Nach Silvester-Umfrage: "Einfach nur krankhaft deutsch"! Scharfe Twitter-Diskussion über Böllerverbot

Eine neue Umfrage belegt, dass sich die Mehrheit der Deutschen für ein Böllerverbot an Silvester ausspricht. Auf Twitter stehen einige Nutzer einer solchen Maßnahme extrem skeptisch gegenüber. Das sind ihre Gründe.

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2022 neigt sich langsam dem Ende entgegen und knapp zwei Monate vor dem letzten Tag des Jahres kommt einmal mehr die Diskussion über ein Böllerverbot zu Silvester auf. Laut einer neuen Umfrage spricht sich eine Mehrheit der Deutschen dafür aus. Im Netz wird kontrovers diskutiert, was für und was gegen das Feuerwerk zum Jahreswechsel spricht.

Böllerverbot an Silvester: Mehrheit der Deutschen laut Umfrage dafür

Der Reihe nach: In der repräsentativen Umfrage des Instituts Insa Consulere im Auftrag der Verbraucherzentrale Brandenburg stimmten 53 Prozent der Befragten für ein Böllerverbot, nur 39 Prozent waren dagegen.

Dazu erklärte die Verbraucherzentrale, Silvester-Feuerwerk werde nicht nur wegen der Corona-Pandemie, sondern auch wegen des Verletzungsrisikos, dem Umwelt- und Tierschutz sowie aktuell wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine kontrovers diskutiert. "Wichtig ist jetzt, dass die Politik frühzeitig darüber entscheidet, ob das Zünden oder der Verkauf von Feuerwerkskörpern für das private Böllern zu Silvester in diesem Jahr verboten wird", sagte der Chef der Brandenburger Verbraucherzentrale, Christian A. Rumpke.

Unterschiedliche Meinung zu Feuerwerks-Verbot in Ost und West und bei Partei-Anhängern

Die Zustimmung für ein Verbot von privatem Feuerwerk war im Westen Deutschlands mit 54 Prozent etwas höher als im Osten mit 50 Prozent. Große Zustimmung für ein Verbot gab es bei den Wählern von Grünen, Linke, Union und SPD - dagegen stimmten 68 Prozent der Anhänger der AfD gegen ein Böllerverbot. Die Anhänger der FDP zeigten sich mit Werten von 47 Prozent für ein Böllerverbot und 45 Prozent dagegen gespalten.

Twitter tobt: Diese Nutzer sprechen sich gegen ein Böllerverbot an Silvester aus

Auf Twitter machten einige Nutzer, die an Silvester auf keinen Fall aufs Böllern verzichten wollen, ihrem Ärger Luft. "Warum muss immer alles verboten werden, wenn man es selber nicht mag? Lasst die Menschen doch glücklich werden, wie jeder mag. Jeder nach seiner Facon.
Oder wird Gendern auch verboten, wenn es die Mehrheit nicht mag?", heißt es in diesem Kommentar. "Verbote funktionieren nur bei Kontrolle und Durchsetzung. Das klappt bei 'Polenböllern' und ähnlichem Kat.4 Feuerwerk nochmal gleich WIE gut?", fragt sich ein anderer User. Ein weiterer Nutzer macht auf ein anderes Pro-Böller-Argument aufmerksam: "Es gibt Gründe für und gegen einen Verbot. Was hier aber kein Öko- oder Pyro-Fanatiker erwähnt, sind die Arbeitsplätze. Es gibt riesige Firmen in Deutschland, die für den deutschen Markt Feuerwerk herstellen. Damit einhergehend etliche Arbeitsplätze im deutschen Raum..."

Auch Menschen, die selbst keinen Wert auf Feuerwerk an Silvester legen, stehen einem Verbot kritisch gegenüber. "Natürlich kann man ohne böllern leben. Aber es deswegen anderen verbieten zu wollen ist einfach nur krankhaft deutsch. Überall pedantische Sadisten, die neue Möglichkeiten suchen, um ihre Nachbarn anzuzeigen", heißt es in einem weiteren Tweet. "Bin kein Freund des Böllerns, aber es wäre schön, wenn es etwas gäbe, auf das sich die Kinder um 0.00 Uhr freuen könnten. Irgendwie ein zentrales Feuerwerk in jeder Gemeinde oder so.", schlägt ein anderer Nutzer vor.

Pro Böllerverbot: Aus diesen Gründen können andere Twitter-User nichts mit der Knallerei anfangen

Andere sprechen sich hingegen klar für ein Böllerverbot aus. "Zeit wird's. Schafft diesen Unsinn endlich ab.", schreibt dieser Twitter-User. "Eine Mehrheit befürwortet ein #Tempolimit und ein #Böllerverbot. Und eine Minderheit blökt irgendwas mit #Freiheit. Warum beugt sich die Mehrheit eigentlich ständig den Lautschreiern?", fragt sich ein anderer. "Es ist Krieg und Lärm genug! Man muss nicht noch Geld aus dem Fenster werfen, Menschen und Tiere verschrecken, besoffen Verletzte produzieren und die Umwelt zusätzlich schädigen, um traditionell "böse Geister zu vertreiben"., so eine weitere Meinung. Ähnlich sieht das auch dieser Nutzer: "Für ein #böllerverbot ! @GrueneBundestag @RegBerlin @FranziskaGiffey, wir müssen Solidarität Zeigen, vor allem zu geflüchteten aus der Ukraine und anderen Ländern in denen aktuell leider Krieg ist, Für manche ist es schon so nicht leicht die Erlebnisse zu verarbeiten".

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gom/news.de/dpa