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Ukraine-Krieg im News-Ticker: Während PK von Selenskyj und Guterres: Heftige Explosionen in Kiew

Wladimir Putin droht den USA nach einer Hubschrauber-Lieferung an die Ukraine. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alexander Zemlianichenko

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Wegen der gestoppten Gasversorgung von Polen und Bulgarien hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland "Erpressung" vorgeworfen. Das Einstellen der Lieferungen zeige, "dass niemand in Europa auf eine normale wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland hoffen" könne, sagte er. Unterdessen beklagte die Ukraine erneut Tote und Verletzte nach russischen Angriffen. Die Lage im prorussischen Separatistengebiet Transnistrien beobachtet die ukrainische Regierung nach Berichten über Explosionen aufmerksam.

Die aktuelle Entwicklung im Ukraine-Krieg lesen Sie hier im News-Ticker.

Ukraine-Krieg, Tag 64 im News-Ticker - Alle aktuellen Ereignisse heute am 28.04.2022

+++ Während PK von Selenskyj und Guterres: Heftige Explosionen in Kiew +++

Während einer Pressekonferenz vonUN-Generalsekretär Antonio Guterres und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat es zwei schwere Explosionen in Kiew gegeben. Die Raketen trafen das Zentrum der ukrainischen Hauptstadt, berichtet "Focus Online". Videos auf Twitter zeigen, wie schwarzer Rauch aufsteigt.

+++ Biden weist Vorwürfe aus Moskau zurück +++

US-Präsident Joe Biden hat Vorwürfe aus Moskau zurückgewiesen, die Nato führe in der Ukraine einen Stellvertreterkrieg gegen Russland. Biden beklagte am Donnerstag im Weißen Haus eine "beunruhigende Rhetorik aus dem Kreml". "Wir greifen Russland nicht an", sagte der US-Präsident. Seine Regierung helfe der Ukraine, sich gegen die russische Aggression zu verteidigen. "Russland ist der Aggressor." Die Welt müsse Russland dafür zur Verantwortung ziehen.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte der Nato angesichts der Waffenlieferungen an Kiew vorgeworfen, einen Stellvertreterkrieg zu führen. Moskau betrachte Waffenlieferungen der Nato an die Ukraine als berechtigte Angriffsziele: "Wenn die Nato über einen Stellvertreter de facto in einen Krieg mit Russland tritt und diesen Stellvertreter bewaffnet, dann tut man im Krieg, was man im Krieg tun muss." Lawrow sprach auch von einer realen Gefahr eines Dritten Weltkriegs.

Biden betonte mit Blick auf derlei drohende Worte: "Wir sind auf alles vorbereitet, was sie tun." Russische Äußerungen zu einer Weltkriegsgefahr und einem möglichen Einsatz von Nuklearwaffen nannte er "unverantwortlich".

+++ Bericht: Putin-Truppen exekutieren kapitulierende Ukrainer +++

Schockierende Hammer-Aussagen von Beth Van Schaack, US-Sonderbotschafterin für globale Strafjustiz bei den Vereinten Nationen: Die USA sollen über Informationen verfügen, wonach eine russische Militäreinheit Ukrainer ermordet hat, nachdem diese versuchten hatten, sich zu ergeben.

Van Schaak erklärte weiterhin, dass den USA "glaubwürdige Berichte" über Personen vorliegen würden, "die mit gefesselten Händen ermordet wurden, über Leichen, die Folterspuren aufwiesen", und über Fälle von "sexueller Gewalt gegen Frauen und Mädchen". Darüber berichtet aktuell "n-tv".

+++ Kiew hat "Brückenkopf" Transnistrien nach Explosionen im Blick +++

"Wir haben Transnistrien immer als Brückenkopf betrachtet, von dem gewisse Risiken für uns ausgehen können", sagte Präsidentenberater Mychajlo Podoljak nach Angaben der Agentur Unian am Mittwochabend. Die ukrainische Führung sei sich der von Transnistrien ausgehenden Gefahren bewusst, weshalb in den ukrainischen Regionen Odessa und Winnyzja "unter dem Gesichtspunkt der Verteidigung alles gut durchdacht" sei. Die jüngsten Explosionen bezeichnete er als Versuch der Provokation. "Es ist alles so, wie es die Russische Föderation immer macht." Rückhalt der Separatisten in der von Moldau abtrünnigen Region ist ein Kontingent dort stationierter russischer Soldaten.

