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Kurt Biedenkopf ist tot: Trauer um "König Kurt"! CDU-Politiker mit 91 Jahren gestorben

CDU-Politiker Kurt Biedenkopf ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

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Der frühere sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf ist tot. Er sei am Abend des 12. August 2021 im Alter von 91 Jahren im Kreis seiner Familie friedlich eingeschlafen, teilte die Staatskanzlei in Dresden im Auftrag der Familie am Freitag mit. Der CDU-Politiker machte Karriere in beiden Teilen Deutschlands und führte Sachsen von 1990 bis 2002 als Regierungschef.

Kurt Biedenkopf ist tot: CDU-Politiker im Alter von 91 Jahren gestorben

Biedenkopf war am 28. Januar 1930 in Ludwigshafen zur Welt gekommen. 1973 wurde der Rechtsprofessor auf Vorschlag des damaligen Parteichefs Helmut Kohl Generalsekretär der CDU. Später avancierte er zum Rivalen Kohls. In den 1980er Jahren machte er nur noch bei der CDU Nordrhein-Westfalen von sich reden, am Ende des Jahrzehnts war Biedenkopfs politischeLaufbahn im Grunde zu Ende. Doch die Wende in der DDR eröffnete ihm die Chance für ein Comeback.

Kurt Biedenkopf als sächsischer Ministerpräsident und "König Kurt" verehrt

Der CDU-Politiker Lothar Späth überredete ihn, in den Osten zu gehen und sich in Sachsen um das Amt des Ministerpräsidenten zu bewerben. Biedenkopf gab als Grund später an, er habe gemeinsam mit seiner Ehefrau Ingrid dem Land dienen wollen. Sachsen erlebte unter seiner Führung in den 1990er Jahren eine Gründerzeit. Drei Mal beschaffte er der Union im Freistaat bei Landtagswahlen eine absolute Mehrheit. Die Sachsen nannten ihn "König Kurt".

Kurt Biedenkopf gestorben: So ging seine CDU-Karriere zu Ende

Das Ende von Biedenkopfs Amtszeit war allerdings weniger rühmlich. Affären wie die um Rabattkäufe beim Möbelhaus Ikea beschleunigten seinen Fall. Schon zuvor war der Konflikt um seine Nachfolge offen ausgebrochen. Letztlich unterlag Biedenkopf in einem parteiinternenMachtkampf seinem früheren Finanzminister Georg Milbradt.

Im April 2002 schied Biedenkopf im Alter von 72 Jahren aus dem Amt. Dennoch blieb er in der Sachsen-CDU präsent - vor allem, wenn es mal nicht so lief in der Partei. Er arbeitete später wieder als Rechtsanwalt und publizierte. Auch der Politik blieb er verbunden, etwa als Ombudsrat für Hartz-IV-Beschwerden.

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Laschet würdigt Biedenkopf als "Ausnahmepolitiker"

Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat den gestorbenen früheren sächsischen Ministerpräsident Kurt Biedenkopf als "Ausnahmepolitiker" gewürdigt. Er sei auch "ein Staatsmann und ein Landesvater im besten Sinne" gewesen, sagte Laschet am Freitag in Berlin. Ihm sei es gelungen, Sachsen zu einer blühenden Landschaft und zu einem Hightech-Standort zu machen. Als Generalsekretär der CDU habe er die Partei in den siebziger Jahren modernisiert. Laschet sagte weiter: "Er hat sich bleibende Verdienste um unser Land und um die Christlich Demokratische Union erworben."

Kretschmer über verstorbenen Kurt Biedenkopf: Haben einen großartigen Menschen verloren

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat Kurt Biedenkopf als große deutsche Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts gewürdigt. "Ein großer Sachse ist von uns gegangen", sagte der CDU-Politiker am Freitag. "Als Ministerpräsident hat er von 1990 bis 2002 das Fundament für eine erfolgreiche Entwicklung unserer Heimat gelegt."

Unter der Biedenkopf-Ägide seien die sächsische Verwaltung neu errichtet sowie Hochschulen und Wissenschaft grundlegend reformiert worden. Kretschmer erinnerte zudem an das Engagement des Politikers bei der Ansiedlung von Unternehmen sowie wichtige Weichenstellungen für Infrastruktur, Kultur und Kunst.

Kretschmer bezeichnete Biedenkopf als "begnadeten Redner und Erklärer der Weltlage." "Wir alle haben einen großartigen Menschen verloren. Kurt Biedenkopf wird uns fehlen. Er wird auf Dauer einen Platz in der sächsischen Geschichte haben", so Sachsens Regierungschef.

