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Krankenkassen in Geldnot: Beitragshammer! Versicherten droht saftige Erhöhung

Den Versicherten droht eine saftige Erhöhung. Bild: dpa

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Der Vorstandschef der Krankenkasse Barmer, Christoph Straub, hat vor steigenden Beiträgen gewarnt. "Wenn die große Koalition ihr mit der Sozialgarantie gegebenes Versprechen halten will, die Sozialbeiträge stabil bei 40 Prozent zu halten, dann muss der Steuerzuschuss für die gesetzliche Krankenversicherung noch vor der Wahl deutlich angehoben werden", sagte Straub dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Krankenkassenbeiträge sollen erhöht werden, um Milliardenloch zu füllen

Die bisher zugesagte Erhöhung um sieben Milliarden Euro reiche nicht aus. "Nötig ist eine Aufstockung in der Größenordnung von weiteren sieben Milliarden Euro", so Straub. "Ansonsten drohen Anfang 2022 massive Beitragserhöhungen auf breiter Front."

Versicherten drohen höhere Beiträge - Rücklagen der Krankenkassen aufgebraucht

Die Rücklagen der Kassen sind weitgehend aufgebraucht, die Reserven des Gesundheitsfonds sind auch weg. Eine neue Koalition habe nach der Wahl angesichts einer wahrscheinlich langwierigen Regierungsbildung gar keine Chance, bis zum Jahresende eine Lücke in dieser Dimension zu schließen. Straub rief die Regierung daher auf, noch vor der Wahl Ende September zu handeln.

AOK-Vize warnt vor Beitragserhöhung von derzeit 1,3 auf 2 Prozent

"Wenn die Bundesregierung keine weiteren Zuschüsse für die Krankenkassen beschließt, würde der Zusatzbeitrag von derzeit 1,3 auf 2 Prozent ansteigen", erklärte auch AOK-Vize Jens Martin Hoyer gegenüber der "Bild".Insgesamt würde der Beitrag (Grundbeitrag plus Zusatzbeitrag) laut dem Boulevardblatt dann 16,6 Prozent des Bruttolohns betragen. Diesen Satz teilen sich der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer zur Hälfte.Sollte es kommen wie aktuell von den Kassen prognostiziert, so müsste beispielsweise ein Beschäftigter mit 2.500 Euro Brutto im Monat 8,75 Euro monatlich mehr bezahlen. Das wären auf das Jahr gerechnet 105 Euro mehr. Bei 3.000 Euro Bruttolohn im Monat würde der Beitrag um 10,50 Euro im Monat steigen. Das wären auf das Jahr gerechnet 126 Euro mehr.

Durchschnittlicher Zusatzbeitrag soll heutiges Niveau von 1,3 Prozent nicht übersteigen

Das Bundeskabinett hatte Anfang Juni beschlossen, dass die gesetzliche Krankenversicherung für 2022 zunächst einen zusätzlichen Zuschuss von sieben Milliarden Euro erhält. Bei Bedarf soll der Steuerzuschuss so erhöht werden, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag das heutige Niveau von 1,3 Prozent nicht übersteigt.

Krankenkassen haben Zusatzbeiträge wegen Coronakrise bereits erhöht

Die konkrete Höhe des Zusatzbeitrags legen die Kassen jeweils selbst für ihre Mitglieder fest. Sie können dabei vom Durchschnitt abweichen. Im Schnitt war der Aufschlag auf den allgemeinen Satz bereits in diesem Jahr wegen der gestiegenen Kosten der Corona-Krise um 0,2 Prozentpunkte gestiegen. Der Gesamtbeitrag umfasst den allgemeinen Satz von 14,6 Prozent und den kassenindividuellen Zusatzbeitrag.

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/news.de/dpa

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