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Wladimir Putin eiskalt: Sie hatten einen "wahnsinnigen Kriegswillen!" Russland wollte Japan angreifen

Russland plante angeblich einen Angriff auf Japan. Bild: picture alliance/dpa/Pool Reuters/AP | Kim Kyung-Hoon

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Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs schwelt ein Konflikt zwischen Russland und Japan. Konkret geht es um die Inseln Kunashiri, Etorofu, Shikotan und Habomai der Kurilen-Inselkette. Die Sowjetunion hat sie nach dem krieg beschlagnahmt, aber die Regierung in Tokio beansprucht die Gebiete für sich. Auch ein Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern wurde nie unterzeichnet. Die Auseinandersetzung belastet die Beziehungen enorm. Wie nun herauskam, kam es bald zum Bruch. Denn Russland plante angeblich einen Angriff auf Japan, bevor es die Ukraine attackierte. Das geht aus einem Brief eines Whistleblowers des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) an den Menschenrechtsaktivisten Wladimir Osechkin vom 17. März 2022 hervor. Dieser liegt "Newsweek" in einer E-Mail vor.

Whistleblower enthüllt: Putin plante Angriff auf Japan vor dem Ukraine-Krieg

Der Whistleblower schreibt in dem Brief, dass sich Russland im August 2021 "ganz ernsthaft auf einen lokalen militärischen Konflikt mit Japan vorbereitet". Der FSB-Agent, der "Wind of Change" genannt wird, beschreibt darin ganz exakt wie es Bewegungen von Militär-Hubschraubern für einen möglichen Angriff gab, während Russland seine Propaganda ausweitete, um Japan als "Nazis" und "Faschisten" zu bezeichnen.

Statt Japan anzugreifen, marschierte Russland in die Ukraine ein. "Die Zuversicht, dass die Länder in das Stadium einer akuten Konfrontation und sogar eines Krieges eintreten würden, war groß. Warum die Ukraine am Ende für einen Krieg ausgewählt wurde [das Szenario wurde nicht wesentlich verändert], müssen andere beantworten", heißt es in dem Schriftwechsel. Christo Grozev, ein Experte für den FSB, analysierte den Brief. Er sagte, er habe den Brief "zwei tatsächlichen (aktuellen oder ehemaligen) FSB-Kontakten" gezeigt, die "keinen Zweifel daran hatten, dass er von einem Kollegen geschrieben wurde." Das russische und japanische Außenministerium haben noch keine Stellungnahmen zu dem Bericht des Whistleblowers abgegeben.

Konflikt zwischen Japan und Russland wegen der Kurilen-Inseln 

 

Die Kurilen Inseln werden seit 1991 von Russland verwaltet. Sie bieten sowohl militärisch als auch politisch Vorteile. "Für Japan liegt hier ein Eckpfeiler seiner modernen Geopolitik: Sein Status als Verlierer des Zweiten Weltkriegs hindert die Japaner immer noch daran, eine offizielle Streitmacht, einen Auslandsgeheimdienst und eine Reihe anderer Dinge zu haben. Für das Land der aufgehenden Sonne würde die Rückgabe der Kurilen-Inseln tatsächlich eine Revision [oder sogar Aufhebung] seines Nachkriegsstatus bedeuten", schreiben sie. Für den Kreml sind sie ein "Druckmittel".

Wladimir Putin ließ Fake-News verbreiten: Japaner sollen Russen-Soldaten gefoltert haben

Moskau nutzte seine Propagandamaschine im August erneut. Sie verbreiteten, dass japanische Soldaten russische Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg mit einer bakteriologischen Waffe gefoltert haben sollen. In der Informationskampagne sollten Falschinformationen über Japan verbreiten, schreibt der Whistleblower. Sogar der russische Staatssender RT verbreitete, dass Japan biologische Experimente an sowjetischen Streitkräften durchgeführt haben sollen. Ein anderes Kreml-nahes Medium titelte: "Wie die UdSSR die Welt vor dem biologischen Krieg rettete, den Japan vorbereitete". Der FSB soll zu dieser Zeit das geheime Material veröffentlicht haben, wo es um den geplanten Einsatz von bakteriologischen Waffen 1944 geht, sagte Igor Sushko, der Geschäftsführer der US-Organisation "Wind of Change" gegenüber "Newsweek". Die russische Bevölkerung sollte glauben, dass die Japaner "Faschisten" seien. Außerdem hätte die russische Regierung einen "wahnsinnigen Kriegswillen" gehabt.

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