Merkel nennt Biedenkopf einen "herausragenden politischen Kopf"

Kanzlerin Angela Merkel hat die Aufbauleistung des gestorbenen früheren sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf (beide CDU) in seinem Bundesland gewürdigt. "Es ist ein Glück, dass er sich 1990 für den Freistaat Sachsen in die Verantwortung nehmen ließ", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin in der Bundespressekonferenz. "Er hat dort zwölf erfolgreiche Jahre als Ministerpräsident gearbeitet und in sehr herausfordernden Zeiten das Land mit geprägt."

Seibert erklärte weiter: "Kurt Biedenkopf war ein herausragender politischer Kopf, ein Intellektueller und ein politischer Macher." Die Kanzlerin bleibe ihm "dankbar für viele Begegnungen und Gespräche, für einen immer anregenden Austausch und für guten, vertrauensvollen Rat".

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) erklärte: "Mit Kurt Biedenkopf verliert unser Land einen seiner klügsten politischen Köpfe, einen weitsichtigen Gestalter und charismatischen Christdemokraten." Er habe bereits in den siebziger Jahren eine Reform des Rentensystems angemahnt und sei in der achtziger Jahren für die ökologische Erneuerung der Marktwirtschaft eingetreten.

"In Erinnerung bleiben vor allem seine Verdienste um die Deutsche Einheit", erklärte Schäuble weiter. "Während seiner zwölfjährigen Regierungszeit steuerte er Sachsen durch die schwierige Phase der Transformation. Mit einer kluger Ansiedlungs- und Haushaltspolitik stellte er die Weichen für den wirtschaftlichen Aufholprozess des Landes, vor allem stärkte er das Selbstwertgefühl der Sachsen."

Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ralph Brinkhaus, würdigte ebenfalls den Beitrag Biedenkopfs zum Wiederaufbau des Ostens. "Als langjähriger Landesvater Sachsens stand er in den Nachwendejahren an der Seite der Bürgerinnen und Bürger auf deren Weg in das vereinte Deutschland", erklärte der CDU-Politiker.

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner nannte den Gestorbenen einen "Vordenker und Visionär" und "eine besondere Persönlichkeit und ein Vorbild über die Parteigrenzen hinweg". Er sei ein politisch engagierter unabhängiger Charakterkopf gewesen - offen für Reformen nicht nur in Verwaltung und Wissenschaft, sondern auch in der eigenen Partei.

Steinmeier betont Biedenkopfs Verdienste um Ost-West-Zusammenwachsen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die großen Verdienste des gestorbenen sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf um das Zusammenwachsen von Ost und West gewürdigt. "Ihr Mann war eine wichtige Integrationsfigur, ein Symbol der inneren Einheit", heißt es in einem Kondolenzschreiben an die Witwe Ingrid Biedenkopf vom Freitag. "Als Modernisierer hat er die Volkspartei CDU und die Reformfähigkeit Deutschlands gestärkt."

Der Name Kurt Biedenkopf werde für ihn immer mit dem politischen Aufbruch in Ostdeutschland nach der Friedlichen Revolution verbunden bleiben, schrieb Steinmeier. In seiner Zeit als Ministerpräsident des Freistaates Sachsen sei es ihm auf beeindruckende Weise gelungen, Reformen voranzutreiben und gleichzeitig die sächsische Tradition zu pflegen. "Wer Ihren Mann beobachtete, konnte spüren, welche Freude es ihm bereitete, Verantwortung zu übernehmen."

Die Nachricht vom Tode Biedenkopfs erfülle ihn mit großer Trauer. "Kurt Biedenkopf wird mir und uns allen als ein Mann in Erinnerung bleiben, der geradlinig, sensibel und verlässlich war. Ich habe ihn sehr geschätzt und werde ihn nicht vergessen", heißt es in dem Kondolenzschreiben.

Haseloff würdigt Biedenkopf als "Inbegriff des Landesvaters"

Bundesratspräsident Reiner Haseloff (CDU) hat den verstorbenen früheren sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf als "eine der großen und prägenden Politikergestalten Deutschlands" gewürdigt. "Der außerordentlich erfolgreiche Weg des Freistaates Sachsen ist eng mit seinem Namen verbunden", teilte der amtierende Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt am Freitag mit.

Seine zweimalige Wiederwahl habe das große Vertrauen der Menschen in Sachsen in Biedenkopf dokumentiert. "Er war zum Inbegriff des 'Landesvaters' geworden", so Haseloff. "Dankbar und in großer Trauer verneige ich mich vor der Lebensleistung von Kurt Biedenkopf."

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/news.de/dpa

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