+++ Selenskyj: Russland betrachtet jeglichen Handel als Waffe +++

Präsident Selenskyj kritisierte unterdessen den russischen Lieferstopp für Gas an Polen und Bulgarien scharf. "In dieser Woche hat die russische Führung eine neue Serie von Energieerpressungen gegenüber den Europäern begonnen", sagte er in einer Videobotschaft. "Russland betrachtet nicht nur Gas, sondern auch jeden anderen Handel als Waffe." Dafür warte Moskau nur auf einen günstigen Moment.

"Entweder um die Europäer damit politisch zu erpressen. Oder um die russische Kriegsmaschinerie zu stärken, die ein geeintes Europa als Ziel ansieht", meinte Selenskyj. Je früher Europa erkenne, dass es im Handel nicht von Russland abhängig sein könne, desto eher werde die Stabilität der europäischen Märkte gewährleistet sein.

+++ Ukrainische Exporte in die EU sollen von Zöllen befreit werden +++

Selenskyj lobte einen Vorschlag der EU-Kommission, Exporte aus der Ukraine in die EU befristet von Einfuhrzöllen zu befreien. "Russland versucht, eine weltweite Preiskrise zu provozieren. Damit das Chaos auf allen Basismärkten und insbesondere auf dem Lebensmittelmarkt beginnen kann", sagte er. Die ukrainischen Exporte könnten aber zur Stabilisierung der Märkte beitragen. "Es kommt also nicht nur uns, sondern allen Europäern zugute. Den Einwohnern aller Länder, die von Russlands zerstörerischen Ambitionen betroffen sein könnten."

Der für Handel zuständige EU-Kommissar Valdis Dombrovskis sagte, die EU habe noch nie zuvor derartige Maßnahmen zur Handelsliberalisierung ergriffen. Auch Anti-Dumping-Maßnahmen gegen ukrainische Stahlexporte sollen für ein Jahr ausgesetzt werden. Das EU-Parlament und die EU-Länder müssen zustimmen, Änderungen am Vorschlag sind möglich.

+++ Russland kritisiert USA für Weitergabe von Hubschraubern an Ukraine +++

Russland protestierte unterdessen gegen die Weitergabe von Hubschraubern aus russischer Produktion an die Ukraine durch die USA. Der Vertrag von 2011 lege fest, dass die Hubschrauber für Afghanistan vorgesehen seien und nur mit russischer Zustimmung an andere Länder weitergegeben werden dürften, teilte die für militärtechnische Zusammenarbeit zuständige Behörde FSWTS mit. Eine Belieferung der Ukraine sei rechtswidrig und eine grobe Vertragsverletzung.

Vor Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar hatten die USA der Ukraine fünf der ursprünglich für Afghanistan bestimmten Hubschrauber vom Typ Mi-17 überlassen. Mitte April kündigte Washington an, Kiew elf weitere Hubschrauber zu schicken. Die USA hatten die Maschinen russischer Bauart zunächst für die afghanischen Streitkräfte angeschafft, es kam jedoch wegen der Machtübernahme durch die Taliban nicht zu einer Übergabe.

+++ Ukraine-Krieg aktuell: Tote und Verletzte durch weiteren Beschuss +++

Ukrainischen Angaben zufolge wurden durch neuen Beschuss in der Region Charkiw mindestens drei Menschen getötet und sechs verletzt, darunter ein 14 Jahre altes Kind. Die örtliche Verwaltung machte Russland für die zivilen Opfer verantwortlich. Aus der Stadt Cherson, deren Einnahme Russland gemeldet hatte, wurden mehrere Explosionen berichtet. Die Detonationen hätten sich unweit des Fernsehzentrums ereignet, teilten ukrainische Medien mit. Danach sei ein Feuer ausgebrochen. In der Nähe von Odessa schoss die Luftabwehr eine russische Spionagedrohne ab, wie die ukrainische Armee mitteilte. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.

+++ Klitschko lässt ukrainisch-russisches Monument in Kiew entfernen +++

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ließ Bürgermeister Vitali Klitschko wegen des russischen Angriffskrieges ein Denkmal für die Freundschaft beider Völker entfernen. Das riesige Monument zweier Arbeiter - eines Ukrainers und eines Russen - wurde abgerissen. Zuerst sei der Kopf des russischen Arbeiters gefallen, sagte Klitschko. Das Bild war am Mittwoch in vielen Medien zu sehen. Insgesamt sei die Demontage nicht einfach gewesen, aber letztlich geglückt. Das habe Symbolkraft. "Wir müssen den Feind und den russischen Besatzer aus unserem Land vertreiben", sagte Klitschko.

