Politik

Wladimir Putin: Kreml-Chef lästert über Europa und kassiert bittere Niederlage

Während die russischen Truppen sich in der Ostukraine teilweise zurückgezogen haben, weiht Wladimir Putin in Moskau ein Riesenrad ein. Bild: picture alliance/dpa/Pool TASS Host Photo Agency/AP | Sergei Bobylev

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Während sich die russischen Truppen aus Teilen der Ostukraine zurückziehen, nutzt Wladimir Putin die Einweihung eines Riesenrads, um gegen Europa zu schießen. Zum Rückschlag in der Ukraine schweigt er sich aus. Im Netz sorgt dieser Auftritt für Spott und Häme.

Wladimir Putin schweigt zum Rückzug in der Ostukraine und weiht Riesenrad ein

In einem von Staatsmedien veröffentlichten Video ist unter anderem zu sehen, wie Putin gemeinsam mit Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am Samstagnachmittag im Sportkomplex Luschniki steht und mit jungen Sportlern scherzt. Außerdem ließ er sich anlässlich des 875. Geburtstags der Stadt Moskau per Videoübertragung zur Eröffnung eines Riesenrads zuschalten, das nun das größte Europas sein soll. In sozialen Netzwerken zeigten sich mehrere Nutzer irritiert darüber, dass der Kremlchef sich an solch einem Tag Vergnügungsattraktionen widmete. So schrieb etwa der Politologe Abbas Galljamow auf Telegram, Putin riskiere, dass Leute nun denken: "Er pfeift darauf, dass dort unsere Jungs sterben."

"Geisel der alternativen Realität!" Kreml-Chef feuert gegen Europa

"Während die Ukraine russische Truppen aus Städten in der Region Charkiw vertreibt, ist Putin ... ein Lachen zu entlocken, als er ein Riesenrad in Moskau eröffnet. '140 Meter hoch, so etwas gibt es in Europa nicht!' Er ist eine Geisel der alternativen Realität, die er geschaffen hat", schreibt der JournalistAlec Luhn auf Twitter.

Doch offenbar läuft bei dem Riesenrad nicht alles rund. "Das Riesenrad, das Putin heute Morgen in Moskau eröffnet hat? Es ist schon kaputt...", hieß es in einem Tweet am Samstag. "Nach der Eröffnung bildete sich jedoch eine riesige Schlange vor der Bahn, weil sich der Start verzögerte, und danach gab es mehrere Pannen, so dass die Leute auf 140 m schwebten", ist in einem weiteren Tweet zu lesen.

Russlands Verteidigungsminister verkündet Truppenrückzug

Ebenfalls am Samstagnachmittag gab Russlands Verteidigungsministerium den Rückzug von Truppen im Osten der Ukraine bekannt. Offiziell wurde der Abzug aus strategisch wichtigen Städten im Gebiet Charkiw mit einer strategischen Umgruppierung von Einheiten begründet. Viele Militärexperten gehen jedoch davon aus, dass die Russen mehr als ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn angesichts des massiven ukrainischen Vorstoßes im Charkiwer Gebiet so stark unter Druck geraten sind, dass sie sich zur Flucht entschieden haben.

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/news.de/dpa

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