Politik

Jens Stoltenberg: "Wir werden uns sofort einschalten!" Nato-Chef warnt Putin vor Angriff

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich mit eindringlichen Worten an Wladimir Putin gerichtet. Bild: picture alliance/dpa/EUROPA PRESS | Europa Press/E. Parra. Pool

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Mit brutaler Härte setzt Wladimir Putin seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine fort. Seit der Invasion am 24. Februar 2022 ist die Sorge vor einem großen Konflikt zwischen Russland und der Nato gewachsen. Bereits seit Monaten unterstützt das westliche Militärbündnis die Ukraine mit Waffenlieferungen. Eine weitere Eskalation der Lage könnte drohen, wenn die Nato direkt in den Krieg eingreift. Dies lehnen die Bündnisstaaten jedoch bislang vehement ab. In einem Fall wäre eine direkte Konfrontation mit Russland aber wohl kaum zu vermeiden, wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg jetzt noch einmal deutlich machte.

Jens Stoltenberg warnt: "Gefährlichste Situation seit dem Zweiten Weltkrieg"

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat bei einem Besuch in seiner norwegischen Heimat die Bedeutung des westlichen Verteidigungsbündnisses und der Unterstützung für die Ukraine betont. Die Nato müsse das angegriffene Land unterstützen und verhindern, dass sich der Krieg zu einem größeren ausweite, sagte Stoltenberg am 5. August 2022 auf der Insel Utøya bei Oslo.

Europa befinde sich in der gefährlichsten Situation seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Angriff auf die Ukraine stelle auch einen Angriff auf die Werte und die Weltordnung dar, die man haben wolle. Russlands Präsident Wladimir Putin führe einen aggressiven Angriffskrieg gegen ein Nachbarland, weil er diese Werte nicht leiden könne. "Er meint in seinem verwirrten Kopf, er könnte bestimmen, was die Ukraine tun kann", sagte Stoltenberg. Dieses Recht über andere Länder habe er nicht.

Nato-Generalsekretär mit Botschaft an Wladimir Putin: Militärbündnis wird sich bei russischem Angriff sofort einschalten

Wie "Express.co.uk" berichtet, führte Stoltenberg weiter aus: "Es liegt in unserem Interesse, dass diese Art von aggressiver Politik keinen Erfolg hat. Was in der Ukraine passiert, ist schrecklich, aber es wäre noch viel schlimmer, wenn es zu einem Krieg zwischen Russland und der Nato käme." An den Kreml richtete er eine eindeutige Botschaft: "Wenn Präsident Putin auch nur daran denkt, einem Nato-Land etwas Ähnliches anzutun wie Georgien, Moldawien oder der Ukraine, dann wird sich die gesamte Nato sofort einschalten." Laut Artikel 5 des Militärbündnisses wird ein bewaffneter Angriff auf einen Nato-Staat wie ein Angriff auf alle Mitgliedsländer bewertet.

Jens Stoltenberg hielt Rede auf Insel Utøya

Stoltenberg hielt seine Rede beim Sommerferienlager der sozialdemokratischen Jugendorganisation AUF. Der 63-Jährige war früher norwegischer Ministerpräsident, Chef der norwegischen Sozialdemokraten und auch bei der AUFaktiv. Er kennt Utøya deshalb gut - jene Insel, auf der der Rechtsterrorist Anders Behring Breivik bei Terroranschlägen am 22. Juli 2011 ein Massaker unter den Teilnehmern des AUF-Sommerlagers anrichtete. Insgesamt 77 Menschen wurden damals bei den Anschlägen im Osloer Regierungsviertel und auf Utøya getötet.

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/loc/news.de/dpa

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