Politik

69-Euro-Ticket: So kommt der mögliche Nachfolger des 9-Euro-Tickets bei Twitter an

Wie reagieren die Bürgerinnen und Bürger auf den 69-Euro-Ticket-Vorschlag. Bild: picture alliance/dpa | Stefan Sauer

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Inmitten all der Nachrichten über Inflation und die Energiekrise war diese News bei vielen willkommen: für bloß neun Euro durch ganz Deutschland reisen zu können. Für insgesamt drei Monate wurde das Angebot aufgesetzt, Ende August läuft das extrem beliebte 9-Euro-Ticket aber schon wieder aus. Ob Touren mit der Regionalbahn bis nach Sylt auch in Zukunft günstig bleiben? Das wird nun in der Politik und auf Twitter diskutiert!

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen wünscht sich das 69-Euro-Ticket

Auch in Zukunft soll die bundesweite Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs mit nur einem Ticket möglich sein. Dafür ist zumindest der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, wieHauptgeschäftsführer Oliver Wolff am Donnerstag erklärte. Nach August soll 9-Euro-Ticket ein sogenanntes 69-Euro-Ticket ablösen, so die Idee.

"Ausgehend von der Prämisse, dass die ÖPNV-Tarife der Verkehrsverbünde für das Gros der Fahrgäste weiterhin attraktiv sein werden, schlagen wir insbesondere für diejenigen, die sich in der Marktforschung als relevante Zielgruppe erwiesen haben – zahlungswillige Autofahrerinnen und -fahrer –, ein bundesweit gültiges ÖPNV-Klimaticket für 69 Euro pro Monat als einfache Fahrtberechtigung der zweiten Klasse vor", wird Wolff von "Bild" zitiert. Das könne bereits ab September angeboten werden, allerdings nur durch einen Auftrag der Politik.

Soll das 69-Euro-Ticket kommen? Twitter ist sich uneinig

Doch wie kommt der Vorschlag bei den Bürgerinnen und Bürgern an? Auf Twitter wird er heißt diskutiert. "69-Euro-Ticket für bundesweiten ÖPNV ist zum bisherigen System ein Schnäppchen und eine überfällige Vereinfachung. Bitte nicht schlechtreden", spricht sich ein User für die Idee aus - andere halten das Ticket dagegen für deutlich zu teuer. "Wer das 69-Euro-Ticket vorgeschlagen hat, hat Null verstanden. Es gibt regionale Tickets im Monat ab 65 Euro, die sind bereits zu teuer für Rentner, Geringverdiener, Hartz-IV-Empfänger. Diese Leute brauchen kein Deutschland-Ticket, sondern ein günstigeres für ihr tägliches Leben!" 

Einige Twitter Nutzer regen sich außerdem auf, dass umweltschädliche Mobilität staatlich subventioniert wird und wünschen sich stattdessen, dass diese Staatsgelder in den ÖPNV fließen.

Einige User stellen sich als Lösung für das Kostenproblem vor, dass Ticketalternativen angeboten werden. "9 Euro für den eigenen Verkehrsverbund. 29 Euro für das eigene Bundesland. 69 Euro für ganz Deutschland. Fände ich in Ordnung", heißt es in einem Tweet.

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Was sagt die Politik zum 69-Euro-Ticket

Ob es das 69-Euro-Ticket geben wird, hängt jedoch stark von der Politik ab. Immerhin SPD-Fraktionsvizechef Detlef Müller sprach sich jedoch für ein solches oder ähnliches Ticket aus. "Ob ein Anschlussticket dann 39, 49 oder 69 Euro kostet, ist zweitrangig. Es muss aber in einem Rahmen sein, der psychologisch wirkt und sich für Menschen lohnt, ihr Auto stehenzulassen", betonte er gegenüber "RND". 

Er wolle bis zur Verkehrsministerkonferenz im Herbst einen Vorschlag entwickeln. Dabei sei vor allem wichtig, wie das Ticket finanzierbar wird. Laut Wolff müsse mit Jahreskosten von zwei Milliarden Euro gerechnet werden. Müller erklärte dazu: "Ich fände es gut, wenn Bund und Länder sich auf ein dauerhaftes Modell verständigen könnten, an dem sich die Länder jedoch ähnlich beteiligen wie bei dem Corona-Rettungsschirm." Ein preiswertes Ticket dürfe nicht zulasten des Ausbaus und des Betriebs im ÖPNV finanziert werden.

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