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Annalena Baerbock: "Schallende Ohrfeige" für Merz! Außenministerin rechnet mit CDU-Chef ab

Annalena Baerbock watscht Friedrich Merz in einer Bundestagsrede gewaltig ab.  Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

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Schon im Wahlkampf teilte Friedrich Merz immer wieder gegen Annalena Baerbock aus. Bei der Generaldebatte am Mittwoch im Bundestag feuerte der CDU-Chef erneut gegen die Grünen-Politikerin, ohne jedoch ihren Namen zu nennen. Doch dabei hat Merz die Rechnung offenbar ohne die 41-Jährige gemacht. Sie schlägt wenig später eiskalt zurück und weist den Unionspolitiker förmlich zurecht. Doch von vorn.

Unüberlegter Seitenhieb auf Annalena Baerbock! Friedrich Merz ätzt gegen Außenministerin und bekommt prompt Quittung

Merz eröffnete die Generaldebatte und widmete sich in seiner Rede hauptsächlich dem geplanten, 100 Milliarden Euro schweren Investitionstopf für die Bundeswehr. "Wir wollen jetzt wirklich der Bundeswehr helfen", sagte der 66-Jährige und sorgte damit für heftige Unruhe im Parlament. Kein Wunder! Immerhin hat die Union in den vergangenen 16 Jahren die Bundeswehr förmlich kaputt gespart. Für die Investitionen in das deutsche Militär will die Ampel-Koalition nun das Grundgesetz ändern. Dafür bedarf es jedoch auch Stimmen aus der Opposition. Merz betonte, man werde keinen Blankoscheck ausstellen, sondern wolle mitsprechen, wie das Geld verwendet werde.

In einem Sechs-Punkte-Katalog stellte er Bedingungen für eine Zustimmung der Union. "Die Ausgaben müssen Investitionen in die Bundeswehr sein und für nichts anderes, nur für die Bundeswehr. Sie können von mir aus feministische Außenpolitik machen, feministische Entwicklungshilfepolitik. Das können Sie alles machen, aber nicht mit diesem Etat für die Bundeswehr", wettert Friedrich Merz und zielt dabei deutlich auf Außenministerin Annalena Baerbock ab. Diese verteidigt ihren Ansatz einerfeministischen Außenpolitik wenig später jedoch mit einer knallharten Ansage.

Annalena Baerbock verteidigt "feministische Außenpolitik" und widerspricht Friedrich Merz energisch

"Ich habe ja lange überlegt, ob ich darauf reagiere. Aber weil es dann zweimal kam, gestern bei Herrn Dobrindt und heute bei Ihnen, Herr Merz", sagt Baerbock zu dem CDU-Politiker gerichtet. "Die Bundeswehr hier hinzustellen und dann im gleichen Satz zu sagen: 'Okay, Bundeswehr und nicht mehr diese feministische Außenpolitik.' Mir bricht es das Herz. Wissen Sie warum? Weil ich vor einer Woche bei den Müttern von Srebrenica war und die mir beschrieben haben, wie die Spuren dieses Krieges in ihnen drin sind." Baerbock erzählt, dass beim Völkermord von Srebrenica in den 1990er-Jahren zahlreiche Frauen vergewaltigt wurden. Doch die Politik habe nicht gehandelt. Vergewaltigung war als Kriegswaffe nicht anerkannt und wurde vom internationalen Strafgerichtshof nicht verfolgt. Deswegen gehöre zu einer Sicherheitspolitik des 21. Jahrhunderts auch eine feministische Sichtweise. "Das ist kein Gedöns, sondern das ist auf der Höhe dieser Zeit. Das hat nichts damit zu tun, dass ich nicht in die Bundeswehr investieren will, sondern es hat damit zu tun, dass ich meinen Blick weite für alle Opfer in Kriegen", sagte Annalena Baerbock und watschte damit den CDU-Chef förmlich ab.

"Schallende Ohrfeige für Merz!" Twitter feiert Baerbock-Rede

Im Netz wird die Außenministerin für ihren Konter gefeiert. "Diva Merz fühlte sich heut mehrfach gestört, wg. lauter Zwischenrufe, aber auch von FDP gab es Zunder. Er findet es so 'fies', weil ja 'niemals' CDU (CSU) Verteidigungsministerium hatte.. Merz, die Unschuld..", heißt es in einem Tweet. "Am Ende der Lehrstunde hat er aber recht kleinlaut in seine Maske reingeschnauft. Diese Haltung an ihm gefällt mir. Mal von unten nach oben gucken - ganz neue Erfahrung für ihn", schreibt ein Twitter-Nutzer. "Ob Merz weiß was im Krieg alles passieren kann? Glaube nicht. Hier redet eine Kanzlerin die Außenministerin ist. Danke, Frau @ABaerbock", ergänzt ein anderer. "Was für eine Hammer Rede von Frau #Baerbock und eine schallende Ohrfeige für Herrn Merz. Vollkommen zurecht", schreibt ein Twitter-Nutzer.

"Seit dem Kindergarten bin ich schon nicht mehr so zamgestutzt worden, wie Friedrich #Merz heute von Annalena #Baerbock", schreibt ein Twitter-Nutzer. "1. Weil sie es kann!
2. Weil er es verdient hat!", fasst ein Tweet die Szenerie im Bundestag zusammen.

"Ganz ehrlich: Die Art und Weise, wie Annalena Baerbock heute Friedrich Merz im Bundestag widersprochen hat (#feministischeAussenpolitik) war richtig gut. Hätten viele ihr als Außenministerin nicht zugetraut, wa?", schreibt Dominik Rzepka, Redakteur im ZDF-Hauptstadtstudio, auf Twitter. "Merz geht heute mit dem Wissen ins Bettchen, dass er keinen aufbieten könnte, der Annalena Baerbock auch nur im Ansatz das Wasser reichen könnte", lästert eine Twitter-Nutzerin über den CDU-Politiker.

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