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Bundeswehr ist völlig blank: Experte schlägt Alarm! Ist Deutschland im Kriegsfall nicht verteidigungsfähig?

Generalleutnant Alfons Mais sieht bislang nur wenige Fortschritte bei der geplanten Modernisierung der Bundeswehr-Truppen. Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Sebastian Kahnert

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Die Sorge um die Bundeswehr wird immer größer: Generalleutnant Alfons Mais, Inspekteur des Heeres, sieht trotz des beschlossenen Sondervermögens in Höhe von100 Milliarden Euro für die Bundeswehr noch keine große Verbesserung bei der Ausstattung und Modernisierung der Truppe.

Bundeswehr ist völlig blank: Generalleutnant Alfons Mais schlägt Alarm

Demnach konnte Mais bislang keine Verbesserung der Verteidigungsfähigkeit des Heeres mit etwa 60.000 Soldatinnen und Soldaten feststellen: "Momentan ist die materielle Einsatzbereitschaft des Heeres nicht größer als am 24. Februar", sagte Mais der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag) mit Blick auf den Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Bei Kriegsausbruch hatte Mais gewarnt und erklärt, das Heer stehe "mehr oder weniger blank da".

Bundeswehr muss abgegebene Ukraine-Waffen ersetzen

Als eine der Ursachen führte er die Abgabe von Material und Waffen an die Ukraine an. "Das ist als politische Entscheidung angesichts der Lage auch völlig nachvollziehbar." Es dauere allerdings, bis die Bundeswehr dieses Material ersetzt bekomme. "Unter dem Strich heißt das: Es ist weniger da als vor Kriegsbeginn.", so Mais. Für das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro seien alle "sehr dankbar". Es dürfe aber nicht den Blick dafür verstellen, dass es Jahre dauern werde, bis es sich auf gesamter Breite in der Truppe auswirken werde.

Nachrüstung deutscher Truppen wird Jahre dauern

Auf die Frage, wann das erste Material komme, sagte Mais: "Ende des Jahres erwarten wir die ersten Lieferungen bei der persönlichen Ausstattung: Bekleidung, Helme, Nachtsichtgeräte. Dann kommen unter anderem die modernen Funkgeräte, auf die wir lange gewartet haben." Danach beginne es sich zu ziehen. "Für uns so wichtige Projekte wie die Nachrüstung beziehungsweise Stückzahlerhöhung des Schützenpanzers Puma, Radfahrzeuge für die Mittleren Kräfte, neue Hubschrauber, Drohnenschutz - über all diese Vorhaben müssen wir jetzt entscheiden, denn es dauert, bis die Waffen produziert sind", mahnte er.

Nur noch vier Artillerie-Bataillone! Generalleutnant packt über Schwachstellen der Bundeswehr aus

Laut Mais müsse das Heer nach Jahren der Fokussierung auf Auslandseinsätze wieder in die Lage versetzt werden, hochintensive, bewegliche Gefechte zu führen. "Wir verfügen derzeit über keine komplette deutsche Brigade, die sofort und ohne längere Vorbereitungszeit in der Lage wäre, einen Kampfauftrag über mehrere Wochen durchzuführen. Das müssen wir angesichts der Lage schnell ändern", erklärte Mais. Vor allem in der Artillerie sieht der Experte "riesigen Aufholbedarf".

"Das Heer, so wie es heute dasteht, verfügt noch über vier Artillerie-Bataillone, etwa 100 Panzerhaubitzen und knapp 40 Raketenwerfer MARS. Von denen ist tagesaktuell immer nur ein Teil einsatzbereit. Das macht mir mit Blick auf die Zukunft große Sorgen.", so Alfons Mais im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung". Mais gibt an, dass man "die Zahl der Bataillone auf mehr als das Doppelte erhöhen" wolle. Dazu bräuchte die Bundeswehr jedoch zusätzliche Geschütze und Raketenwerfer.

Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte in einer Rede im Bundestag gesagt, Russlands Krieg markiere eine "Zeitenwende". Damit leitete er eine massive Aufrüstung der Bundeswehr ein - es wurde ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für Investitionen beschlossen.

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/gom/news.de/dpa

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