+++ Russland erobert strategisch wichtige Dörfer in Ostukraine +++

Die russische Armee hat in der Ostukraine vier strategisch wichtige Dörfer erobert. Diese befinden sich südlich der Stadt Isjum. Das Militär will die ukrainischen Truppen im Osten einkesseln, um sie daran zu hindern aufzurüsten, berichtet "Focus Online". Sollte das gelingen, wären etwa 30.000 bis 50.000 ukrainische Soldaten abgeschnitten. Zudem will das russische Militär die Verbindungslinie zwischen den Städten Dnipro und Slowjansk, südlich von Isjum abschneiden. Sie ist für die ukrainischen Soldaten wichtig, um sich versorgen zu können.

+++ Kreise: Union schließt sich Ampel-Antrag zu Waffenlieferungen an +++

Union und Ampel-Koalition wollen an diesem Donnerstag im Bundestag einen gemeinsamen Antrag zur Unterstützung der Ukraine mit schweren Waffen verabschieden. Darauf hätten sich beide Seiten verständigt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Berlin am Mittwoch aus Unionskreisen. Auch aus der Ampel-Koalition von SPD, Grünen und FDP wurde ein entsprechender Kompromiss bestätigt.

Die Unionsfraktion will sich demnach einem von der Ampel vorgelegten Antrag anschließen und ihren eigenen - weitergehenden - Antrag zurückziehen, nachdem noch Änderungen im Papier der Ampel erreicht worden seien. Die Unionsfraktionsspitze hatte zuvor als Bedingung für ihre Zustimmung zu einem gemeinsamen Antrag eine Entkopplung vom geplanten 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Bundeswehr genannt. Das geplante Sondervermögen soll nach den Informationen aus Unionskreisen nun neutral erwähnt werden - dieser Punkt sei im Sinne der Unionsfraktion entschärft worden, hieß es weiter.

In der geeinten Fassung des Antrags heißt es demnach nun, der Bundestag fordere die Bundesregierung auf, "schnellstmöglich den Gesetzentwurf zur Einrichtung eines «Sondervermögens Bundeswehr" zur Stärkung der Bündnis- und Verteidigungsfähigkeit und die damit verbundenen Investitionen umzusetzen". Herausgenommen würden aus dem Ampel-Entwurf nach diesen Informationen die Worte "im Sinne der Beschlussfassung des Bundeskabinetts», da die Union nicht mit den bisherigen Formulierungen des Kabinettsbeschlusses einverstanden ist.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), hatte der dpa zuvor gesagt: "Es ist nicht seriös, die dringend notwendigen Waffenlieferungen an die Ukraine mit der langfristigen Ausstattung der Bundeswehr zu verknüpfen." Er ergänzte: "Wenn die Koalition ein ernsthaftes Interesse daran hat, ihren Antrag zur Lieferung schwerer Waffen im Parlament auf eine breite Basis zu stellen, sollte sie ein sauberes Verfahren wählen."

+++ Bericht: Putin setzt Chemiewaffen bei Angriff ein +++

Einem Bericht von "Express.co.uk" zufolge hat Wladimir Putin seinen Angriff auf die Region Donezk in der Ostukraine verschärft. Wie es heißt, sollen russische Streitkräfte bei einem Luftangriff einen chemischen Angriff durchgeführt haben. Die russischen Angriffe konzentrierten sich auf Awdijiwka, eine vom Konflikt gezeichnete Siedlung in der östlichen Donbass-Region. Angeblich sollen Phosphor-Granaten zum Einsatz gekommen sein.

+++ Kiew meldet Verstärkung der russischen Truppen in der Ostukraine +++

Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben Militär aus Russland ins Angriffsgebiet verlegt, um die Offensive in der Ostukraine zu beschleunigen. "Um die Truppen zu verstärken, haben die Okkupanten zwei taktische Bataillone der 76. Luftlandedivision aus dem Gebiet Belgorod in die Stadt Isjum verlegt", teilte der ukrainische Generalstab am Mittwoch auf seiner Facebook-Seite mit. Zudem seien in der russischen Grenzregion Belgorod zwei weitere Raketendivisionen vom Typ Iskander-M aufgestellt worden.

