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Midterm Elections am 08.11.2022: Trump feiert "sehr großen Sieg für mich" bei US-Zwischenwahlen

Am 8. November 2022 fanden die Midterm Elections in den USA statt. Bild: picture alliance/dpa/Pool via Xinhua | Chip Somodevilla

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Der Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden liegt nun schon zwei Jahre zurück. Darum standen im US-Kongress, dem amerikanischen Parlament, am Dienstag, dem 08.11.2022, die Midterm Elections an. Bei den Zwischenwahlen entscheidet sich, ob die Republikaner oder die Demokraten im Abgeordnetenhaus und im Senat künftig die Oberhand haben werden.

Midterm Elections in den USA: Demokraten vs. Republikaner - wie sieht das Mehrheitsverhältnis aus

Bislang bilden die Demokraten im US-Repräsentantenhaus mit220 der 435 Abgeordneten eine knappe Mehrheit. 212 der restlichen Abgeordneten sind Republikaner, drei Mandate aufgrund von zwei Rücktritten und einem Todesfall derzeit nicht besetzt. Die Demokraten bilden somit schon jetzt nur eine knappe Mehrheit.

Im US-Senat ist der Vorsprung der Demokraten noch geringer. Dort sind nur 48 der insgesamt 100 Senatoren derzeit Demokraten, zwei Senatoren sind parteiunabhängige "Independents", 50 Republikaner. Da Bidens Vize, Kamala Harris alsSenatspräsidentin der zweiten Kongresskammer fungiert, hat sie jedoch beiStimmengleichheit ein Sonderstimmrecht. Durch dieMidterm Elections wird sich entscheiden, wie die Machtverhältnisse in der US-Hauptstadt Washington, D.C., in den kommenden zwei Jahren aussehen wird.

Wird US-Präsident Joe Biden zur "lame duck"?

Wie "n-tv" berichtet, lassen erste Umfragen darauf schließen, dass die Republikaner die Oberhand gewinnen werden. Das würde das politische Leben von US-Präsident Joe Biden um einiges schwerer machen. Das Mehrheitsverhältnis im Kongress bestimmt die Einflussmöglichkeiten des Präsidenten bezüglich der Gesetzesvorhaben und ist somit relevant für Bidens Zukunft in der zweiten Hälfte seiner Amtsperiode. Sollte ein Präsident nicht länger die Mehrheit haben, wird er auch als "lame duck" (lahme Ente) bezeichnet.

ImUS-Repräsentantenhaus werden alle435 Abgeordneten alle zwei Jahre neu gewählt, im US-Senat findet dagegen nur bei einemDrittel der Senatoren ein Wechsel im Zweijahres-Rhythmus statt.

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So verfolgen sie die Midterm Elections live im TV oder im Live-Stream

Die Zwischenwahlen fanden am 8. November 2022 statt. Nach mitteleuropäischer Zeit (MEZ) schließen die ersten Wahllokale jedoch erst in der Nacht zu Mittwoch, dem 09.11.2022, um 0 Uhr, im Bundesstaat sogar erst um 7 Uhr (MEZ). Wer das Spektakel live verfolgen möchte, hat dazu auf dem TV-Sender Phoenix die Chance. Dort startet die Berichterstattung am 08.11.2022 um 23 Uhr und endet am 09.11.2022 um 12 Uhr. Wer keinen Fernseher hat, kann die Wahlen auch über diesen Phoenix-Live-Stream verfolgen. Am Mittwochabend, 9. November, berichtet zudem Marietta Slomka im Heute Journal des ZDF live aus der US-Hauptstadt Washington, D.C. ab 21.45 Uhr.

Auf englischsprachigen Sender können die Midterm Elections alternativ ebenfalls verfolgt werden. "CNN International" bietet am Dienstag die Vorberichterstattung "Election Day in America" von 7.00 Uhr bis 10.00 Uhr und von 11.00 Uhr bis 14 Uhr, ab 22 Uhr folgt die Wahlberichterstattung "Election Night in America", jedoch ohne kostenlosen Live-Stream

"PBS NewsHour bietet" bietet dagegen einen YouTube-Live-Stream mit einem Vorbericht ab 22.30 Uhr (MEZ) und einer Wahl-Berichterstattung am Mittwoch ab 2.00 Uhr. Die "CBS News"-Sendung "America Decides: Campaign 22" gibt's Dienstag als kostenlosen Live-Stream ab 23.00 Uhr (MEZ).

