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Queen Elizabeth II. gestorben: Weltweite Trauer um "Elizabeth die Große" - Politiker nehmen Abschied

Der Tod von Queen Elizabeth II. hat weltweite Trauer ausgelöst - zahlreiche Politiker zollten der Königin Tribut. Bild: picture alliance/dpa/PA Wire | Jane Barlow

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Die Welt hat eine beispiellose Ikone verloren: In den Nachmittagsstunden des 8. September 2022 hat Queen Elizabeth II. nach mehr als 70 Jahren auf dem Thron ihren letzten Atemzug getan. Mit dem Ende des zweiten elisabethanischen Zeitalters hat nun die Regentschaft von König Charles III. begonnen. Dem neuen Monarchen sprachen, kaum dass die Nachricht vom Tod der Königin um die Welt gegangen war, zahlreiche politische Würdenträger ihr Beileid aus und würdigten die verstorbene Queen Elizabeth II. für ihre Verdienste.

Britische Premierministerin Truss: Queen Elizabeth II. war Fels Großbritanniens

Eine der ersten, die Queen Elizabeth II. Tribut zollten, war die neue britische PremierministerinLiz Truss, die erst am Dienstag zu einer Audienz auf den schottischen Landsitz der Königin gereist war, um den Auftrag zur Regierungsbildung zu erhalten.Liz Truss würdigte die am Donnerstag gestorbene britische Königin Elizabeth II. als "Fels, auf dem das moderne Großbritannien errichtet wurde". Der Tod der Queen sei ein "riesiger Schock für die Nation und die Welt", sagte die konservative Politikerin am Donnerstag in einer Rede in der Londoner Downing Street.

Das Land sei unter ihrer Herrschaft gewachsen und gediehen, so Truss weiter. "Wegen ihr ist Großbritannien heute das großartige Land, das es ist." Dafür sei sie von den Menschen im Vereinigten Königreich und auf der ganzen Welt geliebt worden.

Bundeskanzler Olaf Scholz: Queen war Vorbild für Millionen

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die britische Königin Elizabeth II. als "Vorbild und Inspiration für Millionen, auch hier in Deutschland" gewürdigt. Scholz hob am Donnerstagabend nach Bekanntwerden des Todes der Queen vor allem ihren Einsatz "für die deutsch-britische Aussöhnung nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges" hervor. Dieser bleibe unvergessen. "Sie wird fehlen, nicht zuletzt ihr wundervoller Humor", schrieb Scholz.

Bundespräsident Steinmeier: Elizabeth II. hat ein Jahrhundert geprägt

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem britischen Königshaus zum Tod von Queen Elizabeth II. kondoliert. "Königin Elizabeth ist eine Frau, die ein Jahrhundert geprägt hat, im Vereinigten Königreich und darüber hinaus weltweit. Sie hat Zeitgeschichte erlebt und Zeitgeschichte geschrieben", schrieb er laut Bundespräsidialamt am Donnerstag an das Königshaus. "Ihre Majestät genoss auf der ganzen Welt höchstes Ansehen und Respekt. Bei uns hier in Deutschland wurde sie bewundert und verehrt."

Der Tod der Queen sei "ein tiefer Einschnitt, das Ende einer Epoche", schrieb das deutsche Staatsoberhaupt. "Wie der furchtbare Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine uns schonungslos vor Augen geführt hat, sind Frieden und Freiheit in Europa keine Selbstverständlichkeit. Königin Elizabeth II. hat aber auch erlebt, dass Krieg in Europa überwunden werden kann. Und sie hat selbst dazu beigetragen, die Wunden des Krieges zu heilen", betonte Steinmeier. So sei der Staatsbesuch der Queen 1965 in Deutschland eines der wichtigsten Symbole für die nach dem Krieg entstandene britisch-deutsche Freundschaft gewesen.

Sein Mitgefühl und das der deutschen Bevölkerung gelte nun besonders auch ihrer Familie, schrieb Steinmeier. Ihrem Nachfolger König Charles wünsche er "eine glückliche Hand für die große Aufgabe".

