Kyrill I.: EU-Sanktionen geplant: Hatte das russische Kirchenoberhaupt Verbindungen zum KGB?
Erstellt von Martin Gottschling
11.05.2022 15.57
Welche Rolle spielt das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche im Ukraine-Krieg? Kyrill I. (75) verlor bislang kein kritisches Wort über Wladimir Putins Invasion im Nachbarland. Im Gegenteil: Er segnete die russischen Soldaten und verwendete eine ähnliche Rhetorik wie der Kreml-Despot, um die Gewalt in der Ukraine zu rechtfertigen. Papst Franziskus kritisierte Kyrill I. dafür bereits als "Putins Messdiener". Wie mehrere Medien berichten, drohen dem Geistlichen für seine Nähe zum russischen Präsidenten jetzt Sanktionen. Die "Bild" enthüllte zudem Brisantes über die Vergangenheit des "Patriarchen von Moskau".
Kyrill I. soll beim KGB unter dem Spitznamen "Mikhailov" bekannt gewesen sein
Das Boulevardmedium beruft sich dabei auf Arbeiten von Forschern. Demnach habe Kyrill I. für den sowjetischen Geheimdienst (KGB) unter dem Spitznamen "Mikhailov" gearbeitet, sich ab 1972 verstärkt mit den Ländern des Nahen Ostens beschäftigt. Der Historiker Felix Corley habe die Verbindungen in seinem Artikel "The Mikhailov Files: Patriarch Kyrill und der KGB" anhand von Dokumenten aus den KGB-Archiven in Moskau bewiesen. Damit steht Kyrill I. seinem Freund Wladimir Putin wohl in nichts nach. Auch der russische Präsident war vor dem Zerfall der Sowjetunion für den KGB tätig, unter anderem als Offizier in Dresden.
Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche ist ein reicher Mann
Laut dem Kirchlichen Außenamt des Moskauer Patriarchats kam Kyrill I. am 20. November 1946 in Leningrad, dem heutigen St. Petersburg, auf die Welt. Am 27. Januar 2009 wurde er zum 16. "Patriarch von Moskau und ganz Russland" gewählt. Wie die "Bild" berichtet wurde sein persönliches Vermögen bereits 2006 auf bis zu vier Milliarden Euro geschätzt. In den Neunzigerjahren soll er sich und die orthodoxe Kirche durch die zollfreie Einfuhr von Zigaretten bereichert haben.
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