Politik

Zähe Koalitionsverhandlungen befürchtet: Kein neuer Bundeskanzler vor Weihnachten! Wie lange bleibt Merkel im Amt?

Die Koalitionsverhandlungen dürften kompliziert werden. Wie lange bleibt Angela Merkel noch im Amt? Bild: dpa

  • Artikel teilen:

Zwar ist die SPD nach dem vorläufigen Wahlergebnis stärkste Kraft geworden, doch die Union erhebt trotz massiven Stimmverlusten Anspruch aufs Kanzleramt. Eine große Koalition dürfte jedoch keine Option sein. Das Pokern um die Regierungsbildung hat begonnen. Sowohl SPD als auch CDU/CSU buhlen nun um ein Bündnis mit den Grünen und der FDP. Die Verhandlungen dürften äußerst schwierig werden. Experten befürchten sogar, dass Deutschland erst zum Jahresende einen neuen Bundeskanzler haben werde.

Kein neuer Bundeskanzler vor Weihnachten! Experte befürchtet langwierige Koalitionsverhandlungen nach Bundestagswahl 2021

Demnach rechnet Politikwissenschaftler Stefan Marschall mit langwierigen Koalitionsverhandlungen, die sich bis Weihnachten hinziehen könnten. Er glaube, "dass sich die Parteien bemühen werden, dass wir vor Weihnachten Klarheit haben". Ob es dann aber schon einen neuen Bundeskanzler gebe, sei fraglich. Die Richtung werde dann aber schon feststehen. Sowohl Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet als auch SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hatten am Wahlabend betont, man wolle vor Weihnachten fertig sein.

Angela Merkel noch länger Bundeskanzlerin? Twitter spottet über Regierungsbildung

Doch bis sich die neue Regierung gebildet habe und ein neuer Bundeskanzler gewählt wurde, bleibt Angela Merkel vorerst im Amt. Das Netz amüsiert sich bereits jetzt darüber, dass die Bundeskanzlerin wohl auch die nächste Neujahrsansprache halten werde. "Angela Merkel bereitet sich auf eine lange Regierungsbildung vor", schreibt ein Twitter-Nutzer zu einer Karikatur von Heiko Sakurai.

"Wette: Angela Merkel wird die Neujahrsansprache halten. Die Frage ist nur: wie viele noch", twittert Satiriker Florian Schroeder.

Zähe Koalitionsverhandlungen! Kampf um "Jamaika" oder "Ampel" als nächste Bundesregierung 

Laut Marschall dürften die Koalitionsverhandlungen "sehr kompliziert" werden. Rein rechnerisch könnten Union und SPD zwar erneut eine große Koalition bilden. Doch dazu dürfte es nicht kommen. Es dürfte deshalb erstmalig seit den 1950er-Jahren ein Dreierbündnis geben. Die möglichen Optionen: "Jamaika" oder "Ampel". Zunächst wollen FDP und die Grünen miteinander ins Gespräch kommen. 

Ein Jamaika-Bündnis von Union, Grünen und FDP sei laut dem innenpolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Konstantin Kuhle, wahrscheinlicher als ein Bündnis unter Führung der SPD. Es sei "eine sehr gute Idee", dass Grüne und FDP sich erst einmal zusammensetzen, um gemeinsam zu überlegen, welche Form der Modernisierung in Deutschland möglich sei. "Wir sehen, dass mit dem gestrigen Tag ein neues Kapitel angebrochen ist für das Parteiensystem in Deutschland", sagte Kuhle. Freie Demokraten und Grüne hätten gemeinsam mehr Prozentpunkte als Union oder SPD.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.

/loc/news.de/dpa

Themen