Politik

Wladimir Putin brüskiert: "Weshalb sind wir hier?" Russen-Soldat enthüllt katastrophale Zustände an der Front

Wladimir Putin schickt seine Soldaten offenbar ohne ausreichende Ausrüstung in den Ukraine-Krieg. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Sergei Bobylev

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Am Mittwoch, 18. Januar, wird eine weitere Rede von Wladimir Putin zum Ukraine-Krieg erwartet. Experten gehen davon aus, dass der russische Präsident eine zweite Mobilmachung verkündet. Die Männer, die für den Krieg eingezogen werden, müssen wohl mit katastrophalen Zuständen an der Front rechnen. In einem vom osteuropäischen Medienunternehmen "Nexta" veröffentlichten Video gibt ein aus der Region Wolgograd mobilisierter Rekrut Einblicke, unter welchen schlechten Bedingungen die Kreml-Kämpfer "ihrem Land dienen" müssen.

Wladimir Putin blamiert: Russen-Soldat spricht über katastrophale Zustände an der Front

"Heute haben wir den schriftlichen Befehl erhalten, die Soldaten in die Schützengräben zu verlegen", beginnt der maskierte Soldat laut Übersetzung. Dann zeigt er auf ein Militärfahrzeug. "Das einzige Fahrzeug, das für die Kampfeinsätze ausgegeben wird. Es fährt kaum, hat abgefahrene Reifen", beschwert sich der Russe. Er fährt fort: "Es ist -10 Grad draußen, es ist eisig, aber wir müssen die Soldaten transportieren. Ich weiß nicht, wie man Kampfeinsätze durchführt. Die Wartung und die Reparaturen des Fahrzeugs liegen nun in der Verantwortung der Soldaten." Anschließend werden weitere maskierte Soldaten auf einem Feld gezeigt. Für insgesamt 70 Männer müsste ein Unterschlupf gebaut werden. Der Rekrut zeigt auf zwei kleine Stapel Baumstämme. "Das ist alles, was wir an Baumaterialien bekommen haben. Das hier (zweiter Stapel, Anm. d. Red.) haben wir selbst gesägt."

"Weshalb sind wir hier?" Kreml-Kämpfer bitten in der Ukraine um Hilfe

Der Soldat gibt weitere Einblicke ins Innere des Schützengrabens. Im Dunkeln leuchtet er mit einer Taschenlampe auf einen kleinen Ofen, den Boden sowie die Kojen, auf denen die Männer schlafen. An diesem Ort müssten sie sich unter anderem warm halten, essen und ihre Wäsche waschen. Den Rest der Kämpfer müsste in einem weiteren Graben untergebracht werden. Doch offenbar wären die Russen auf dem Feld einem ukrainischen Angriff schutzlos ausgeliefert, denn dort könnten sie dem Soldat zufolge "von jedem gesehen werden". Zum Abschluss des Videos fragt er stellvertretend für seine Kameraden: "Wir haben eine Frage. Weshalb sind wir hier? Und wo sind die vom Verteidigungsministerium bereitgestellten Mittel und die Hilfe der Freiwilligen? Wo sind die Baumaterialien, wo sind die Nägel, wo ist die Ausrüstung? Wie sollen wir dienen, was sollen wir tun?" Laut "Nexta" würde den Soldaten wohl niemand antworten, weil die Befehlshaber keine Zeit und kein Geld für die zukünftige "Fracht 200" verschwenden wollen. Damit wird in Russland ein Gefallenentransport bezeichnet.

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