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Wladimir Putin: Kreml-Boss unter Druck nach peinlicher Flucht! Jetzt braucht er eine Erklärung

Wladimir Putin lässt seine Truppen aus Cherson abziehen. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Sergei Bobylev

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Diesem Kampf wollte sich Wladimir Putin nicht stellen. Unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven ziehen sich Russlands Truppen aus der Gebietshauptstadt Cherson und weiteren Teilen des dort besetzten Gebiets zurück. Verteidigungsminister Sergej Schoigu ordnete die Räumung des rechten Ufers des Flusses Dnipro an. Seine Anordnung wurde im russischen Staatsfernsehen gezeigt. Mit dem Rückzug verliert Russland im Süden die Kontrolle über die einzige ukrainische Gebietshauptstadt, die es seit Beginn des Angriffskriegs Ende Februar eroberte.

Putin-Rückzug aus Cherson offenbar keine Falle laut Ex-General

Der australische Ex-General und Militärexperte Mick Ryan, der sich in der Vergangenheit bereits mehrfach zum Ukraine-Krieg und zuletzt zu den möglichen Kriegsaussichten für das kommende Jahr geäußert hat, analysiert die Folgen des Befehls beim Kurznachrichtendienst Twitter (siehe Tweet weiter unten). Im Gegensatz zu anderen Behauptungen hält der Ex-General den Rückzug der Putin-Truppen nicht für eine Falle: "Mein Eindruck ist, dass es sich um eine echte Sache handelt. Die russische Position ist in der Ukraine nur sehr schwer zu halten.", formuliert Ryan im Netz.

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Wladimir Putin sieht das "Militär als Sündenbock für das russische Debakel"

Eine Überquerung desDnipro zum Ostufer durch die Ukrainer sieht der Militärexperte allerdings nicht kommen. "Das wäre nicht nur eine massive, offensichtliche Operation, sondern würde auch in eine Reihe dichter russischer Verteidigungszonen eindringen." Für besonders wichtig hält Ryan hingegen die politische Dimension der Anordnung. "Ohne Putins Zustimmung wäre dies auf keinen Fall möglich gewesen.", schreibt Ryan. Es sei "ein Beweis dafür, dass Putin die Realität erkennen und rationale Entscheidungen treffen kann", schlussfolgert der Ex-General und erklärt gleichzeitig, dass es auch ein Beweis dafür sei, dass Putin "das Militär als Sündenbock für das russische Debakel in der Ukraine einsetzt."

Wladimir Putin braucht eine Erklärung für den Rückzug aus Cherson

Gleichzeitig geht Mick Ryan davon aus, dass Russland seine Angriffe auf strategische Ziele in der Ukraine fortsetzen werde. "Aus russischer Sicht würden diese Angriffe den Energie-Krieg gegen die Ukraine fortsetzen und außerdem Material liefern, um die russische Öffentlichkeit von der Flucht aus Cherson und von den Gebietsverlusten abzulenken. Dies ist wichtig für Putin. Nachdem er dem russischen Volk in der Annexionserklärung gesagt hat, dass Cherson zu Russland gehört, wird er eine Geschichte brauchen, um den Rückzug zu rechtfertigen und die russische Öffentlichkeit davon abzulenken", analysiert der Militär-Experte.

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/news.de/dpa

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