Politik

Karl Lauterbach: Trotz massiver Widerstände: SO wurde er doch noch Gesundheitsminister

Karl Lauterbach wird der neue Gesundheitsminister. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

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Die einen jubeln, die anderen wüten: Seit gestern steht fest, dass SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach der neue Gesundheitsminister der Ampel-Regierung wird. Lange war unklar, ob sich Neu-Bundeskanzler Olaf Scholz gegen die massiven Widerstände innerhalb der Partei durchsetzen und Lauterbach nominieren würde. In der Partei soll es laut "Bild"-Zeitung zu einem regelrechten Karl-Krimi gekommen sein.

Karl Lauterbach wird neuer Gesundheitsminister - Blitz-Start neben Jens Spahn

Ebenso wie alle anderen SPD-Minister erfuhr auch Karl Lauterbach erst am Sonntagnachmittag von seiner Nominierung. Am Montag dann der erste Auftritt neben dem Merkel-Nachfolger Olaf Scholz, als dieser die Nominierungen bekanntgibt. Am Nachmittag leitete Lauterbach bereits mit seinem Vorgänger Jens Spahn die Runde der Landes-Gesundheitsminister. Unter anderem ging es um die Themen Impfpflicht und Lockdown.

Karl-Krimi in der SPD: Olaf Scholz macht Karl Lauterbach trotz Widerstände zum Gesundheitsminister

Karl Lauterbach ist seit Beginn der Coronavirus-Pandemie der wohl bekannteste Fachmann der SPD. Er ist gegen einen Bundeslockdown und Schulschließungen, aber für eine Impfpflicht und vorübergehende Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte. Kaum verwunderlich also, dass Lauterbach bei Corona-Leugnern und Impfkritikern keinen guten Stand hat. Doch auch innerhalb der Partei ist Karl Lauterbach umstritten. Wird laut "Bild"-Zeitung intern als "zu selbstverliebt" und "zu unstet" kritisiert. Dennoch entschied sich Olaf Scholz allen Widrigkeiten zum Trotz für Lauterbach als Gesundheitsminister.

Qual der Wahl? Lauterbach als Gesundheitsminister oder Mützenich als Entwicklungsminister

Wegen des versprochenen Männer-Frauen-Proporzes im Kabinett musste Olaf Scholz laut "Bild" mindestens vier von sieben SPD-Ministerposten an Frauen vergeben. Mit Hubertus Heil als Arbeitsminister und Wolfgang Schmidt als Kanzleramtschef blieb nur noch ein Platz für einen Mann als Minister. Karl Lauterbach als Gesundheitsminister oder Fraktionschef Rolf Mützenich als Entwicklungsminister.

"Wenn wir Corona in den Sand setzen, dann scheitert die Ampel,deshalb der Zuschlag für Karl als SPD-Experten", zitiert die "Bild" ein Mitglied der Parteiführung. Am Mittwoch soll Karl Lauterbach vereidigt werden.

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/bua/news.de

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