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Zwischenwahlen in den USA: Die Ergebnisse der Auszählung

Alle aktuelle Entwicklungen sowie erste Auszählungen und die Ergebnisse der Midterm Elections finden Sie vor und nach der Wahl hier.

+++ 09.11.2022: Trump: Midterms "etwas enttäuschend" aber "sehr großer Sieg" für mich +++

Ex-Präsident Donald Trump hat die Ergebnisse der US-Zwischenwahlen als in "gewisser Weise etwas enttäuschend" bezeichnet - sieht sie aber als einen persönlichen Erfolg. Die Mehrheit der Kandidatinnen und Kandidaten, die er unterstützt habe, hätten bei den sogenannten Midterms gesiegt, schrieb er am Mittwoch auf der von ihm mitgegründeten Plattform Truth Social. "Wer hat jemals besser abgeschnitten?", fragte er. Tatsächlich haben in knappen Rennen prominente Schützlinge von Trump verloren oder lagen hinten. Erfolgreich waren von ihm unterstützte Kandidaten vor allem dort, wo die Zustimmung für die Republikaner ohnehin hoch ist.

Eine besonders schwere Niederlage für Trump war das Rennen im umkämpften US-Bundesstaat Pennsylvania. Dort verlor bei der Abstimmung für den Senatssitz sein Schützling Mehmet Oz. In Georgia muss der Trump-Anhänger Herschel Walker in die Stichwahl für den Senatssitz. In Arizona lief die Auszählung der Ergebnisse weiter. Prognosen zufolge konnte Trumps Kandidatin für das Gouverneursamt, die Wahlleugnerin Kari Lake, dort in den vergangenen Stunden aufholen, lag aber weiter knapp hinter der demokratischen Kandidatin.

Ein Erfolg hingegen gelang dem Republikaner Ron DeSantis mit seiner überzeugenden Wiederwahl zum Gouverneur von Florida. Er gilt parteiintern als größter Trump-Konkurrent mit Blick auf die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner für das Jahr 2024.

+++ 09.11.2022: US-Präsident will sich nach Zwischenwahlen äußern +++

Nach den Zwischenwahlen in den USA will US-Präsident Joe Biden am Mittwochnachmittag eine öffentliche Erklärung abgeben. Das Weiße Haus kündigte an, dass Biden um 16.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MEZ) im Weißen Haus eine Rede halten und Fragen beantworten werde. Es ist der erste öffentliche Auftritt nach den "Midterms", deren Ausgang noch offen war. Die Auszählungen deuteten darauf hin, dass sich Biden und seine Demokraten deutlich besser schlugen als erwartet. Ein klarer Sieg der Republikaner, wie in Umfragen vorausgesagt, blieb aus.

+++ 09.11.2022: Wahlleugnerin und Demokratin gleichauf in Arizona-Gouverneursrennen +++

Im Rennen um das Gouverneursamt im umkämpften US-Bundesstaat Arizona deutet sich eine längere Hängepartie an. Nach Problemen mit Wahlmaschinen in dem bevölkerungsreichen Wahlbezirk Maricopa County könnte ein Ergebnis noch Tage auf sich warten lassen. Nachdem etwa zwei Drittel aller Stimmen ausgezählt wurden, liegen die Demokratin Katie Hobbs und die Republikanerin Kari Lake nur etwa 12.000 Stimmen oder 0,6 Prozentpunkte auseinander. Die Behörden hatten laut US-Medienberichten aus Arizona angekündigt, dass bis Freitag 90 bis 95 Prozent der Stimmen ausgezählt sein sollen.

