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Schock-Video aus Konotop: Russischer Soldat droht Ukrainern mit Granaten und totaler Zerstörung

Russische Truppen nehmen immer mehr ukrainische Städte ein. Bild: picture alliance/dpa/AP | Vadim Ghirda

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Es sind erschütternde Aufnahmen, die uns aktuell aus der Ukraine erreichen. Das in den sozialen Medien kursierende Video zeigt offenbar einen russischen Soldaten, der Granaten in der Hand hält, nachdem er gedroht hat, eine Stadt im Nordosten der Ukraine zu zerstören, falls sie sich nicht ergibt.

Schock-Video aus der Ukraine: Russischer Soldat hält Ukrainern Granaten entgegen

Eine "russische Delegation" kam nach Konotop, einer Stadt in der Region Sumy, "um zu 'verhandeln' (d.h. damit zu drohen, die Stadt dem Erdboden gleichzumachen)", schrieb Michael Horowitz, Analyst bei der Sicherheitsberatung Le Beck International, neben dem Clip auf Twitter.

Die Aufnahme zeigt, wie ein russischer Soldat durch eine Menschenmenge vor dem Gebäude des Stadtrats von Konotop geht und dabei zwei Handgranaten in die Luft hält. Im Hintergrund hört man Ukrainer, die die Soldaten beschimpfen, ihnen sagen, sie sollen verschwinden.

Soldat droht ukrainischer Stadt Konotop mit Zerstörung

In dem Clip erklärt der Bürgermeister von Konotop, Artem Semenikhin, den Einwohnern seiner Stadt, dass die russischen Truppen ein Ultimatum gestellt hätten: entweder ergebe man sich oder die Stadt werde mit Artillerieangriffen zerstört. "Sie haben uns vor die Wahl gestellt: Entweder wir ergeben uns oder sie zerstören die Stadt mit ihrer Artillerie", sagte er. Danach fragte er die Versammelten, ob sie für Konotop kämpfen wollten. "Wer ist dafür, aufzustehen und zu kämpfen?", so Semenikhin während seiner emotionalen Rede. "Wir müssen uns jetzt entscheiden, denn ihre Raketen sind auf uns gerichtet". Aus der Menge ist kurz darauf zu hören: "Kämpfen, natürlich".

Russische Truppen wollten Ukrainer mit Granaten-Drohung zur Kapitulation zwingen

In einem Beitrag auf dem Telegramm-Kanal der Militärverwaltung der Region Sumy hieß es nach dem Vorfall: "In Konotop sind die Besatzer gekommen, um mit den Stadtbehörden zu 'verhandeln'. Nach Angaben des Bürgermeisters Artem Semenikhin kamen die russischen Militärs und forderten ihn auf, die Stadt unter ihre Kontrolle zu stellen. Sie drohten damit, Artillerie in die Stadt zu bringen. Sie wurden an den richtigen Ort geschickt. Gleichzeitig wurden die feindlichen Fahrzeuge von Bürgern umringt, die ihnen "Schande!" entgegenriefen."

Ukrainische Armee immer mehr unter Druck - Putins erbitterter Kampf um Kiew

Zuvor hatten die russischen Streitkräfte am Donnerstagmorgen die erste größere Stadt in der Ukraine erobert: Cherson - eine Regionalhauptstadt mit 300.000 Einwohnern am Schwarzen Meer - steht nun unter der Kontrolle von Putins Streitkräften. Mittlerweile sollen Putins Truppen die Großstädte Tschernihiw im Nordwesten und Mariupol im Süden sowie die beiden größten ukrainischen Städte Kiew und Charkiw eingekesselt haben, die jedoch bis Donnerstagmittag alle unter ukrainischer Kontrolle blieben.

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