Macron würdigt Queen Elizabeth II. als "Königin mit Herz"

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die verstorbene britische Königin Elizabeth II. als Königin mit Herz und Freundin Frankreichs gewürdigt. "Ihre Majestät Königin Elizabeth II. verkörperte über 70 Jahre lang die Kontinuität und Einheit der britischen Nation", schrieb Macron auf Twitter. "Ich behalte sie als eine Freundin Frankreichs in Erinnerung, eine Königin mit Herz, die ihr Land und ihr Jahrhundert für immer geprägt hat."

EU-Spitzen trauern um die Queen - von der Leyen schreibt an neuen König Charles

EU-Spitzenpolitiker haben die verstorbene Königin Elizabeth II. gewürdigt und ihr tiefes Mitgefühl ausgedrückt. "Erlauben Sie mir, Ihrer Majestät, der königlichen Familie und dem britischen Volk mein aufrichtiges Beileid im Namen der Europäischen Union auszudrücken", schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einem Brief an König Charles am Donnerstag.

Der Mut und die Hingabe der Queen, ihrem Land zu dienen, seien für viele eine Quelle großer Stärke und ein Anker der Stabilität in den schwersten Zeiten gewesen. Sie sei eine persönliche Inspiration gewesen, schrieb von der Leyen. "Wir wünschen Ihrer Majestät und dem Volk des Vereinigten Königreichs Stärke und Weisheit bei der Fortsetzung ihrer Arbeit", schrieb sie an Charles.

"Unsere Gedanken sind bei der königlichen Familie und allen, die im Vereinigten Königreich und weltweit um Königin Elizabeth II. trauern", schrieb EU-Ratspräsident Charles Michel auf Twitter. "Elisabeth die Standhafte" habe mit ihrem Engagement immer wieder gezeigt, wie wichtig andauernde Werte in einer modernen Welt seien. EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola nannte sie "Elizabeth die Große". "Ihr unerschütterliches Engagement für Pflicht und Dienst war ein Beispiel für alle", schrieb Metsola in einem Tweet.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell schrieb, die bemerkenswerte Regentschaft der Queen habe Schlüsselmomente des 20. und 21. Jahrhunderts geprägt. "Die EU würdigt ihren einzigartigen Beitrag zu Frieden und Versöhnung."

Israels Präsident: Queen hinterlässt inspirierendes Vermächtnis

Israels Präsident Izchak Herzog hat die Führungsstärke der gestorbenen britischen Königin Elizabeth II. gewürdigt. "Während ihrer langen und bedeutsamen Regierungszeit hat sich die Welt dramatisch verändert, die Königin blieb jedoch eine Ikone stabiler, verantwortungsvoller Führung und ein Leuchtfeuer der Moral, der Menschlichkeit und des Patriotismus", teilte Herzog am Donnerstag mit. Gemeinsam mit dem israelischen Volk trauere er um ihren Verlust. Die Queen habe Geschichte gelebt, Geschichte gemacht und hinterlasse ein "großartiges, inspirierendes Vermächtnis".

Auch der israelische Ministerpräsident Jair Lapid sprach der königlichen Familie und dem gesamten Vereinigten Königreich sein Beileid aus. "Möge ihre Erinnerung ein Segen sein". In der israelischen Küstenstadt Tel Aviv wurde am Abend das Rathaus zu Ehren der Queen mit der britischen Flagge beleuchtet.

Obamas: Queen trug ihren hohen Titel mit Leichtigkeit

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle Obama haben die engagierte Führung und das politische Vermächtnis der Queen gewürdigt. "Sie hörte gut zu, dachte strategisch und war für beachtliche diplomatische Erfolge verantwortlich. Und doch trug sie ihre hohen Titel mit einer gewissen Leichtigkeit", schrieben die Obamas in einem Statement zum Tod der britische Königin. Königin Elizabeth II. habe die Welt in ihren Bann gezogen, ihre lange Regierungszeit sei von "Anmut, Eleganz und einer unermüdlichen Arbeitsmoral geprägt" gewesen.