Dem Lagebericht nach konnten die russischen Truppen einige Geländegewinne im nordostukrainischen Gebiet Charkiw erzielen. Südlich der Kleinstadt Isjum haben sie das Dorf Sawody eingenommen und sind bis zum Nordrand der Ortschaft Welyka Komyschuwacha vorgedrungen. Beide Örtchen befinden sich schon auf der Südseite des Flusses Siwerskyj Donez, den die Truppen damit überquert haben. Das weitere Vordringen der russischen Truppen Richtung Süden zielt darauf ab, die ukrainischen Truppen im Donbass einzukesseln.

Auch an der Frontlinie um Donezk gab es demnach heftige Kämpfe. Die russischen Truppen hätten Angriffe Richtung Sjewjerodonezk, Popasna, Kurachowe und Liman geführt und dabei die Ortschaften Saritschne und Nowotoschkiwske eingenommen, teilte der ukrainische Generalstab mit. Die Bombardierung des Stahlwerks Azovstal in Mariupol gehe weiter. Wenig Veränderungen gab es demnach im Süden der Ukraine: Dort hätten die Russen Truppen umgruppiert und seine Positionen verstärkt, heißt es.

+++ London: Schwere Waffen wie Panzer und Flugzeuge für Ukraine +++

Großbritannien hat sich für die Lieferung von Panzern und Flugzeugen an die Ukraine ausgesprochen. "Schwere Waffen, Panzer, Flugzeuge - wir graben tief in unseren Beständen, steigern die Produktion", wollte Außenministerin Liz Truss in einer für Mittwochabend geplanten Rede nach Angaben ihres Ressorts sagen. "Wir können uns nicht zurücklehnen: Das Schicksal der Ukraine bleibt in der Schwebe." Weitere Details zu Lieferungen gingen aus der Mitteilung des Ministeriums nicht hervor. Premierminister Boris Johnson sagte am Dienstagabend, Großbritannien und andere Staaten würden trotz russischer Warnungen die Ukraine weiter mit Geheimdienstinformationen, Ausbildung und Waffen "in Nato-Qualität" versorgen. Er unterstützte zudem ukrainische Angriffe auf Ziele in Russland.

+++ Russisches Militär meldet Zerstörung ausländischer Waffenlieferung +++

Die russischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben eine aus dem Ausland stammende größere Waffenlieferung an die Ukraine vernichtet. "Mit hochpräzisen seebasierten Langstreckenraketen vom Typ Kalibr wurden auf dem Gelände des Aluminiumkombinats Saporischschja Flughallen mit einer großen Ladung ausländischer Waffen und Munition zerstört", teilte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch mit. Die Waffen stammten aus den USA und Europa, fügte er hinzu.

Unabhängig konnten der Bericht nicht überprüft werden. Die ukrainischen Behörden hatten am Dienstag ohne weitere Details von Raketentreffern auf ein Unternehmen in Saporischschja berichtet. Nach Konaschenkows Angaben flog die russische Luftwaffe seit Dienstag 59 Angriffe gegen Militärobjekte in der Ukraine, Artillerie und Raketenstreitkräfte beschossen 573 Ziele. Neben Truppenansammlungen und Stellungen für Artillerie, Luftabwehr und Raketenwerfer seien dabei auch Munitionsdepots vernichtet worden, sagte der Generalmajor. Zudem meldete er den angeblichen Abschuss von zwei Bayraktar-Drohnen.

+++ Dänische Truppen für stärkere Nato-Präsenz in Lettland eingetroffen +++

In Lettland sind die ersten dänischen Truppen zur Verstärkung der Nato-Präsenz in dem baltischen EU- und Nato-Land eingetroffen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Riga vom Dienstagabend kam eine nicht genannte Anzahl an Soldaten auf dem lettischen Militärstützpunkt Adazi an. Dort werden gemeinsam mit dem seit 2017 stationierten Nato-Batallion zur Abschreckung Russlands untergebracht.

