Sorge um Michail Gorbatschow: Nierenkrankheit! Ex Kreml-Chef muss angeblich zur Blutwäsche
Erstellt von Sarah Baumann-Rüster
20.06.2022 13.35
Der frühere Sowjetführer Michail Gorbatschow hat einem Medienbericht zufolge ernsthafte Nierenprobleme. "Der Ex-Präsident der UdSSR muss zur Blutwäsche fahren", teilte der russische Telegram-Kanal "Mash" am Montag mit. Demnach hat der 91-Jährige immer wiederkehrende gesundheitliche Probleme, die sich von Zeit zu Zeit zuspitzen.
Medienbericht: Michail Gorbatschow kämpft mit Nierenproblemen
Laut "Mash" wird Gorbatschow seit einem Jahr ständig von Ärzten untersucht. Seit kurzem müsse er zudem ins Krankenhaus zur Dialyse. "Dort wird ihm das Blut gesäubert", heißt es. Offiziell bestätigt wurde die Nierenkrankheit Gorbatschows bislang nicht.
Michail Gorbatschow, bekannt als sowjetischer Staatschef
Gorbatschow wurde 1985 Generalsekretär der KPdSU und damit quasi sowjetischer Staatschef. Formell wurde er 1990 auch zum bisher ersten und einzigen Präsidenten der Sowjetunion gewählt. In seiner Amtszeit versuchte er das Land mit "Perestroika" (Umgestaltung) und "Glasnost"(Offenheit) zu reformieren, doch am Ende zerfiel die Sowjetunion.
Anfang des Jahres haben mehrere Litauer Klage gegen Gorbatschow eingereicht, weil dieser vor gut 30 Jahren die sowjetischen Truppen nicht davon abgehalten habe, die litauische Unabhängigkeitsbewegung niederzuschlagen. Bei Zusammenstößen in Vilnius zwischen Demonstranten und dem sowjetischen Militär wurden am 13. Januar 1991 14 Zivilisten getötet und 700 Personen verletzt. Die Klage wurde von Angehörigen der Getöteten eingereicht.
Darum werden Michail Gorbatschow und Wladimir Putin keine Freunde mehr
Am 2. März feierte Gorbatschow seinen 91. Geburtstag. Es war der siebte Tag des Putin-Krieges in der Ukraine. Gorbatschow, Sohn eines russischen Vaters und einer ukrainischen Mutter, war selbst mit einer Ukrainerin, Frau Raissa, verheiratet. Im Jahr 2016 veröffentlichte Gorbatschow mit "Nie wieder Krieg – Kommt endlich zur Vernunft" einen bewegenden Appell an die Welt. Vor allem einer scheint die Botschaft des früheren Kreml-Chefs jedoch nicht verstanden zu haben: Russlands heutiger Staatschef Wladimir Putin. Schon damals forderte Gorbatschow die Welt zu einer demilitarisierten Politik und demilitarisierten internationalen Beziehungen auf. "Politiker, die meinen, Probleme und Streitigkeiten könnten durch Anwendung militärischer Gewalt gelöst werden – sei es auch als letztes Mittel – sollten von der Gesellschaft abgelehnt werden, sie sollten die politische Bühne räumen", schrieb er damals. Vermutlich ist das einer der Gründe, weshalb Putin und "Gorbi" in diesem Leben wohl keine Freunde mehr werden.
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sba/news.de/dpa