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Wladimir Putin: Russland bald wieder Großmacht? DAS ist Putins Plan für Europa

Wladimir Putin will Russland wieder zur Großmacht machen. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Klimentyev

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Zwölf Tage ist es her, seit Putins Armeen in die Ukraine einmarschiert sind. Seither forderte der Krieg Hunderte Menschenleben. Auch etliche Zivilisten fielen dem Krieg bereits zum Opfer. Doch all das kann Putin nicht von seinem Vorhaben, die Ukraine einzunehmen, abhalten. Doch dies ist längst nicht alles, was sich der Kreml-Chef in Zukunft erhofft. Denn Putin will noch viel mehr, ist sich Dr. Stefanie Babst, Nato-Strategie-Beraterin und Expertin im Auswärtigen Ausschuss, sicher. Im Gespräch mit "Bild" erklärt sie jetzt, was Putin wirklich mit Europa, Russland und der Welt vorhat.

Wladimir Putin: Das ist sein Plan für Europa, Russland und die Welt

Dass Putin für seinen Plan auch über Leichen geht, machen aktuelle Bilder deutlich. Täglich erreichen uns neue erschreckende Aufnahmen aus der Ukraine. Sie zeigen Tod, Zerstörung und Angst. Doch Putin wird nicht eher ruhen, bis er sein Ziel erreicht hat, sind sich etliche Experten sicher. Sein Plan: "Make Russia great Again". So zumindest beschreibt aktuell die "Bild"-Zeitung Putins Vorhaben.

"Make Russia great Again": Putin will Russland wieder zur Großmacht machen

Im Gespräch mit RBB -Info erklärte die frühere Nato-Strategie-Beraterin und Expertin im Auswärtigen Ausschuss, Dr. Stefanie Babst, was Putin wirklich will. Der Politikberaterin zufolge wolle Putin nicht nur die EU und die Nato spalten, sondern auch den amerikanischen Einfluss in Europa kontinuierlich und systematisch zurückzudrängen. Russland wolle wieder Großmacht werden, vor der die Welt Respekt habe, sagt Babst. Doch es kommt noch schlimmer: "Putin will, zusammen mit China, eine neue Weltordnung etablieren, in der amerikanischer und westeuropäischer Einfluss deutlich minimiert wird.", warnt die Expertin.

Kreml-Chef will amerikanischen Einfluss minimieren! Dafür ist ihm jedes Mittel recht

Dieses Ziel verfolge Wladimir Putin bereits seit zehn bis zwölf Jahren, so Babst. Einen ersten Test unternahm Putin bereits im Jahr 2008 bei der Intervention in Georgien. 2014 folgte dann die Annexion der Krim. Doch auch diesen Angriff habe der Westen nicht als Alarmsignal verstanden, schreibt die "Bild". Zwar habe man protestiert, jedoch keine Konsequenzen daraus gezogen, so das Boulevardblatt.

Kann der Westen Putin überhaupt noch stoppen?

Daher stellt sich nun die Frage, ob Putin jetzt überhaupt noch gestoppt werden kann. Sicherheitsexperte Wolfgang Ischinger stellte im Gespräch mit "Bild" klar, dass es "kaum vorstellbar" sei, dass Putin einfach umdrehe "und nach Hause fährt". Ein solcher Schritt wäre nach russischem Verständnis ein Gesichtsverlust, so der Experte. Was nun nötig sei: eine klare Haltung des Westens.

Allerdings seien "die Handlungsoptionen tatsächlich begrenzt", so die bittere Analyse der Nato-Strategin Babst. "Aber wir müssen dafür sorgen, dass der Krieg nicht auf unser Gebiet überschwappt." Um dies zu verhindern, müsse die Nato sich darauf konzentrieren, ihre Abschreckung zu verstärken, sagt Historiker Prof. Heinrich August Winkler. "Putin muss wissen: Ein Angriff auf ein Land des Atlantischen Bündnisses wäre zugleich ein Angriff auf alle anderen.", so Winkler.

"Jetzt erlebt die westliche Allianz ihre Wiederauferstehung, geboren aus der äußeren Bedrohung durch Putin", ergänzt Historiker Andreas Rödder, derzeit Gastprofessor an der Johns-Hopkins-Universität in Washington im Gespräch mit "Bild".

Europa droht ein Kalter Krieg

Sollte es Putin tatsächlich gelingen, Teile der Ukraine zu besetzen und möglicherweise auch eine Marionetten-Regierung in Kiew zu installieren, würden sich die Fronten zwischen Russland und Nato weiter verhärten. "Es könnte sogar auf einen neuen Kalten Krieg hinauslaufen. Im Herzen Europas", warnt Babst im RBB-Interview. Schlimmer noch: "Das könnte sich zu einem globalen Kalten Krieg entwickeln."

Und weiter: "Das hätte Auswirkungen auf jede Art von Kooperation, wirtschaftlicher Zusammenarbeit. Die Gefahr ist deutlich."

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