Lake führte in der Corona-Krise Proteste gegen Vorgaben zum Tragen von Masken an, warf den Demokraten eine "dämonische Agenda" vor und zählt zu jenen, die Trumps unbegründete Behauptungen stützen, Joe Biden habe die Präsidentenwahl 2020 "gestohlen". Hobbs unterdessen war in der Regierung des Bundesstaates für die vom ehemaligen Präsidenten Donald Trump und seinen Anhängern angefochtene Auszählung der Stimmen bei der Präsidentenwahl 2020 zuständig.

Der bisherige republikanische Gouverneur Doug Ducey konnte wegen einer Amtszeit-Begrenzung nicht mehr antreten. Arizona gilt in den USA als umkämpfter Staat, der sich von einer einst republikanischen Hochburg mehr und mehr zugunsten der Demokraten geöffnet hat.

In 36 Staaten werden bei den US-Zwischenwahlen am Dienstag neue Gouverneurinnen und Gouverneure bestimmt - das mächtigste Amt in einem Bundesstaat, vergleichbar mit einem Ministerpräsidenten in Deutschland.

Im Senatsrennen von Arizona hatte der Amtsinhaber Mark Kelly gute Chancen, gegen den Republikaner Blake Masters.

+++ 09.11.2022: US-Republikaner gewinnen umkämpften Senatssitz in Wisconsin +++

Bei den Senatswahlen im umkämpften Bundesstaat Wisconsin haben die Republikaner Prognosen zufolge ihren Sitz verteidigt. Ihr Kandidat Ron Johnson entschied die Wahl für sich, wie die US-Sender CNN und NBC am Mittwoch auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen meldeten. Die Demokraten hatten sich Chancen ausgerechnet, den Republikanern mit ihrem Kandidaten Mandela Barnes in dem nördlichen Bundesstaat einen Sitz abzuknöpfen. In Umfragen lagen Johnson und Barnes zuvor recht eng beieinander.

Im Senat ist das Rennen um die Mehrheit besonders eng. Mit dem Sieg der Republikaner in Wisconsin hat die Partei nun 49 der 100 Sitze in der oberen Kongresskammer gewonnen. Alle Blicke richten sich nun auf die noch offenen Bundesstaaten Nevada, Arizona und Georgia. Dort war noch unklar, welche Partei die dortigen Senatssitze gewinnen wird. In Georgia zeichnete sich sogar eine Stichwahl ab. Das heißt, das erst im Dezember final über den Sitz im Senat abgestimmt wird.

+++ 09.11.2022: Rennen um wichtigen Senatssitz: Stichwahl in Georgia zeichnet sich ab +++

Im US-Bundesstaat Georgia deutet sich im Rennen um den umkämpften Sitz im Senat eine Stichwahl an. Der demokratische Amtsinhaber Raphael Warnock und sein republikanischer Herausforderer Herschel Walker lagen am Donnerstagmittag (Ortszeit) bei der Auszählung der Ergebnisse Prognosen zufolge bei jeweils um die 49 Prozent. Wenn kein Kandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen erreicht, muss es in dem südlichen Bundesstaat wegen einer Sonderregel eine Stichwahl geben.

In Georgia trat auch noch ein dritter Kandidat an - er lag Prognosen zufolge bei rund zwei Prozent. Wegen dieses Kandidaten der Libertären Partei war bereits zuvor erwartet worden, dass Warnock und Walker die notwendige Mehrheit verfehlen könnten.

Die Stichwahl dürfte dann in einem Monat am 6. Dezember stattfinden. Da das Rennen um die Mehrheit so eng ist, könnte es durchaus passieren, dass erst diese Abstimmung über die Mehrheitsverhältnisse in der oberen Kongresskammer entscheidet. Vor zwei Jahren gab es eine ähnliche Zitterpartie.

Normalerweise werden Senatoren in den USA für sechs Jahre gewählt. Der 53-jährige Amtsinhaber Warnock stellt sich aber wieder zur Wahl, weil es vor zwei Jahren nur um den Abschluss der Amtszeit eines zurückgetretenen republikanischen Vorgängers ging.

