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Karl Lauterbach: Kaum Impfschutz trotz Booster-Impfung? DAFÜR wird der Gesundheitsminister kritisiert

Karl Lauterbach sprach sich bei "Anne Will" für Booster-Impfungen aus und wurde dafür kritisiert. Bild: picture alliance/dpa/Reuters/Pool | Hannibal Hanschke

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Die aktuelle Corona-Situation war am Sonntag (12. Dezember) wieder Thema bei "Anne Will". Aufgrund der hohen Infektionszahlen und dem Auftauchen der Omikron-Variante sprach sich die neue Bundesregierung für einen Impfturbo und eine begrenzte Impfpflicht aus. Deshalb sind Booster-Impfungen eine wichtige Säule in der Pandemiebekämpfung - wie auch Karl Lauterbach im ARD-Talk von Anne Will betonte. Doch im Netz musste er für seinen Appell viel Kritik einstecken.

Karl Lauterbach spricht sich bei "Anne Will" für Booster-Impfungen aus

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat zu Booster-Impfungen aufgerufen, auch wenn die aktuell verfügbaren Impfstoffe noch nicht auf die Omikron-Variante ausgerichtet sind. Geboosterte hätten mit den jetzigen Impfstoffen bereits einen Schutz von 75 Prozent. "Das ist sehr nennenswert", sagte der SPD-Politiker in der ARD-Sendung "Anne Will". Entsprechend Geimpfte, die sich infizieren, erkrankten in der Regel nicht schwer. "Somit ist die Booster-Impfung unfassbar wertvoll", betonte Lauterbach. Sie könne die Delta-Welle brechen und eine Omikron-Welle abwenden.

Ist eine vierte Impfung notwendig? Das sagt Karl Lauterbach

Lauterbach rechnet damit, dass ab April/Mai 2022 Anti-Omikron-Impfstoffe verfügbar sind. Wenn die Delta-Welle bis dahin gebrochen und mit dem Boostern eine Omikron-Welle abgewendet werden könne, "kommen wir ganz gut durch". Auf die Frage, ob später eine vierte Impfung nötig sein könnte, sagte der Minister, es gebe bislang keine Studie mit Anhaltspunkten dafür.

Karl Lauterbach wirbt für Ende der Testpflicht für Geboosterte

Lauterbach warb zugleich für ein Ende der Corona-Testpflicht für Geboosterte. Den Vorschlag wolle er der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) unterbreiten. Der Schutz für diese Gruppe sei um ein Vielfaches höher. Derart Geimpfte noch zum Testen zu schicken, sei medizinisch nicht sinnvoll. Zudem könne ein Ende der Testpflicht ein Anreiz sein, sich die Boosterimpfung verabreichen zu lassen. Die Gesundheitsministerkonferenz berät am Dienstag darüber.

Bundesgesundheitsminister hält einrichtungsbezogene Impfpflichtfür "absolut notwendig"

Neben den Booster-Impfungenhält er die einrichtungsbezogene Impfpflicht für "absolut notwendig", da zwar Pflegekräfte häufig geimpft seien, aber "Küchenhilfen und Fußpfleger oft ungeimpft sind. "Wenn sie das Virus in die Einrichtungen bringen und einer sich ansteckt, sterben Leute. Mit Omikron wird das ja noch schlimmer", so Lauterbach. Wir haben die Notwendigkeit der Impfpflicht abgeleitet von den neuen Varianten", so der SPD-Politiker weiter. Schon bei der Delta-Variante sei es so, "dass man ohne eine Impfpflicht wahrscheinlich nicht mehr hinkommt", und "bei der Omikron–Variante ist es erst recht so." Denn eine "Impfquote von 90 Prozent reicht nicht gegen die "Omikron-Variante", weil die Impfstoffe nicht zu 100 Prozent schützen, so Lauterbach. Dennoch sind Impfstoffe wichtig, um schwere Verläufe zu verhindern. 

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Herbe Kritik für Karl Lauterbach nach "Anne Will"-Auftritt

Auf Twitter entwickelte sich nach Lauterbachs Aussagen eine rege - und teilweise hetzerische - Streitkultur. Der Auftritt des Bundesgesundheitsministers rief auch einige Querdenker auf den Plan, die wieder falsche Aussagen zu den Corona-Impfungen tätigten und Wutreden gegen den SPD-Politiker schwangen. Ein Nutzer verbreitet sogleich eine falsche Aussage unter dem Hashtag #Anne Will. "Was für ein Geschwurbel, sagt doch einfach, dass die Impfung nicht wirkt", regt er sich auf. "Ernsthaft Leute, ich will es ja nur verstehen...#Lauterbach fordert also eine #Impfpflicht, weil die #Impfung schlecht wirkt u selbst bei 100% #Impfquote gibt es immer noch viele Infizierte? Was ist sein Fazit daraus? #Impfabo u trotzdem #Lockdown-Forever? #AnneWill", fragt sich ein Nutzer. Neben der ganzen Kritik, gab es auch Aufklärung und Lob für Lauterbach. "#dankeKarl für die deutlichen Worte!", bedankt sich eine Nutzerin für Lauterbachs Appell. 

Die ganze Folge "Anne Will" mit Karl Lauterbach können Sie hier noch einmal sehen.

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/loc/news.de/dpa

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