Finnischer Präsident: Queen hat Geschichte erlebt und geprägt

Der finnische Staatspräsident Sauli Niinistö und mehrere Regierungschefs aus Nordeuropa haben der Familie der Queen und der britischen Bevölkerung ihr Beileid zum Tod der Königin ausgesprochen. "In ihrer 70-jährigen Regentschaft hat sie wie wenige andere Geschichte miterlebt und geprägt. Ihr Pflichtbewusstsein und ihre Einsatzbereitschaft sind ein Vorbild für uns alle", schrieb Niinistö am Donnerstagabend auf Twitter, nachdem der Buckingham-Palast kurz zuvor den Tod der Königin bekanntgegeben hatte.

Auch die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin kondolierte der britischen Königsfamilie sowie der Bevölkerung im Vereinigten Königreich und im Commonwealth per Twitter. Islands Regierungschefin Katrín Jakobsdóttir schrieb, Königin Elizabeth werde unter anderem auch dafür in Erinnerung bleiben, "eine starke und mutige Frau" gewesen zu sein. Norwegens Regierungschef Jonas Gahr Støre schrieb in einer Mitteilung an die Nachrichtenagentur NTB: "Eine historische Epoche und ein langes Leben im Dienste Großbritanniens sind zu Ende."

Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson sagte vor einer Fernsehdebatte anlässlich der am Sonntag anstehenden schwedischen Parlamentswahl, nur wenige hätten so viele umwälzende Weltereignisse erlebt wie Königin Elizabeth. Persönlich werde sie die Queen vor allem für ihre große Integrität und Stärke in Erinnerung behalten.

US-Präsident Joe Biden: Königin Elizabeth II. hat eine Ära geprägt

US-Präsident Joe Biden hat die gestorbene britische Königin Elizabeth II. als einzigartige Staatsfrau gewürdigt. "Ihre Majestät Königin Elizabeth II. war mehr als eine Monarchin. Sie hat eine Ära geprägt", ließ Biden am Donnerstag in Washington mitteilen. Die sieben Jahrzehnte ihrer geschichtsträchtigen Herrschaft seien ein Zeitalter beispiellosen menschlichen Fortschritts gewesen, in der sie auch in Krisen für ihr Land da war. "Sie ertrug die Gefahren und Entbehrungen eines Weltkriegs an der Seite des britischen Volkes und sammelte es während der Verwüstung einer globalen Pandemie".

"Königin Elizabeth II. war eine Staatsfrau von unübertroffener Würde und Beständigkeit, die das felsenfeste Bündnis zwischen dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten vertiefte", so Biden weiter. Er betonte zudem die Unterstützung der Queen "in unseren dunkelsten Tagen nach dem 11. September".

Argentinien kondoliert Großbritannien zum Tod von Elizabeth II.

Nach dem Tod von Queen Elizabeth II. hat die argentinische Regierung dem britischen Königshaus kondoliert. "Die Regierung der Argentinischen Republik bringt ihr Bedauern über ihren Tod zum Ausdruck und steht dem britischen Volk und ihrer Familie in diesem Moment der Trauer bei", teilte das Außenministerium in Buenos Aires mit.

Argentinien und Großbritannien befinden sich wegen der Falkland-Frage seit Jahrzehnten in einem diplomatischen Konflikt. Die Inselgruppe im Südatlantik steht seit 1833 unter britischer Verwaltung. 1982 versuchte Argentinien die Inseln, die dort Malvinas genannt werden, zu erobern. Nachdem Argentinien während des 72 Tage dauernden Kriegs eine Reihe von Niederlagen hinnehmen mussten, unterzeichneten beide Seiten einen Waffenstillstand. Insgesamt kamen 649 Argentinier, 255 Briten und drei Inselbewohner bei den Kämpfen ums Leben. Argentinien erhebt weiterhin Anspruch auf die Falklandinseln.

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/news.de/dpa

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