Wladimir Putin attackiert: Hunderte Familien fordern von Putin Antworten zu vermissten Soldaten
Von news.de-Redakteur Tobias Rüster
27.07.2022 19.21
Seit über fünf Monaten tobt der von Wladimir Putin entfesselte Angriffskrieg in der Ukraine nun schon. Immer wieder wird über kleine und große Rückschläge der russischen Truppen berichtet. Allerdings: In russischen Medien kommen etwaige Verlustzahlen der sogenannten Spezial-Operation nicht oder so gut wie gar nicht vor. Zuletzt schwor Wladimir Putin seine Landsleute allerdings auf einen längeren Einsatz in der Ukraine ein.
Wladimir Putin Rückschläge im Ukraine-krieg aktuell
Derweil werden in ukrainischen Medien täglich die mutmaßlichen Verluste der russischen Armee geteilt. Unabhängig überprüfen lassen sich die dort angegebenen Zahlen von der Front allerdings nicht ohne Weiteres. Sie vermitteln aber durchaus einen Eindruck davon, welche Dimensionen der russische Angriff auf die Ukraine mittlerweile angenommen hat. Neuesten Schätzungen zufolge soll der Kreml bis dato rund 40.000 Soldaten in den Tod geschickt haben. Das Verteidigungsministerium der Ukraine veröffentlichte die gigantische Zahl jüngst auf seinem Account beim Kurznachrichtendienst Twitter (siehe Tweet weiter unten).
Wladimir Putin attackiert: Russische Familien fordern Antworten zu vermissten Soldaten
Doch auch wenn diese Zahlen zu hoch sein sollten und in Russland grundsätzlich nicht öffentlich gemacht werden, bleiben beim russischen Volk offenbar Fragen nach gefallen Soldaten bestehen. Einem Bericht von "Radio Free Europe/Radio Liberty" zufolge haben 106 russische Familien Wladimir Putin jetzt aufgefordert, für ihre vermissten Söhne, Brüder und Väter einzustehen. In dem Brief, der am 26. Juli von den Familien persönlich im Empfangsbüro des Präsidenten abgegeben wurde, heißt es: "Wir fordern, dass unsere Angehörigen ausfindig gemacht und in die Liste der verschwundenen Kriegsgefangenen aufgenommen werden. Es finden keine Suchaktionen statt, da sie als vermisst gemeldet sind."
Seit mehr als fünf Monaten blockiere das russische Verteidigungsministerium die Änderung ihres Status, ungeachtet der eingehenden Meldungen. "Angehörige sind gezwungen, nach Fakten zu suchen und selbst zu beweisen, dass ihre Söhne oder Ehemänner in Gefangenschaft sind (oder gestorben sind) - dies geschieht im ganzen Land. Die zuständigen Stellen arbeiten schlecht, und die Kommandeure der Militäreinheiten leisten keine Unterstützung.", wird aus dem Schreiben weiter zitiert.
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