Antonio Guterres: "Bevor sie uns vernichten!" UN-Generalsekretär warnt vor Planeten-Vernichtung
Erstellt von Dinah Rachko
21.06.2022 17.21
Angesichts der weltweit zugespitzten politischen Lage seit Beginn des Kriegs in der Ukraine ging es jetzt bei einer Konferenz in Wien um das Thema atomare Abrüstung. Mehr als 80 Länder sprachen sich für eine Welt ohne Atomwaffen aus. Sie gehören zu den Staaten, die den Atomwaffenverbotsvertrag (TPNW) unterschrieben haben. UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnte beim Auftakt des dreitägigen Treffens am Dienstag, vor der alles zerstörenden Kraft der Atomwaffen.
"Bevor sie uns vernichten": Antonio Guterres für Atomwaffenabrüstung
Das aktuelle Arsenal von rund 13.000 Atomsprengköpfen sei angesichts einer Welt voller Konflikte und Misstrauen ein Rezept für die mögliche Vernichtung des Planeten, sagte Guterres in seiner Video-Botschaft. "Wir müssen diese Waffen vernichten, bevor sie uns vernichten."
Atomwaffenverbotsvertrag:Peter Maurer bezeichnet ihn als "Meilenstein"
Der Präsident des Internationalen Roten Kreuzes, Peter Maurer, bezeichnete den neuen Vertrag als "Meilenstein". Durch den im Januar 2021 in Kraft getretenen TPNW würden Nuklearwaffen nicht mehr nur aus sicherheitspolitischer Perspektive gesehen, sondern ihre humanitären Auswirkungen insgesamt betrachtet. Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg unterstrich ebenfalls die dringende Notwendigkeit zur völligen nuklearen Abrüstung.
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Deutschland als Beobachter: Atommächte und Nato lehnen den Atomwaffenverbotsvertrag ab
Der Vertrag, unter anderem von Österreich initiiert, wurde bisher von 65 Ländern ratifiziert, 86 Staaten haben ihn unterzeichnet. Er soll den seit Jahrzehnten geltenden Atomwaffensperrvertrag (NPT) ergänzen, der die Weiterverbreitung von Nuklearwaffen verbietet. Auf der Welt gelten neun Staaten als Atommächte. Die Atommächte und die Nato lehnen den TPNW ab. Sie setzen weiter auf das Prinzip der nuklearen Abschreckung. Deutschland nimmt als Beobachter an der Konferenz teil.
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rad/bos/news.de/dpa