Politik

Alexander Lukaschenkos Atom-Drohung: Putin-Verbündeter könnte Atomangriffe auf drei Länder starten

Wie ernst ist die Nuklear-Drohung von Putin-Kumpel Alexander Lukaschenko? Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Sergei Guneyev

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Der Belarus-Präsident Alexander Lukaschenko gilt als einer von Wladimir Putins zuverlässigsten Verbündeten. Als Russland in die Ukraine einmarschierte, nutzte Moskau belarussisches Gebiet als Sprungbrett für seinen Angriff auf Kiew. Seither sorgt Lukaschenko vor allem mit Drohungen gegen den Westen für Schlagzeilen. Experten fürchten, dass der weißrussische Machthaber seine Warnungen womöglich in die Tat umsetzen könnte.

Benutzt Wladimir Putin Alexander Lukaschenko für Atomschlag?

Wie Dr. Yuri Felshtinsky, Autor von "Blowing up Ukraine: The Return of Russian Terror and the Threat of World War III", im Gespräch mit "Express.co.uk" erklärt, könnte Lukaschenko für Putin noch einen anderen Nutzen haben. Felshtinsky zufolge könnte Putin, sollte er sich zu einem begrenzten Nuklearschlag entschließen, wahrscheinlich Belarus als Stellvertreter einsetzen, um Russland von den wahrscheinlichen Folgen abzuschirmen.

Belarus bat Russland angeblich um Rückgabe von Atomwaffen

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion übergab Minsk seine Atomwaffen an Russland. Belarus unterzeichnete daraufhin 1993 ein Abkommen über die Nichtverbreitung von Atomwaffen, und bis 1996 wurden alle Atomwaffen aus dem Land entfernt. Genau diese Waffen könnte Putin nun gegen die Ukraine einsetzen. "Vor einiger Zeit hat Belarus seinen Nicht-Atomwaffen-Status aufgegeben, und Lukaschenko hat mehrfach erklärt, dass er die russische Regierung um die Rückgabe der Atomwaffen an Belarus bitten wird.", behauptet Dr. Felshtinsky.

Belarus könnte Atomangriff auf Ukraine, Litauen und Polen starten

Er geht davon aus, dass Belarus einen Atomangriff gegen die Ukraine, Litauen und Polen starten könnte. Ein derartiger Angriff würde Putin in die Karten spielen. Er hofft, dass sich die anschließende Vergeltung allein gegen Belarus und nicht gegen Russland richtet, so Felshtinsky.

Gespräche zwischen Putin und Lukaschenko sollen schockierenden Atom-Plan enthüllen

In einem vom Kreml veröffentlichten Protokoll eines Treffens zwischen Lukaschenko und Putin in Russland Anfang des Jahres wurde Lukaschenko zitiert, als er Wladimir Putin angesichts der NATO-Militärübung in den Nachbarländern Polen und Litauen um nukleare Unterstützung bat. Die russische Regierung zitierte Lukaschenko mit folgenden Worten an Putin: "Ich bitte Sie, eine gleichwertige Antwort auf diese Aktionen in Betracht zu ziehen, ohne es zu übertreiben. Sie trainieren für den Transport von Atomsprengköpfen. Würden Sie uns bitte helfen, einige unserer Flugzeuge anzupassen, ich glaube, wir haben Su-35-Flugzeuge, die Atomwaffen tragen können? Ich sage nicht, dass wir oder Sie morgen Atomwaffen dorthin bringen werden, aber das ist kein Scherz."

Putin antwortete daraufhin: "Die belarussische Armee hat eine ziemlich große Anzahl von Su-25-Flugzeugen. Sie können entsprechend umgerüstet werden." Dann fügte er hinzu: "Da wir uns in der von Ihnen angesprochenen Frage einig waren, wurde in unserem Land eine Entscheidung getroffen: Innerhalb der nächsten Monate werden wir Belarus die taktischen Raketensysteme Iskander-M übergeben, von denen bekannt ist, dass sie sowohl ballistische als auch Marschflugkörper einsetzen können, sowohl konventionelle als auch nukleare."

Macht Putin einen Rückzieher? Kreml-Chef warnt vor Atomkrieg

Da die Versuche Russlands, die Ukraine einzunehmen, nur langsam vorankommen, warnte Lukaschenko zuletzt vor dem "nuklearen Abgrund", der sich auftun würde, wenn der Konflikt eine nukleare Komponente annehmen würde. "Lasst uns aufhören und dann überlegen wir uns, wie wir weiterleben können.", wird Lukaschenko zitiert.

Und auch Putin schien Anfang des Monats eine unerwartete Kehrtwende zu vollziehen, als er sagte, dass es in einem Atomkrieg keine Gewinner geben könne und dass er niemals entfesselt werden dürfe.

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