Wladimir Putin: Militärexperte sicher: Putin wird den Ukraine-Krieg verlieren
Erstellt von Franziska Kais
10.05.2022 09.37
Gespannt blickte die Welt gestern gen Russland, als Wladimir Putin und sein Volk zum 77. Mal den "Tag des Sieges" und damit den Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg feierten. Doch die sonst so eindrucksvolle Militärparade in Moskau wurde überschattet vom desaströs verlaufenden Angriffskrieg auf die Ukraine. Im Vorfeld hatte man bereits spekuliert, Wladimir Putin könnte Kiew am 9. Mai offiziell den Krieg erklären, eine Generalmobilmachung befehlen und somit ein Inferno entfesseln. Doch das blieb glücklicherweise aus.
Putin-Rede zum Tag des Sieges sollte "Geschlossenheit der Nation" herbeiführen
Stattdessen verdrehte der Kreml-Chef die Wahrheit zu seinen Gunsten und machte die Nato für den Ukraine-Krieg verantwortlich. Russland habe sich nur verteidigen wollen, weil die Nato ins Land einmarschieren wollte, so Putins Auffassung der Ereignisse. Was Putin damit bezwecken wollte, weiß Militär-Experte Patrick Sensburg, Oberst der Reserve und Präsident des Reservistenverbands, genau. Im Interview mit der "Bild" erklärte er: "Ich glaube, dass es eine klare Propaganda-Rede nach innen ist, um die Geschlossenheit der Nation herbeizuführen. Die Menschen bekommen ja auch mit, dass diese Spezialoperation viel länger dauert."
Militär-Experte sicher: Wladimir Putin wird Ukraine-Krieg verlieren
Sensburg ist davon überzeugt, dass Wladimir Putin den Ukraine-Krieg verlieren wird. "Putin kann die Räume nicht halten, mit dem, was er da aufbieten kann. Er kann Flächenbombardements machen, er kann Städte in Schutt und Asche legen, er kann Leid über das Land bringen, aber er wird es auf Dauer nicht halten können und er wird im Grunde verlieren." Auch die Krim und den Donbass, welche Putin 2014 bereits geholt hatte, werde der Russland-Präsident im Laufe des Ukraine-Krieges wieder verlieren.
Wladimir Putin schürt Kriegsangst - keine Generalmobilmachung am "Tag des Sieges" 2022
Anders als andere Beobachter hatte der Oberst keine Generalmobilmachung erwartet. "Das hätte bedeutet, dass alle, die im wehrfähigen Alter sind, gemustert werden, dass die Reservisten alle einberufen werden. Das ist einfach so gar nicht möglich: Einen Krieg zu erklären, während man die ganze Zeit nur von einer Spezialoperation spricht, das war nicht zu erwarten." Damit hätte Wladimir Putin also seine Karten offenlegen sowie bisherige Fehler eingestehen und seine tatsächlichen Ziele nennen müssen.
Russland hat mit Putin als Präsident keine Zukunft
Doch wie wird der Ukraine-Krieg nach Ansicht des Experten verlaufen? "Von russischer Seite wird es nicht zu Frieden kommen. Es wird eher dazu führen, dass die Ukraine weiterkämpft und Russland aus meiner Sicht auf Dauer die Krim und die östlichen Gebiete verlieren wird." Dem Kreml-Despoten gehe es vor allem darum, "die Legende von Putin" aufrechtzuerhalten. "Er versucht immer wieder neue Truppen, neue Soldatinnen und Soldaten heranzuführen. Auch das wird ihm auf Dauer nicht gelingen." Deshalb ist sich Sensburg sicher, dass Russland mit Wladimir Putin als Präsident keine Zukunft hat.
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fka/sba/news.de