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Donald Trump: Ex-Präsident wollte bei Kapitol-Aufstand selbst mitmarschieren

Donald Trump bestreitet jegliche Mitschuld an der Kapitol-Erstürmung. Bild: picture alliance/dpa/AP | Andrew Harnik

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Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat zugegeben, dass er am 6. Januar 2021 mit seinen Anhängern am Aufstand auf dem Kapitol teilnehmen wollte, aber von seinem Sicherheitsdienst daran gehindert wurde.

Donald Trump wollte bei Kapitol-Sturm mitmarschieren

"Der Secret Service sagte, ich könne nicht mitgehen. Ich wäre sofort hingegangen", sagte Trump in einem Interview mit der "Washington Post" am Mittwochnachmittag von seinem Mar-a-Lago-Resort in Florida aus. Trump fügte hinzu, dass er es nicht bereue, seine Anhänger auf Twitter aufgefordert zu haben, nach Washington, D.C. zu fahren. Gleichzeitig betonte der Ex-Präsident, dass er seine Fans dazu aufgerufen habe "friedlich und patriotisch" zu handeln, bevor seine Anhänger das Kapitol stürmten. Andere seiner früheren Äußerungen ließ er dabei aus. Tatsächlich hatte Trump seine Anhänger damals aufgestachelt, um so die offizielle Bestätigung seiner Wahlniederlage im US-Kongress zu stoppen.

5 Menschen starben bei Kapitol-Aufstand

Anschließend hatten Hunderte Trump-Anhängerinnen und -anhänger das Kapitol gestürmt, als dort Bidens Wahlsieg zertifiziert werden sollte. Trump hatte zuvor die Falschbehauptung verbreitet, er sei durch Wahlbetrug um eine zweite Amtszeit gebracht worden. Am Tag der Erstürmung rief er seine Sympathisantinnen und Sympathisanten zudem zum Marsch auf das Parlamentsgebäude auf. Fünf Menschen starben bei dem Sturm auf den Sitz des Kongresses.

Unfassbare Aussagen! Donald Trump lobt Unterstützer für Einsatz

Trotz der dramatischen Folgen des Kapitol-Sturms nutzte Trump nun erneut die Gelegenheit, um seine Unterstützer zu loben. "Die Menge war viel größer, als ich gedacht hatte. Ich glaube, es war die größte Menge, zu der ich je gesprochen habe. Ich weiß nicht, was das bedeutet, aber man sieht nur sehr wenige Bilder", sagte Trump in dem am Donnerstag veröffentlichten Interview. "Sie wollen keine Bilder zeigen, die Fake News wollen keine Bilder zeigen. Aber das war eine riesige Menschenmenge".

Donald Trump kritisiert Untersuchungen zu Kapitol-Erstürmung

In Bezug auf den Sonderausschuss des Repräsentantenhauses, der die Unruhen im Kapitol untersucht, sagte Trump, dass dessen Mitglieder ihn nicht kontaktiert hätten und er nicht wisse, was er tun würde, wenn sie sich melden würden. "Es kommt darauf an, wie die Anfrage lautet", sagte Trump. Auch behauptet er, dass er nicht wissen, was der Ausschuss seine älteste Tochter Ivanka Trump während ihrer achtstündigen Anhörung am Dienstag gefragt habe. Dennoch bezeichnete er es als "Schande und Belästigung" seiner Tochter, die in seiner Regierung als leitende Beraterin im Weißen Haus tätig war.

Trump lehnte es ab zu sagen, ob er vor dem Ausschuss aussagen würde, wie es Ivankas Ehemann Jared Kushner bereits getan hat. Er bestritt, an diesem Tag Wegwerfhandys benutzt zu haben und Anrufprotokolle entfernt zu haben. Er könne sich nicht daran erinnern, an diesem Tag "sehr viele" Anrufe erhalten zu haben, so Trump. Eine Aussage, die ihm vermutlich nur wenige abnehmen werden.

Ex-Präsident weist jegliche Schuld an Aufstand von sich

Trump selbst wies die Schuld am Kapitol-Sturm weiter von sich, verteidigt sein Schweigen während des Aufstands, indem er die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, und andere dafür verantwortlich machte, dass der Angriff nicht gestoppt wurde. "Ich fand es eine Schande, und ich habe immer wieder gefragt, warum tut sie nicht etwas dagegen? Warum unternimmt Nancy Pelosi nicht etwas dagegen? Und auch der Bürgermeister von DC. Der Bürgermeister von DC und Nancy Pelosi sind dafür verantwortlich", behauptet Trump. "Ich habe es gehasst, das zu sehen. Ich habe es nicht gerne gesehen. Und ich sagte: 'Es muss sich darum gekümmert werden', und ich nahm an, dass sie sich darum kümmern würden.", so Trumps unglaubliche Behauptungen.

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