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Jewgeni Prigoschin: "Verräter ihres Volkes!" Wagner-Chef attackiert Kreml-Chef

Jewgeni Prigoschin attackiert unablässig die russische Führung. Bild: picture alliance/dpa/AP | Uncredited

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Eskalation im Kreml befürchtet! Jewgeni Prigoschin attackiert die russische Führung scharf. Konsequenzen hat der Chef der Wagner-Söldner jedoch nicht zu befürchten. In den vergangenen Monaten ist Prigoschin zu einer der mächtigsten Personen innerhalb der Ultra-Radikalen in der russischen Elite aufgestiegen. Für Wladimir Putin könnte das dramatische Folgen haben.

Machtkampf im Kreml befürchtet! Jewgeni Prigoschin attackiert russische Regierung

Während sich in der russischen Führungsriege bereits ein Machtkampf andeutet, hat der Kreml-Chef derzeit keine Möglichkeit sich gegen Attacken der Ultra-Radikalen zu wehren. Repressionen könnten die Lage noch weiter verschärfen und die Radikalisierung vorantreiben. Zwar stehen sie noch hinter dem Kreml-Chef, doch schon ein Fehltritt könnte zur Eskalation führen.

Wie das Institute for the Study of War (ISW) in einem aktuellen Bericht anmerkt, wird Jewgeni Prigoschin mit seinen Verbal-Attacken gegen das russische Verteidigungsministerium sowie den Kreml-Chef immer dreister. "Prigoschin und andere prominente kritische Stimmen in Russland schaffen sich einen neuen Raum, in dem sie den russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisieren können, ohne Repressalien befürchten zu müssen", schreiben die Wissenschaftler.

Wladimir Putin völlig machtlos! Wagner-Chef drohen keine Konsequenzen

Erst kürzlich hat der Wagner-Chef Mitarbeitern aus dem Umfeld von Kreml-Chef Wladimir Putin in der Präsidialverwaltung Verrat vorgeworfen. Sie täten so, als seien sie auf Putins Kurs, störten aber in Wahrheit den Kriegsverlauf und warteten auf ein rasches Ende, um sich bei einer Niederlage Russlands den USA anzudienen, behauptete Prigoschin einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung zufolge. Zugleich sagte er, dass Moskau demnächst seinen Forderungen nach einer Sperrung der Videoplattform YouTube nachkommen werde.

"YouTube ist eine Informationspest unserer Zeit", sagte Prigoschin. Bisher sei der Dienst in Russland - anders als etwa Twitter, Instagram und Facebook - nicht blockiert, "weil in der Präsidentenadministration eine große Zahl an Menschen arbeitet, die nur an eins denkt - dass Russland baldigst den Krieg verlieren möge". Diese Leute seien die"Verräter ihres Volkes und ihres Landes", auf sie warte in Zukunft "Wagners Vorschlaghammer", sagte Prigoschin.

"Lächerlichen Regeln, Prinzipien und Launen!" Prigoschin attackiert öffentlich das russische Verteidigungsministerium

Zudem wetterte der Wagner-Chef öffentlich gegen die neuen Richtlinien des Verteidigungsministeriums. Demnach gibt es nun strengere Richtlinien für die Körperpflege der Soldaten sowie eine eingeschränkte Verwendung technischer Geräte. Prigoschin erklärte, dass "der Krieg die Zeit der Aktiven und Mutigen ist und nicht die der Glattrasierten, die ihre Telefone im Lager abgeben". Zudem brüstet sich der Söldner-Anführer mit den Erfolgen in Soledar und Bachmut und kritisiert damit direkt die Kriegsführung der russischen Regierung. Prigoschin kritisierte zudem die abgehobenen russischen Beamten des Verteidigungsministeriums, die lernen müssten, dass sich die moderne Kriegsführung "weiterentwickelt" und wie man "den Feind effektiv töten und Territorien erobert". Man müsse niemanden mit "lächerlichen Regeln, Prinzipien und Launen" unterwerfen. 

Mit seinen Attacken untergräbt Prigoschin die Autorität der russischen Regierung und das Vertrauen in die Ministerien, während seine eigene Macht wächst.

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