Politik

Langzeitreisepauschale gefordert: Um Gas und Co. zu sparen! Sollen Rentner auf Mallorca überwintern?

Könnten Rentner mit einem Langzeiturlaub im Winter wirklich Gas in Deutschland sparen? Bild: AdobeStock / Matthias Stolt

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Die Energiepreise sind in den vergangenen Monaten in Deutschland extrem gestiegen. Weitere Preisexplosionen nicht ausgeschlossen. Die Bundesregierung hat zwar bereits ein Entlastungspaket mit einer einmaligen Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro verabschiedet, doch dieses komme nur "einkommensteuerpflichtigen Erwerbstätigen" zu Gute. 21 Millionen Rentner gehen derzeit leer aus. Marija Linnhoff, Vorsitzende des Verbands unabhängiger selbstständiger Reisebüros (VUSR), fordert nun eine Langzeitreisepauschale für Rentner. Ihre Idee: Um in Deutschland Energie zu sparen, könnten Senioren den Winter in wärmeren Ländern wie der Türkei, Tunesien oder Spanien verbringen.

Langzeitreisepauschale für Senioren gefordert! Rentner sollen im Süden überwintern, um Energie zu sparen

"Der Einstiegspreis für eine solche Reise nach Mallorca liegt derzeit bei etwa 1.300 Euro pro Person. Das sind 50 Tage in einem guten Mittelklassehotel auf Mallorca inklusive Halbpension und Flügen. Mit Selbstverpflegung liegen wir derzeit bei 950 Euro pro Person", rechnet Linhoff im Gespräch mit der "Mallorca Zeitung" vor. Der Staat könne diesen Langzeiturlaub mit 500 Euro bezuschussen."Man schlägt mehrere Fliegen mit einer Klappe: Die Rentner bekämen auch Zuschüsse, wir sparen Gas für die Industrie und unterstützen die Urlaubsziele. Denn ich glaube, Mallorca ist immer noch durch die Pandemie gebeutelt", sagt Linhoff weiter.

"Schnapsidee!" Politik kritisiert Überwinterungsvorschlag

Mit ihrem Vorschlag findet die Tourismus-Expertin jedoch nicht überall Anklang. "Das ist eine typische Schnapsidee und sicher kein Beitrag zur Lösung unserer energiepolitischen Herausforderungen", sagt SPD-Politiker Ralf Stegner gegenüber der "Bild"-Zeitung. "Wenn zu viele Leute im Winter Deutschland verlassen, dann könnte dies Kaufkraft kosten", warnt NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart gegenüber der "Rheinischen Post". "Der Vorschlag würde mindestens 10 Mrd. Euro kosten, und das zusätzlich zu Rekordverschuldung, Sondervermögen und inflationsbedingten Mehrausgaben. Es ist nicht quantifizierbar, was damit am Ende eingespart würde", ergänzt CDU-Politikerin Jana Schimke. "Nur wenige Rentner dürften sich die Doppelbelastung aus laufender Miete in der Heimat und Auslandsaufenthalt tatsächlich leisten können, trotz staatlicher Subventionierung."

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