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Putin-Soldaten tyrannisieren Mariupol: Gegen den Hunger! Zivilisten zum Ausheben von Massengräbern gezwungen

In der Ukraine werden immer mehr Massengräber entdeckt. Bild: picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire | Carol Guzy

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Die humanitäre Lage in der von russischen Truppen belagerten südostukrainischen GroßstadtMariupol ist seit Wochen katastrophal. Offenbar nutzen Putins Soldaten die Notlage der Menschen in der Hafenstadt aus. Zwar erhalten die Bürger:innen Lebensmittel, doch dafür verlangen die russischen Besatzer offenbar eine Gegenleistung. Nach ukrainischen Angaben sollen die Bürger:innen zum Ausheben von Massengräbern gezwungen werden. Auch sollen sich Zivilisten an der Beseitigung von Trümmern beteiligen, heißt es.

Russen-Soldaten nutzen Lebensmittelknappheit aus! Mariupol-Bürger müssen für Essen Massengräber ausheben

Nun wurde ein drittes Massengrab in der Nähe von Mariupol entdeckt. Auf Satellitenbildern ist das riesige Grab deutlich erkennbar. Es soll sich über fast 200 Meter erstrecken und Tausende Leichen von Zivilisten verbergen, teilte Mariupols Bürgermeister Wadym Bojtschenko am Dienstag mit. "Wir wissen von diesen Massengräbern, weil diese Faschisten - ich kann es nicht anders sagen - die örtliche Bevölkerung zur Bestattung heranziehen", sagte Bojtschenko gegenüber Radio Svoboda. "Sie haben uns gesagt, dass man stundenlang arbeiten muss für Essen und Wasser. Die Menschen werden dazu gezwungen."

Geschätzt 20.000 Zivilisten in Mariupol getötet

Das offensichtliche Massengrab befindet sich auf dem Alten Krim-Friedhof, südlich der Stadt Staryi Krym am Stadtrand von Mariupol. Mögliche Massengräber wurden auch auf Satellitenbildern der Mariupoler Vororte Manhush und Wynohradne entdeckt, die den in diesem Monat außerhalb von Kiew gefundenen Gräbern unheimlich ähnlich sind.

Bereits kurz nach der kompletten Einschließung von Mariupol durch russische Truppen Anfang März tauchten mehrere Fotos mit Toten in Massengräbern mutmaßlich aus Mariupol auf. Vertreter der ukrainischen Stadtverwaltung gehen infolge der schweren Kämpfe und Bombardierungen von mindestens 20.000 getöteten Einwohnern aus. Die Großstadt hatte vor dem Beginn des russischen Angriffskrieges vor knapp zwei Monaten rund 440.000 Einwohner. Jetzt sollen sich noch mehr als 100.000 in der zu großen Teilen zerstörten Stadt aufhalten. Russland hat Mariupol trotz ukrainischen Widerstands um das Stahlwerk Azovstal für komplett erobert erklärt.

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