Der 60 Jahre alte Republikaner Walker wird von Ex-Präsident Donald Trump unterstützt. Er geriet zuletzt heftig unter Druck. Zwei Frauen haben dem ehemaligen Football-Spieler vorgeworfen, sie zu einer Abtreibung gedrängt zu haben. Walker trat als kategorischer Abtreibungsgegner an und wies die Vorwürfe zurück.

+++ 09.11.2022: Viele Leugner der US-Präsidentenwahl setzen sich bei "Midterms" durch +++

Bei den US-Zwischenwahlen haben sich in den ersten Stunden der Auszählung bereits Dutzende republikanische Kandidaten durchgesetzt, die den Ausgang der Präsidentenwahl 2020 offen angezweifelt hatten. Nach einer Aufstellung der "Washington Post" gewannen in den ersten Stunden nach Schließung der ersten Wahllokale bereits 133 sogenannte Wahlleugner ihre Abstimmungen, darunter viele Kongressabgeordnete. Viele weitere Rennen waren zunächst noch offen.

Die Zeitung und die renommierte US-Denkfabrik Brookings hatte vorab rund 300 republikanische Kandidaten für verschiedene Mandate und Ämter im Bund oder in den Bundesstaaten identifiziert, die die Wahlbetrugsbehauptungen des früheren republikanischen Präsidenten Donald Trump geteilt und Zweifel am Ablauf von Wahlen gesät hatten.

Trump hatte die Präsidentschaftswahl 2020 gegen den Demokraten Joe Biden verloren. Trump weigert sich aber bis heute, seine Niederlage einzugestehen. Der Republikaner verbreitet weiterhin unbelegte Behauptungen, er sei damals durch massiven Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden. Und Trump streute auch am Dienstag Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit der Zwischenwahlen.

Bei den "Midterm"-Wahlen in der Mitte von Bidens Amtszeit werden alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus neu vergeben und 35 der 100 Sitze im Senat, der zweiten Kammer des US-Parlaments. Auch über zahlreiche Gouverneursposten und andere wichtige Ämter in den Bundesstaaten wird abgestimmt.

+++ 09.11.2022: Republikaner DeSantis gewinnt Gouverneurswahl in Florida +++

Der Republikaner Ron DeSantis hat die Gouverneurswahl im US-Bundesstaat Florida Prognosen zufolge wie erwartet gewonnen. Der 44-jährige Amtsinhaber setzte sich bei der Abstimmung in dem bevölkerungsreichen Bundesstaat im Südosten des Landes nach Vorhersagen der TV-Sender CNN, Fox News und NBC am Dienstag gegen seinen demokratischen Kontrahenten Charlie Crist durch.

Der in Florida beliebte DeSantis - der 2018 mit knappem Vorsprung zum Gouverneur gewählt worden war - lag in Umfragen stets deutlich vor Crist. DeSantis gilt als möglicher Präsidentschaftskandidat für 2024 und größter republikanischer Konkurrent von Ex-Präsident Donald Trump. Florida gilt als ein sogenannter "Swing State", in dem die Wähler mal die Republikaner und mal die Demokraten bevorzugen.

+++ 09.11.2022: Umfrage: Viele Wähler bei Midterms unzufrieden mit Wirtschaft +++

 Die wirtschaftliche Lage im Land treibt viele Wählerinnen und Wähler bei den US-Zwischenwahlen einer Nachwahlbefragung zufolge um. Rund ein Drittel der Befragten nannte Inflation als wichtigstes Thema für die Wahlentscheidung, wie die Befragung eines Umfrageinstituts für mehrere US-Medien wie CNN oder ABC am Dienstag (Ortszeit) ergab. An zweiter Stelle mit 27 Prozent gaben die Menschen demnach das Thema Abtreibung an - gefolgt von Kriminalität, Einwanderung und Waffenpolitik.

US-Präsident Biden und seine Demokraten hatte innenpolitisch zuletzt die hohe Inflation im Land zugesetzt - insbesondere steigende Spritpreise sorgten für Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Die Republikaner haben das Thema im Wahlkampf wieder angeprangert. Die Demokraten haben hingegen gehofft, mit dem Thema Abtreibung Wählerinnen und Wähler mobilisieren zu können. Der Oberste Gerichtshof der USA hatte vor einigen Monaten das Recht auf Abtreibung im Land gekippt.

