Politik

"hart aber fair" vom 17.01.2022: Impfzwang-Zoff im Ersten! Was bringt eine Impfpflicht überhaupt?

Kann eine Impfpflicht Deutschland den Weg aus der Corona-Pandemie weisen? Die Talk-Gäste bei "hart aber fair" waren da gespaltener Meinung. Bild: picture alliance/dpa/AP | Tatan Syuflana

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Zwei Jahre wütet die Corona-Pandemie bereits weltweit - zuletzt war es die zuerst in Südafrika identifizierte Omikron-Variante, die dem Pandemiegeschehen neuen Aufwind gab. Höhere Infektiosität, rascherer Symptombeginn und ein besseres Durchsetzungsvermögen gegen bereits zugelassene Impfstoffe machen die Omikron-Mutante zu einem Gamechanger. Frank Plasberg stellte in seiner "hart aber fair"-Diskussionsrunde am 17. Januar 2022 entsprechend als Motto die Frage "In der Omikronwelle: Was bringt eine Impfpflicht?"

"hart aber fair"-Debatte zu Impfpflicht in Deutschland: Wer war bei Frank Plasberg zu Gast?

Mit Frank Plasberg diskutierten am Montagabend neben der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Malu Dreyer (SPD) die Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus (FPD) und der Epidemiologe Prof. Timo Ulrichs. Ergänzt wurde die Talkrunde vom Medizinhistoriker Prof. Dr. Malte Thießen und Journalist Michael Bröcker. Die Meinungen zur in Deutschland angedachten Impfpflicht klafften in der Runde denkbar weit auseinander. Neben Positionen, die die Impfpflicht als einzigen Ausweg aus der Pandemie sehen, wurden auch Stimmen laut, die verpflichtende Corona-Impfungen in Deutschland für sinnfrei halten.

Impfpflicht-Debatte nur Panikmache? Journalist Bröcker mischt "hart aber fair"-Talk auf

Für Michael Bröcker, der als Journalist für "Media Pioneer" tätig ist, kommt die geplante Impfpflicht einer "Panikaktion der Politik" gleich, die nicht zielführend sei. Zwar seien Impfungen nach wie vor empfehlenswert, um schwere Krankheitsverläufe zu vermeiden, allerdings könnten Vakzine "eben einen Virus nicht ausrotten", betonte der Journalist.

Malu Dreyer hingegen formulierte ihren Standpunkt, dass "eine stärkere Immunisierung der Bevölkerung" unumgänglich sei, um Deutschland den Weg aus der Pandemie zu bahnen. Für Michael Bröcker eine Steilvorlage, habe die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz doch im vergangenen Jahr nachdrücklich vom Gedanken an eine Impfpflicht Abstand genommen.

Medizinhistoriker warnt vor Begleiterscheinungen einer Impfpflicht

Welche Begleiterscheinungen eine Impfpflicht haben kann, erläuterte der Medizinhistoriker Malte Thießen bei "hart aber fair": "Die Impfpflicht hat vier schwere Nebenwirkungen. Sie mobilisiert Gegner. Sie ist ein stumpfes Schwert, denn die Sanktionen bringen nichts. Kurz danach floriert das Fälschungswesen. Und sie ist eine Kultur des Misstrauens", gab der Wissenschaftler zu bedenken. Coronagebeutelte Nationen wie Italien ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken: Dort wurde binnen weniger Tage eine Impfpflicht für Bürgerinnen und Bürger über 50 Jahren ebenso beschlossen wie Bußgelder in Höhe von bis zu 1.500 Euro bei Verstößen. In Deutschland mahlen die Mühlen deutlich langsamer, wie Malu Dreyer skizzierte: Der SPD-Politikerin zufolge zeichnet sich eine Entscheidung zu einer möglichen Impfpflicht erst im späten Frühjahr ab.

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