Politik

Ilja Jaschin blamiert Wladimir Putin: Kreml-Kritiker sicher! So wird der Ukraine-Krieg enden

Der russische Oppositionelle Ilja Jaschin wirft Kreml-Chef Wladimir Putin Schwäche vor. Bild: picture alliance/dpa/TASS | Anton Novoderezhkin

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Der brutale russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sorgt weiterhin für großes Entsetzen auf der Welt. Wladimir Putin hat seinen eigenen Bürgern jegliche Kritik an seiner "militärischen Spezialoperation" verboten. Wer sich nicht daran hält, muss mit drastischen Strafen rechnen. Im vergangenen Dezember wurde beispielsweise Kremlkritiker Ilja Jaschin zu achteinhalb Jahren verurteilt, weil er die russische Armee verunglimpft haben soll. So berichtete der 39-Jährige auf YouTube von den Kriegsverbrechen in Butscha im Frühjahr 2022 und beschuldigte den Kreml, für das Massaker im Kiewer Vorort verantwortlich zu sein. Auch nach seiner Verurteilung hält sich Ilja Jaschin weiterhin nicht mit Kritik an Putin und dessen Verbündeten zurück.

Ilja Jaschin kritisiert in Brief Wladimir Putin und den Ukraine-Krieg

Der "Bild am Sonntag" (BamS) liegt ein sieben Seiten langer Brief vor, den der Oppositionelle kurz vor seiner Verschickung in ein 1.200 Kilometer von Moskau entferntes Straflager handschriftlich verfasst und aus dem Gefängnis geschmuggelt haben soll. Jaschin spricht zum einen über die Zustände im russischen Knast. Und diese sind durchaus überraschend. Denn offenbar hat Wladimir Putin weniger Unterstützer als gedacht. So würde es unter den Häftlingen kaum Anhänger des Kremls geben, auch die "einfachen Sicherheitskräfte" würden mit seinen Ansichten sympathisieren. "Vom ersten Tag an habe ich Worte der Unterstützung von Polizeibeamten, Wachleuten und Gerichtsvollziehern gehört. Sie sprechen über ihre geringen Löhne und die brutalen Arbeitsbedingungen", zitiert die "Bams" aus dem Brief. "Fast alle haben Angst, an die Front geschickt zu werden. Ich habe den Eindruck, dass die Unterstützung seitens der niedrigen Dienstgrade für Putins repressives System sehr wackelig ist."

Ilja Jaschin sagt gesellschaftspolitische Krise in Russland voraus

Ilja Jaschin wirft Wladimir Putin in dem Brief weiterhin Schwäche vor. Eine starke Führungspersönlichkeit, an deren Seite das Volk steht, würde keine Angst vor Kritik und Wettbewerb haben. Putins Angst zeige sich auch dadurch, dass Oppositionelle längere Haftstrafen verbüßen müssen als Mörder und Vergewaltiger. Jaschin gibt auch eine Prognose zum Ende des Ukraine-Krieges ab: "Der Krieg wird eine schmerzhafte Wunde hinterlassen, die noch jahrelang bluten wird. Irgendwann, so scheint es, werden sich die beiden Seiten an den Verhandlungstisch setzen, die Truppen werden an der Kontaktlinie anhalten und es wird ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen." Einen konkreten Zeitpunkt dafür nennt der Kreml-Kritiker aber nicht. Auch ein "gutes Ende" des Krieges könne es laut Jaschin angesichts der Zehntausenden Toten, zerstörten Städte und Millionen Flüchtlinge nicht mehr geben. Außerdem prophezeit er seinem Heimatland eine düstere Zukunft. Im Fall der Niederlage komme auf Russland "eine zunehmende Isolation und eine tiefe gesellschaftspolitische Krise zu".

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