+++ 08.11.2022: Trump schimpft über angebliche Unregelmäßigkeiten - Aufruf zu Protest +++

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat am Tag der Zwischenwahlen in den Vereinigten Staaten über angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Stimmabgabe geschimpft - und zu Protesten aufgerufen. In Detroit sei Wählern im Wahllokal gesagt worden, sie hätten schon abgestimmt: "Dies geschieht in großer Zahl, auch andernorts. Protestieren, protestieren, protestieren!", schrieb Trump am Dienstag auf der von ihm mitbegründeten Social-Media-Plattform "Truth Social" - ohne Belege für seine Behauptungen vorzulegen. Auch würden elektronische Wahlgeräte in konservativen Bezirken des umkämpften Bundesstaates Arizona angeblich nicht funktionieren.

Der 76-Jährige Trump weigert sich bis heute, seine Wahlniederlage 2020 gegen den Demokraten Joe Biden einzugestehen und verbreitet weiter unbeirrt Behauptungen, er sei durch massiven Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden. Im Zuge dessen war am 6. Januar 2021 das Kapitol in der US-Hauptstadt Washington von Trump-Anhängern gestürmt worden. Mehrere Menschen starben.

+++ 08.11.2022: Trump wählt in Palm Beach - eigenen Angaben zufolge für DeSantis +++

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat bei den US-Zwischenwahlen abgestimmt und eigenen Angaben zufolge Floridas Gouverneur Ron DeSantis unterstützt. Der 76-Jährige erschien mit seiner Frau Melania am Dienstag im Wahllokal in Palm Beach nahe seines Anwesens "Mar-a-Lago" in Florida. Auf die Nachfrage eines Reporters, ob er für DeSantis gestimmt habe, sagte Trump: "Ja, habe ich".

Der 44-jährige DeSantis gilt als möglicher Präsidentschaftskandidat für 2024 und größter interner Konkurrent von Trump, der immer wieder eine eigene Kandidatur andeutet und zuletzt eine "sehr große Mitteilung" für den 15. November in Aussicht stellte. Trump weigert sich bis heute, seine Wahlniederlage 2020 gegen den Demokraten Joe Biden einzugestehen und verbreitet weiter unbeirrt Behauptungen, er sei durch massiven Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden.

+++ 08.11.2022: Zwischenwahlen in den USA haben begonnen +++

In den USA haben die mit Spannung erwarteten Zwischenwahlen ("Midterms") begonnen. Erste Wahllokale öffneten am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) in östlichen Bundesstaaten wie Vermont oder Connecticut. Die letzten Wahllokale schließen erst am deutschen Mittwochmorgen um 7.00 Uhr, da sich die Vereinigten Staaten über mehrere Zeitzonen erstrecken.

Die bedeutendsten Entscheidungen fallen im Kongress, dem Parlament der USA: Zur Wahl stehen alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus und 35 der 100 Sitze im Senat. Neben Gouverneurswahlen in 36 Bundesstaaten finden viele weitere Abstimmungen auch auf lokaler Ebene statt.

Die Kongresswahlen in der Mitte der vierjährigen Amtszeit des US-Präsidenten gelten traditionell als Abstimmung über dessen Politik. Sie werden den Ausschlag dafür geben, wie viel politischen Spielraum Amtsinhaber Joe Biden in den kommenden zwei Jahren hat. Ohne Mehrheit in den beiden Kongresskammern kann ein Präsident innenpolitisch nur wenig nachhaltig verändern. Bidens Demokraten müssen Umfragen zufolge befürchten, die Mehrheit im Repräsentantenhaus zu verlieren. Für den Senat wurde ein sehr knappes Rennen erwartet.

Mit ersten aussagekräftigen Ergebnissen wird am frühen Mittwochmorgen mitteleuropäischer Zeit nach der Schließung erster Wahllokale gerechnet. Wegen einiger knapper Rennen könnte der Ausgang der Kongresswahlen nach Einschätzung mancher Experten erst nach mehreren Tagen oder sogar Wochen feststehen. Viele Menschen haben bereits vor dem eigentlichen Wahltag die Möglichkeit genutzt, per Briefwahl oder persönlich abzustimmen.

