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Renten-News aktuell: Rente ab 67 gefordert! Macht DIESER Vorschlag Rentner arm?

BDI-Präsident Siegfried Russwurm fordert eine Erhöhung des Renteneintrittsalters. (Symbolfoto) Bild: AdobeStock/ Khongtham

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Die aktuelle Renten-Situation in Deutschland bereit Experten seit Jahren Kopfzerbrechen. Viele prophezeien sogar, dass die Rente nicht sicher sei und Millionen Rentner die Katastrophe schwer treffen könnte. Wie kann dagegen gesteuert werden?

Renten-News aktuell: BDI-Präsident fordert Rente ab 67

Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, hat eine Debatte über eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit gefordert. "Die Politik will keine längere Lebensarbeitszeit, will keine Sozialversicherungsbeiträge über 40 Prozent, will das Rentenniveau auf mindestens 48 Prozent halten - die Gleichung geht nicht auf", sagte Russwurm den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). Man brauche zukunftweisende Reformen. "Auch eine verlängerte Arbeitszeit sollte nicht weiterhin von der Politik ausgeschlossen werden".

Mit Blick auf die Corona-Pandemie müsse man Lehren ziehen, so der BDI-Präsident weiter. "Es geht nicht darum, nur den Vorkrisenzustand zu erreichen. Wir müssen unseren Standort zukunftsfest machen und besser werden." Um das Problem zu lösen, könnten die Lebensarbeitszeit und Einwanderung von Experten ein Hebel sein.

Höheres Renteneintrittsalter sorgt für Kritik

Siegfried Russwurms Vorschlag stößt auf Kritik. Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, sieht in einer Erhöhung des Renteneintrittsalters keine Lösung für den anhaltenden Fachkräftemangel. "Die Erhöhung des Renteneintrittsalters würde nicht auf einen Schlag eingeführt sondern gestaffelt. Es würde bei der jetzigen Fachkräftesituation gar nicht helfen", sagte Scheele den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Rente in Deutschland aktuell: Droht eine Rentenkürzung?

Menschen, die später in Rente gehen, müssen mit einer gewaltigen Rentenkürzung rechnen. "Vor allem Geringverdiener und hart arbeitende Menschen müssten dadurch de facto eine Rentenkürzung hinnehmen", sagte Verena Bentele, Vorsitzende des Sozialverbandes Deutschland (VdK). Eine Rentenerhöhung würde "nur höhere Abschläge und eine geringere Rente" bringen, ergänzte Bentele. 

"Wer einen späteren Rentenbeginn fordert, fördert geringere Renten", sagt Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall gegenüber "Welt" und fügt hinzu: "Wer unter Belastung der Corona-Krise und den Unsicherheiten des industriellen Strukturwandels mit Rentenkürzungen durch die Hintertür droht, gefährdet den sozialen Frieden."

So kann die Rente gerettet werden

Das aktuelle Rentenniveau liegt bei 48,1 Prozent. Das muss sich ändern, sagt Verena Bentele und schlägt vor, dass Arbeitnehmer besser entlohnt werden müssen, um den Wert zu verbessern. Deshalb seien vor allem "mehr Tarifbindung" und ein Mindestlohn "von über 13 Euro" essentiell, erklärt die VdK-Chefin. Dadurch stabilisiert sich die Rentenversicherung. Um die Rentenzahlung zu sichern schlägt sie ein Niveau von 50 Prozent vor.

SPD, Grüne und FDP haben in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, dass es keine Rentenkürzungen und keine Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters geben soll. Laut dem Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) steigt das Renteneintrittsalter erst 2031. Das Renteneintrittsalter liegt aktuell bei 64 Jahren. 

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/bua/news.de/dpa

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