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Donald Trump: "Von Europa ausgenutzt!" Ex-Präsident attackiert Anti-Putin-Politik

Donald Trump wettert erneut gegen Joe Biden. Bild: picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire | Brian Cahn

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Kurz nachdem US-Präsident Joe Biden am Dienstag neue Strafmaßnahmen gegen Putins "Kriegsmaschinerie" verkündete, zerfetzt Donald Trump seinen Amtsnachfolger verbal. Angeblich nutze Europa die USA aus.

Im Kampf gegen Wladimir Putin: USA verhängen Importverbot für russisches Öl und Gas

Während viele europäische Staaten diese Maßnahme bislang ablehnen, verhängten die USA ein Importverbot für Öl aus Russland. Bei einem Auftritt im Weißen Haus merkte Biden an, "dass viele unserer europäischen Verbündeten und Partner möglicherweise nicht in der Lage sind, sich uns anzuschließen". Er fügte hinzu: "Wir arbeiten eng mit Europa und unseren Partnern zusammen, um eine langfristige Strategie zu entwickeln, die auch ihre Abhängigkeit von russischer Energie verringert."

Große Abhängigkeit fossiler Brennstoffe! Deutschland warnt vor Sanktionen gegen Russland

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck warnte am Dienstag im Falle eines westlichen Embargos russischer Energielieferungen vor schweren Schäden für Deutschland. Der Grünen-Politiker sagte am Dienstag nach Beratungen der Energieminister von Bund und Ländern, Deutschland habe sich in den vergangenen 20 Jahren in eine immer größere Abhängigkeit von fossilen Energieimporten aus Russland hineinmanövriert. "Das ist kein guter Zustand." Auch Außenministerin Annalena Baerbock warnte vor einem Importverbot: "Es nützt nichts, wenn wir in drei Wochen feststellen, dass wir in Deutschland nur noch wenige Tage Strom haben und deshalb diese Sanktionen rückgängig machen müssen."

Europäische Staaten wie Deutschland sind erheblich stärker auf russische Energieimporte angewiesen als die USA. Im vergangenen Jahr war Russland nach Angaben der US-Energieinformationsbehörde (EIA) das drittwichtigste Land für Einfuhren von Rohöl und Erdölprodukte für die USA - hinter Kanada und Mexiko. Die Einfuhren aus Russland mit einem Volumen von 672.000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag machten knapp acht Prozent aller US-Importe in dieser Kategorie aus. Der Anteil russischer Importe an den Rohöleinfuhren nach Deutschland liegt nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums bei rund 35 Prozent.

"Ausgenutzt!" Donald Trump schießt gegen Europa und Joe Biden

Ex-US-Präsident hat zu dem Importverbot von russischem Öl eine klare Meinung. "Wie üblich werden die Vereinigten Staaten allein da draußen gelassen und von Europa ausgenutzt, während wir sie verteidigen, während wir in den Fake News lesen, wie sich alle unter Biden zusammengeschlossen haben, um gegen Russland zu kämpfen", ätzt Donald Trump in einer Erklärung auf seiner Webseite. Doch damit nicht genug: In einer weiteren Botschaft holte er zum direkten Schlag gegen Biden aus. "BREAKING NEWS: HÖCHSTE GASPREISE DER GESCHICHTE! VERMISST IHR MICH SCHON?", wetterte Trumpüber die Folgen des Importverbots. Während seiner Amtszeit steigerte Trump die heimische Ölförderung von 8.844.000 Barrel pro Tag im Jahr 2016 auf 12.289.000 Barrel pro Tag im Jahr 2019. Unter Biden liegt sie derzeit bei 11.283.000 Barrel pro Tag.

Benzinpreise explodieren! Biden will Erhöhungen minimieren

Wegen des Kriegs in der Ukraine war in den vergangenen Tagen der Druck auf die US-Regierung auch aus dem Kongress gewachsen, zu den bereits verhängten Strafmaßnahmen ein Einfuhrverbot für russisches Öl hinzuzufügen. Allerdings bereiten der Regierung die Benzinpreise Sorgen, deren Anstieg durch den Krieg verstärkt wurde. Am Dienstag lag der Preis in den USA so hoch wie noch nie: Für eine Gallone (knapp 3,8 Liter) Normalbenzin wurden nach Angaben des Automobilclubs AAA im landesweiten Durchschnitt 4,17 Dollar (3,83 Euro) fällig.

"Die heutige Entscheidung ist für uns nicht ohne Folgen geblieben", sagte Biden. Mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte er: "Ich werde alles tun, was ich kann, um Putins Preiserhöhung hier zu Hause zu minimieren."

Russland kritisiert USA für Stopp von Öl-Importen

Russland rechnet nach dem von den USA verhängten Importverbot für russisches Rohöl mit weltweiten Auswirkungen. "Es liegt auf der Hand, dass der Verzicht auf unsere Ressourcen auch zu erheblichen Schwankungen auf den globalen Energiemärkten führen wird. Sie wird sich nachteilig auf die Interessen von Unternehmen und Verbrauchern auswirken, vor allem in den USA selbst", schrieb die russische Botschaft in Washington am Dienstag bei Facebook. "Der Sanktionsdruck der USA auf Russland hat längst die Grenzen der politischen und wirtschaftlichen Vernunft überschritten."

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/sba/news.de/dpa

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