+++ 08.11.2022: Bis zu einem Ergebnis bei den US-Zwischenwahlen kann es Wochen dauern +++

Die Auszählung der abgegebenen Stimmen bei den Zwischenwahlen in den USA kann möglicherweise Tage dauern - und vielleicht steht sogar erst im Januar fest, welche Partei künftig die Mehrheit im Senat stellt. Technische Schwierigkeiten, fehlende Wahlhelfer und sehr knappe Entscheidungen haben schon in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass in der Wahlnacht mitunter keine klare Tendenz erkennbar wurde. Teils konnte der Sieger erst mit deutlicher Verspätung ausgerufen werden.

Erste Wahllokale in Teilen Kentuckys und Indianas schließen in der Nacht zum Mittwoch um Mitternacht deutscher Zeit. Um 1 Uhr beginnt dann die Auszählung in fünf Staaten mit Wahlen für einen US-Senatorenposten, darunter die vermutlich besonders knappe Entscheidung in Georgia. Für 2 Uhr deutscher Zeit weist die Seite «270towin» zehn Senats-Entscheidungen (darunter Pennsylvania), zwölf Gouverneurs- und 161 House-Entscheidungen aus.

Um 3 Uhr folgt erneut eine Reihe wichtiger Auszählungen, darunter Arizona, eine Stunde später Nevada. Um fünf Uhr schließen dann die Wahllokale in der Demokraten-Hochburg Kalifornien. Sollten in den vier Staaten Georgia, Pennsylvania, Arizona und Nevada schon früh siegreiche Senatoren ausgerufen werden, wäre das ein sehr positives Signal für die jeweilige Partei.

Eine Besonderheit gibt es in Georgia: Kommt keiner der Kandidaten auf mehr als 50 Prozent der Stimmen, wird für Januar eine Stichwahl angesetzt. Bei den laut Umfragen sehr engen Mehrheitsverhältnissen im Senat ist das diesmal nicht auszuschließen.

Auch gesetzlich vorgeschriebene erneute Auszählungen wegen besonders knapper Entscheidungen oder Gerichtsprozesse zu vermeintlichen oder tatsächlichen Unregelmäßigkeiten könnten dafür sorgen, dass lange keine endgültigen Ergebnisse feststehen.

Jeder Staat hat zudem andere Regeln dafür, wann Briefwahlstimmen ausgezählt werden dürfen. Hier sind üblicherweise die Demokraten stärker, weshalb es während der Auszählung zu Verschiebungen kommen kann, wenn zunächst am Wahltag abgegebene Stimmen und dann erst die per Post eingegangenen ausgezählt werden.

Bei den letzten "Midterms" 2018 waren die Verhältnisse indes recht klar. Damals riefen US-Sender kurz nach vier Uhr deutscher Zeit eine Mehrheit für die Demokraten im Repräsentantenhaus aus.

+++ 07.11.2022: Trump macht Wahlkampf in Florida - kein Wort zu Gouverneur DeSantis +++

Zwei Tage vor den wichtigen Zwischenwahlen in den USA hat Ex-Präsident Donald Trump in seiner Wahlheimat Florida nochmals kräftig die Werbetrommel für die Republikaner gerührt. Auffallend war, dass der republikanische Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, bei der großen Kundgebung in Miami am Sonntagabend (Ortszeit) fehlte. US-Medien berichteten unter Berufung auf Mitarbeiter Trumps, DeSantis sei nicht zu der Kundgebung eingeladen worden und habe auch nicht um eine Teilnahme gebeten. DeSantis nahm unterdessen andere Wahlkampftermine in dem südlichen US-Bundesstaat wahr.

Trump rief zu Beginn der Kundgebung seine Anhänger dazu auf, DeSantis im Gouverneursamt zu bestätigen - warme Worte wie bei der Wahlempfehlung für andere Parteikollegen sparte er sich bei DeSantis aber. In dem mehr als anderthalb ständigen Auftritt erwähnte Trump den 44-Jährigen nicht noch einmal.

