Donald Trump: Geheim-Dokumente entwendet? Ex-Präsident tobt nach FBI-Razzia in Mar-a-Lago
Erstellt von Franziska Kais
09.08.2022 08.00
Die Bundespolizei FBI hat nach Angaben von Ex-US-Präsident Donald Trump dessen Anwesen in Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida durchsucht. "Mein wunderschönes Zuhause, Mar-a-Lago in Palm Beach, Florida, wird derzeit von einer großen Gruppe von FBI-Agenten belagert, durchsucht und besetzt", schrieb Trump am Montagabend (Ortszeit) auf dem von ihm mitbegründeten Netzwerk "Truth Social". Medienberichten nach steht der Vorgang im Zusammenhang mit Trumps Umgang mit Akten und Dokumenten aus seiner Zeit im Weißen Haus. Die Durchsuchung des Eigentums eines ehemaligen Präsidenten ist höchst ungewöhnlich.
Donald Trump schäumt vor Wut: Krude Verschwörungstheorie zu FBI-Razzia in Mar-a-Lago
"Diese unangekündigte Razzia in meinem Haus war weder notwendig noch angemessen", schrieb Trump weiter. Es sei "sogar" sein Safe geöffnet worden. Trump nannte den Vorgang "politische Verfolgung" und eine Attacke der "radikal linken Demokraten". Er verglich die Durchsuchung mit dem Watergate-Skandal, der 1974 den damaligen US-Präsidenten Richard Nixon zum Rücktritt zwang. Medien berichteten, dass das FBI am Montagabend (Ortszeit) die Durchsuchung beendet hatte. Donald Trump soll während der Aktion nicht zu Hause gewesen sein.
Hat Donald Trump Geheim-Dokumente im Klo runtergespült?
Donald Trump war bereits im Winter vorgeworfen worden, Akten und Dokumente aus seiner Zeit im Weißen Haus zurückgehalten zu haben. Die "New York Times"-Journalistin Maggie Haberman berichtete sogar, dass Trump während seiner Präsidentschaft Dokumente die Toilette heruntergespült habe. Trump wies das zurück. Am Montag waren schließlich Fotos aufgetaucht, die das belegen sollen.
Donald Trump soll Geheim-Dokumente aus dem Weißen Haus entwendet haben
Ärger gab es vor allem, weil Trump Dokumente mit nach Mar-a-Lago genommen haben soll, die mutmaßlich als Verschlusssache gekennzeichnete Informationen zur nationalen Sicherheit enthielten. Hinzu kommt, dass in den USA eigentlich jede Korrespondenz des Präsidenten archiviert und für die Nachwelt aufgehoben wird. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Trump allerdings soll nach seiner Amtszeit 15 Kisten voll mit Regierungsdokumenten, Erinnerungsstücken, Geschenken und Briefen aus dem Weißen Haus in sein Haus in Florida gebracht haben. Medien zufolge waren darunter auch Briefe des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un und ein Schreiben von Trumps Vorgänger Barack Obama.
FBI-Razzia bei Trump mutmaßlich von Justizministerium genehmigt
Trump hatte schließlich mehrere Dokumente an die Nationale Verwaltungsstelle für Archivgut und Unterlagen übergeben und dies damals auch selbst bestätigt. Die Justiz soll allerdings eine Untersuchung eingeleitet haben. Für eine Dursuchung des Eigentums eines Ex-Präsidenten braucht es eine Genehmigung auf höchster Ebene des Justizministeriums. Beamte des Justizministeriums lehnten es ab, sich zu irgendeinem Aspekt des Durchsuchungsbefehls zu äußern, wie die "New York Times" schrieb.
Donald Trump als Kandidat bei der US-Wahl 2024?
Donald Trump hatte zuletzt immer wieder damit kokettiert, bei den Präsidentschaftswahlen 2024 noch einmal anzutreten. Eine Kandidatur hat er aber bisher nicht verkündet. Beobachter hatten spekuliert, dass Trump eine Kandidatur bald ankündigen könnte, weil ihn die Untersuchungen des Kapitol-Ausschusses unter Druck setzen würden. Die Kandidatur wäre eine Möglichkeit, Ermittlungen gegen ihn als politisch motiviert abzutun. In seiner Mitteilung monierte er nun, dass die Demokraten unbedingt verhindern wollten, dass er 2024 noch einmal antrete.
Twitter-Fans verurteilen FBI-Razzia bei Ex-Präsident Trump scharf
Auch auf Twitter wurde die FBI-Razzia bei Donald Trump diskutiert. Etliche Trump-Anhänger stellten sich hinter den Ex-Präsidenten und verurteilten die Vorgehensweise des FBI scharf. Trump krude Theorie, dass die Demokraten hinter der Durchsuchung stecken, findet prompt Anklang. "Die Demokraten sind so korrupt", "Die nächste Luftnummer der Radikalen Linken...", "Dieses Vorgehen ist völlig übertrieben, vor allem wenn man Hillary Clinton einen eigenen Server voller Dokumente im Keller hatte" und "Die sogenannten Demokraten lassen nichts unversucht um eine Wiederwahl Trumps zu verhindern. Ich hoffe sie werden damit auf den Arsch fallen", ist unter anderem bei Twitter zu lesen.
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fka/bua/news.de/dpa