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Wladimir Putin: Siegt Putin jetzt? Russland nach Cherson-Rückzug taktisch im Vorteil

Wladimir Putin befindet sich nach dem Cherson-Rückzug taktisch im Vorteil. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Alexei Nikolsky

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Nicht einmal sechs Wochen ist es her, dass Wladimir Putin auf dem Roten Platz in Moskau medienwirksam die Annexion der ukrainischen Region Cherson feierte. Gemeinsam mit vier Kreml-treuen Beamten stand der Russland-Präsident auf der Bühne, brüllte laut "Russland, Russland" und ließ sich vom russischen Volk feiern. Damals noch war Wladimir Putin sicher, Cherson werde "für immer" zu Russland gehören. Doch in der vergangenen Woche hat sich das Blatt schlagartig geändert.

Wladimir Putin am Ende? Russland verkündet Cherson-Rückzug

Die ukrainischen Truppen rückten den Putin-Soldaten immer weiter nach, so dass der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu am Donnerstag schließlich den Rückzug der russischen Truppen verkündete. Von Putin fehlte dabei jede Spur. Mit dem offensichtlichen Versagen seiner Soldaten in Cherson wollte der Kreml-Tyrann nichts zu tun haben.

Wladimir Putin nach Cherson-Klatsche taktisch im Vorteil

Doch tatsächlich könnte Wladimir Putin aus dem Cherson-Rückzug einen Vorteil ziehen. Wie die "Bild"-Zeitung aktuell berichtet, befindet sich Wladimir Putin gegenüber der Ukraine nun taktisch im Vorteil. Bereits am Freitag verkündete Moskau, die befreiten Regionen zu beschießen und zerstörte dabei die Brücken bei Cherson und Nowa Kachowka. Dadurch kann sich die russische Armee nun am östlichen Ufer des Dnjepr verschanzen, da sie der Fluss als natürliches Hindernis schützt. Dass die ukrainischen Truppen diesen überqueren und die Russen angreifen, scheint ausgeschlossen. Russland verlagert somit das Schlachtfeld gen Osten.

Wladimir Putin im Vorteil: Fluss Dnjepr schützt Putin-Armee als natürliches Hindernis

Die Ukraine wiederum kann nicht weiter vorrücken. Die wichtigste Stadt der Region haben sie zwar befreit, doch der weitaus größere Teil der von Russland besetzten Gebiete befindet sich am Ostufer des Dnjepr und damit de facto außerhalb ihrer momentanen Reichweite. "Für eine groß angelegte Landeoperation am russisch gehaltenen Ostufer des Dnjepr hat die Ukraine keine Mittel", so die "Bild". Wenn sie den Fluss überqueren wollen, müssen sie die ganze ukrainische Armee 200 Kilometer entlang des Flussufers bewegen, was Wochen dauern kann. In dieser Zeit kann sich Wladimir Putin sammeln und erneut angreifen.

Laut Militärexperten: Ukraine-Krieg entscheidet sich in Saporischschja

Wie geht es nun also weiter im Ukraine-Krieg? Laut "Bild" sei es wahrscheinlich, dass sich der Krieg in die Region Saporischschja verlagert. Hier hat Wladimir Putin bislang am wenigsten Boden verloren und bereitet sich seit Monaten auf einen Angriff von ukrainischer Seite vor. "Beobachter rechnen damit, dass sich in Saporischschja der Krieg entscheidet. Nur, wenn Russland die Region halten kann, behält es seinen Landkorridor zwischen der russisch besetzten Krim und dem russischen Festland", lautet die "Bild"-Analyse.

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