Wirbel um Wladimir Putin: Kreml-Chef verpennt Ukraine-Einmarsch bei Olympia
Erstellt von Sarah Baumann-Rüster
05.02.2022 10.39
Wladimir Putin kann es einfach nicht lassen, gegen die Ukraine auszuteilen. Wie mehrere im Netz veröffentlichte Videos zeigen, wurde der Kreml-Chef vor laufender Kamera dabei erwischt, wie er während der ukrainischen Nationalhymne einzunicken schien. Entstanden sind die pikanten Aufnahmen während der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Peking.
Wladimir Putin verpennt Ukraine-Einmarsch bei Olympischen Winterspielen
Inmitten des sich zuspitzenden Konflikts zwischen Russland und der Ukraine schwenkten die ukrainischen Athleten bei der Eröffnungsfeier in Peking vor den Augen von Russland-Präsident Putin ihre Flaggen. Ein Moment, den Wladimir Putin gar nicht erst sehen wollte, wie aktuelle Video-Aufnahmen vermuten lassen. Stattdessen nutzte Russlands Präsident den Auftritt seines "Feindes" viel lieber für ein kurzes Schläfchen. Während die ukrainischen Sport-Stars unter den Klängen ihrer Nationalhymne einlaufen und ihre Fahnen schwenken, fallen Putin plötzlich die Augen zu. Erst Sekunden später scheint Putin plötzlich wieder zu sich zu kommen. Handelt es sich hierbei um eine erneute Provokation der Ukraine? Oder war der Kreml-Boss einfach gelangweilt von der Eröffnung-Zeremonie? Das weiß aktuell nur er allein.
China und Russland rücken zusammen
Sicher ist jedoch: Rund 100.000 russische Soldaten stehen aktuell an den Grenzen der Ukraine, und die Befürchtungen nehmen zu, dass Moskau eine vollständige Invasion plant. Während die meisten westlichen Staatsoberhäupter den Olympischen Winterspielen ferngeblieben sind, haben Putin und der chinesische Ministerpräsident Xi Jinping die Spiele als Vorwand genutzt, um die Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu bekräftigen.
Im Konflikt mit dem Westen um die Ukraine suchte Russlands Präsident Wladimir Putin den Schulterschluss mit China. Gemeinsam mit Staats- und Parteichef Xi Jinping forderte er am Freitag kurz vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking ein Ende der Nato-Osterweiterung. Das Militärbündnis müsse seine "ideologischen Ansätze der Ära des Kalten Krieges aufgeben", hieß es in einer Erklärung der beiden Staatschefs.
Putin erhält in Ukraine-Krise Rückendeckung aus Peking
China unterstützte in der gemeinsamen Erklärung Moskaus Anliegen. Die Nato müsse "die Souveränität, Sicherheit und Interessen anderer Länder (...) respektieren", heißt es in dem vom Kreml veröffentlichten Papier. Moskau und Peking kritisieren darin an mehreren Stellen die Politik Washingtons, ohne Biden beim Namen zu nennen. "Einzelne Staaten, politisch-militärische Bündnisse verfolgen das Ziel, direkt oder indirekt einseitige militärische Vorteile auf Kosten der Sicherheit anderer zu erlangen", hieß es etwa.
China und Russland verfolgen ähnliche Interessen
Russland fordert seit Monaten einen Rückzug der US-Truppen aus Ländern an seinen Grenzen und will etwa eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine verhindern. Auch China will die westlichen Mächte nicht an seinen Gebieten im Pazifik sehen. Beide Länder verfolgen ähnliche Interessen. Nicht zuletzt deshalb nahm Putin als einziger Vertreter eines großen Landes an der Eröffnung der Winterspiele in Peking teil. Wegen der Menschenrechtsverstöße in China boykottierten viele westliche Länder die Feier, darunter die USA und Großbritannien.
Russland will mehr Erdgas nach China schicken
Bei seinem Treffen mit Xi bezeichnete Putin die Beziehungen zu China einmal mehr als "beispiellos". Sie entwickelten sich "im Geiste der Freundschaft und der strategischen Partnerschaft" und hätten einen "nie dagewesenen Charakter" angenommen. Russland will zudem mehr Erdgas nach China liefern. Peking hat bereits im vergangenen Jahr eigenen Angaben zufolge mehr Gas beim Nachbarn eingekauft als 2020.
Russland dreht Fake-Video als Vorwand für Ukraine-Einmarsch
Derzeit sind die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen wegen des Ukraine-Konflikts so angespannt wie lange nicht mehr. Die USA kündigten zuletzt die Verlegung zusätzlicher Soldaten nach Europa an. Am Donnerstag warf die US-Regierung Moskau vor, mithilfe eines Propagandavideos einen Vorwand für einen möglichen Einmarsch in die Ukraine schaffen zu wollen. Moskau wies das zurück.
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sba/dpa/news.de