Der Gouverneur, der am kommenden Dienstag im Amt bestätigt werden möchte, gilt als stärkster innerparteilicher Konkurrent Trumps für die Präsidentenwahlen 2024. Noch haben zwar weder Trump noch DeSantis offiziell ihre Präsidentschaftsbewerbung verkündet, zumindest Trumps Ankündigung wird aber nach den «Midterms» erwartet. Umfragen zufolge hat DeSantis gute Chancen, das Gouverneursrennen in Florida zu gewinnen. Am 8. November stimmen die Amerikaner über die Mehrheitsverhältnisse im US-Kongress sowie über zahlreiche Gouverneurs- und andere Posten ab.

Trump unterstützte im Wahlkampf sehr viele auch erfolgreiche Republikaner, die ihm gewogen waren, öffentlich. Am Sonntagabend trat er mit dem republikanischen Senatoren Marco Rubio auf, dessen Wiederwahl am Dienstag ebenfalls als sehr wahrscheinlich gilt. Zudem lobte er in seiner Rede eine ganze Reihe an Republikanern in Florida. «Jede dieser Personen, die ich hier aufzähle, hat meine volle und uneingeschränkte Unterstützung», sagte er. DeSantis erwähnte er an dieser Stelle nicht.

Trump hatte DeSantis auch in der Vergangenheit eher ausgeklammert. In einer Rede am Samstag erlaubte er sich einen Seitenhieb, indem er ihn als "Ron DeSanctimonious" bezeichnete. "Sanctimonious" heißt auf Deutsch scheinheilig. Beobachter in den USA werteten die konkurrierenden Auftritte in Florida am Sonntag als Zeichen einer wachsenden Spannung zwischen den zwei potenziell aussichtsreichen republikanischen Kandidaten für die Präsidentenwahl 2024.

+++ 06.11.2022: Biden und Obama machen gemeinsam Wahlkampf in Philadelphia +++

US-Präsident Joe Biden hat gemeinsam mit Ex-Präsident Barack Obama kurz vor den wichtigen Zwischenwahlen vor den Gefahren für die Demokratie in den USA gewarnt. "Die Demokratie steht buchstäblich auf dem Stimmzettel", sagte Biden am Samstag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania. Ähnlich äußerte sich Obama kurze Zeit später bei derselben Veranstaltung: "Wahrheit und Fakten, Logik und Vernunft und grundlegender Anstand stehen auf dem Stimmzettel" warnte er im Hinblick auf die Kandidatinnen und Kandidaten der Republikaner. Es stehe viel auf dem Spiel. "Die Zwischenwahlen sind kein Witz."

Obama war zuletzt bei mehreren Wahlkampfveranstaltungen aufgetreten - nun gemeinsam mit Biden in dem für die Demokraten besonders wichtigen Bundesstaat Pennsylvania. Der Partei droht bei der Abstimmung am Dienstag der Verlust der knappen Mehrheit im US-Kongress. Während das Repräsentantenhaus Umfragen zufolge wahrscheinlich an die Republikaner fallen wird, könnte es im Senat sehr knapp werden. In Pennsylvania besteht eine realistische Chance, dass die Demokraten den Republikanern einen Senatssitz abnehmen können. Der Demokrat John Fetterman tritt dort gegen den Republikaner und TV-Arzt Mehmet Oz an.

Der 53-jährige Fetterman hatte im Mai einen Schlaganfall. Republikaner hatten nach einem TV-Duell mit Oz, bei dem Fetterman langsamer redete und sich öfter versprach, Fettermans gesundheitliche Tauglichkeit für das Amt angezweifelt. "Ich hatte einen Schlaganfall. Das hat mich wirklich umgehauen. Aber ich bin wieder aufgestanden", sagte Fetterman nun in Philadelphia und scherzte, wie hart es sei, ausgerecht direkt vor Obama zu sprechen. Obama betonte, dass der Schlaganfall Fetterman Werte nicht verändert hätte.

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rad/news.de/dpa

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