In Reaktion auf Russlands Angriffskrieg in der Ukraine hatte das dänische Parlament in der Vorwoche dem Vorschlag der Regierung in Kopenhagen zugestimmt, bis zu 1000 Soldaten nach Lettland zu entsenden. "Dänemark ist ein zuverlässiger Verbündeter Lettlands, das wiederholt seine Bereitschaft bekräftigt hat, die Sicherheit unserer Region zu stärken", wurde der lettische Verteidigungsminister Artis Pabriks in der Mitteilung zitiert. Bis Anfang Mai sollen den Angaben zufolge weitere dänische Soldaten und Ausrüstung einschließlich gepanzerter Fahrzeuge eintreffen. Lettland grenzt an Russland und dessen Verbündeten Belarus. Der Baltenstaat ist wegen des russischen Vorgehens in der Ukraine um seine Sicherheit besorgt.

+++ Putin macht ernst: Gas-Stopp für Polen und Bulgarien +++

Polens Klimaministerin Anna Moskwa erklärte, ab Mittwochmorgen, 8.00 Uhr, werde kein russisches Gas mehr durch die Jamal-Pipeline nach Polen fließen. Die Auswirkungen des Lieferstopps seien gering. Seit den ersten Tagen des Ukraine-Krieges habe Warschau erklärt, dass es für eine vollständige Unabhängigkeit von russischen Rohstoffen bereit sei. Der Bevollmächtigte der polnischen Regierung für strategische Energieinfrastruktur, Piotr Naimski, versicherte, dass nach Deutschland weiter Gas über Nord Stream 1 fließe.

Auch Bulgarien habe Schritte zur alternativen Gasversorgung unternommen, teilte das Energieministerium in Sofia mit. Vorerst sei keine Begrenzung des Gasverbrauchs notwendig. Man habe seine Verpflichtungen "vollkommen erfüllt" und alle Zahlungen für russisches Gas "rechtzeitig und strikt" getätigt, die der laufende Vertrag erfordert, heißt es in der Mitteilung weiter.

+++ Ukraine meldet Tote und Verletzte nach Kampfhandlungen +++

Der russische Angriffskrieg kann sich nach Einschätzung von Olexij Arestowytsch noch über viele Monate hinziehen. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alexei Alexandrov

Die Ukraine beklagte nach neuen russischen Angriffen weitere Tote und Verletzte in mehreren Regionen des Landes. Im Gebiet Donezk im Osten seien bei drei separaten Zwischenfällen drei Zivilisten getötet worden, teilte der Gouverneur der Region, Pawel Kyrylenko, auf Telegram mit. In der Großstadt Charkiw im Osten des Landes seien infolge von Beschuss drei weitere Menschen getötet und sieben verletzt worden, teilte der Gouverneur der Region, Oleh Synjehubow, auf Telegram mit.

+++ Ukraines Präsidentenberater: Krieg kann bis Ende des Jahres dauern +++

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine kann sich nach Einschätzung des ukrainischen Präsidentenberaters Olexij Arestowytsch noch über viele Monate hinziehen. Sollten etwa aktive Kampfhandlungen im Donbass nach der jetzigen Offensive eingestellt werden und dazu übergegangen werden, Positionen einzunehmen, bedeute dies noch lange kein Ende des Krieges, sagte Arestowytsch in einem YouTube-Interview, wie die ukrainische Agentur Unian berichtete. Die von der Ukraine neu erhaltenen Waffen könnten Ende Mai, Anfang Juni "ernsthafte Auswirkungen" auf das Kampfgeschehen haben. Der Krieg selbst könnte bis Ende des Jahres dauern.

+++ Ukraine: Streitkräfte für möglichen Angriff aus Transnistrien bereit +++

Die ukrainischen Streitkräfte sind auf einen möglichen Angriff russischer Truppen aus der moldauischen Separatistenregion Transnistrien vorbereitet. Das sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew. Man kenne die Stärke dieser Truppen und die ukrainischen Streitkräfte hätten keine Angst vor ihnen. In Transnistrien ist ein Kontingent russischer Soldaten stationiert.

+++ Selenskyj: Moskaus Ziele gehen weit über Ukraine hinaus +++

Moskaus Ziele gehen laut Selenskyj weit über die Ukraine hinaus. "Das ultimative Ziel der russischen Führung ist nicht nur die Eroberung der Ukraine, sondern die Zerschlagung des gesamten Zentrums und des Ostens Europas", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft, die in der Nacht zu Mittwoch auf Telegram veröffentlicht wurde. Auch ein "globaler Schlag gegen die Demokratie" gehöre zu dem Ziel.

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/news.de/dpa

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