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Kindergeld-Erhöhung ab Januar 2023: Mogelpackung oder Entlastung für Familien? So reagiert Twitter

Die Ampel-Koalition hat die Anhebung des Kindergeldes ab Januar 2023 beschlossen. Bild: picture alliance / dpa | Julian Stratenschulte

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Familien in Deutschland können sich im kommenden Jahr auf mehr Kindergeld einstellen als bisher geplant. Die Ampel-Fraktionen beschlossen am 9. November im Bundestags-Finanzausschuss, die staatliche Unterstützung zum 1. Januar auf einheitlich 250 Euro monatlich zu erhöhen. Auch die oppositionelle Union stimmte der Erhöhung im Rahmen des Inflationsausgleichsgesetzes den Informationen der Deutschen Presse-Agentur zufolge zu.

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Aktuell beträgt das Kindergeld jeweils 219 Euro für das erste und zweite Kind. Für das dritte gibt es 225 Euro, für das vierte und jedes weitere Kind 250 Euro. Nach der Kindergeld-Erhöhung soll es für die ersten beiden Kinder monatlich künftig jeweils 31 Euro mehr geben als bisher. Für das dritte Kind ist ein Plus von 25 Euro vorgesehen. Der Satz für das vierte Kind soll unverändert bleiben, er liegt auch jetzt schon bei 250 Euro im Monat.Bisher war zwar auch schon geplant, das Kindergeld wegen der hohen Inflation und der Energiekrise anzuheben. Doch war nur eine Erhöhung auf 237 Euro für die ersten drei Kinder vorgesehen.

Ampel-Regierung beschließt höheres Kindergeld und "legt noch eine Schippe drauf"

"Ich freue mich, dass es gelungen ist, Familien deutlich stärker zu entlasten und das Kindergeld nochmals zu erhöhen", betonte Familienministerin Lisa Paus (Grüne) nach dem Entschluss der Ampel-Parteien. Der Bundestag soll bereits am Donnerstag (10.11.2022) über die neuen Sätze abstimmen.

Gestiegene Preise für Lebensmittel, Miete und Energie verlangten einkommensschwachen Familien gerade viel ab, erklärte Paus. Sie müssten für ihren Lebensunterhalt mehr ausgeben als Haushalte ohne Kinder und litten daher stärker unter der Inflation. Nun senden die Koalition ihnen die Botschaft: "Wir lassen euch nicht allein!"

"Die Ampel legt bei der Entlastung von Familien noch eine Schippe drauf", sagte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich. Besonders für Familien mit kleinen und mittleren Einkommen bedeute das eine wichtige zusätzliche Unterstützung. FDP-Fraktionsvize Christoph Meyer erklärte: "Das ist die größte Erhöhung des Kindergelds in der Geschichte der Bundesrepublik." Es sei der Ampel-Koalition ein besonderes Anliegen gewesen, dass gerade Familien mit Kindern am Monatsende real mehr Geld im Portemonnaie bleibe, betonte FDP-Fraktionschef Christian Dürr.

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katharina Dröge, betonte, die Erhöhung gehe noch einmal deutlich über den bisher vereinbarten Satz hinaus. "Das ist ein wichtiger Schutz vor Kinderarmut", betonte sie. Gerade Familien würden von den hohen Preisen für Energie und Lebensmittel hart getroffen.

Geteilte Twitter-Meinungen zu mehr Kindergeld ab Januar: "Man kann nicht von einer Erhöhung sprechen"

In den sozialen Netzwerken war das Echo auf die geplante Erhöhung des Kindesgelds ab Januar 2023 gespalten. Einige User begrüßten die Anpassung des Kindergelds an Krisenzeiten, gaben jedoch zu bedenken, es handele sich lediglich um "eine Anpassung an die gestiegenen Lebenshaltungskosten" und nicht um eine echte Erhöhung, während andere forderten, der Staat solle die Höhe des Kindergelds von dem Einkommen der Eltern abhängig machen. Zudem wurden Forderungen laut, die Regierung solle mehr in Kitas, Schulen und Freizeitangebote für Kinder investieren, anstatt Privatpersonen ein höheres Kindergeld zu zahlen.

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Perspektivisch soll das Kindergeld in Deutschland von einer Kindergrundsicherung abgelöst werden, die diverse Familienleistungen bündeln würde. "Die Entscheidung heute ist dazu ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung", sagte Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch.

Mit der Kindergrundsicherung soll es einen einkommensunabhängigen Garantiebetrag für alle Kinder und Jugendlichen geben. Familien mit einem geringen Einkommen sollen einen Zusatzbetrag erhalten. Paus will, dass 2025 das erste Geld aus dieser Grundsicherung ausbezahlt wird. Über die Höhe ist bisher nichts bekannt.

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/news.de/dpa

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