte Prigoschin mit einem Befehl alles zunichtemachen, wofür Putins Soldaten an der Front um Bachmut seit Monaten gekämpft haben. "Wenn sich ,Wagner' jetzt zurückzieht, tritt folgende Situation ein: Die Front bricht zusammen, vielleicht bis zur russischen Grenze, vielleicht noch weiter. Die Situation wird unangenehm für alle Einheiten, die Russland verteidigen.", so Prigoschins klare Worte. Dem Wagner-Chef zufolge hätte die Ukraine dann die Chance, ganz Luhansk zurückzuerobern und sogar russisches Territorium zu betreten. "Dann bricht die Front, dann fällt die Krim", behauptet der Wagner-Chef.
Wagner-Boss teilt öffentlich gegen russische Führung aus
Der Söldner-Chef kritisiert regelmäßig Russlands Verteidigungschefs und Spitzengeneräle. Auch jetzt behauptet er, dass der "Wagner"-Rückzug nicht freiwillig erfolgen würde, sondern eine Reaktion auf die Politik Moskaus wäre. Seit Wochen schon klagt Prigoschin über zu wenig Munition für seine Söldner, zu wenige neue Rekruten und die schlechte Führung der russischen Armee. Prigoschin geht sogar noch weiter, indem er behauptet, dass die russische Führung versucht, die Wagner-Gruppe schlecht aussehen zu lassen, damit die russische Armee nicht schwach wirkt. Diese Ansicht teilen offenbar auch etliche Wagner-Kämpfer. "Was, wenn sie uns reinlegen wollen, um zu zeigen, dass wir die Lumpen sind und uns deshalb keine Ausrüstung, keine Waffen geben und es uns nicht erlauben, unsere Reihen mit neuen Häftlingen aufzufüllen?", sollen sie Prigoschin gefragt haben.
Machtkampf zwischen Prigoschin und Kreml eskaliert
Die Eskalation des Machtkampfs zwischen Söldner-Boss Prigoschin und der militärpolitischen Führung Russlands geht damit in die nächste Runde. "Für Prigoschin geht es nicht in erster Linie darum, den Krieg zu gewinnen, sondern seine eigene Macht und damit den Zugang zu Ressourcen zu vergrößern", sagte zuletzt die Russland-Expertin Sarah Pagung gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Zudem wolle Prigoschin mit aller Macht beweisen, dass er der bessere Militärführer ist.
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sba/gom/news.de