Impfstoff-Mix sorgt für Urlaubspanik: War's das mit meinem Urlaub? DIESE Länder erkennen Kreuz-Impfungen nicht an
Erstellt von Sarah Baumann-Rüster
09.07.2021 09.40
Vergangene Woche hatte die Ständige Impfkommission (Stiko) überraschend mitgeteilt, dass mit Astrazeneca Erstgeimpfte nach seiner Einschätzung als zweite Dosis bereits nach mindestens vier Wochen einen mRNA-Impfstoff erhalten sollten. Hintergrund ist die Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante, gegen die vollständige Impfungen als besonders wichtig gelten. Seither ist der besagte Impfstoffmix, bestehend auf einer Astrazeneca-Impfung und einem mRNA-Impfoff, gang und gäbe in Deutschland. Allerdings, so berichtet es aktuell die "Bild"-Zeitung, wird die Kreuzimpfung nicht von allen Ländern anerkannt. Keine gute Nachricht für Urlauber, die bereits ihre Reise ins Ausland geplant haben.
Urlaubspanik nach Kreuz-Impfung: Impfstoff-Mix nicht in allen Ländern akzeptiert
Malta hat als eines der ersten Länder angekündigt, Kreuzimpfungen bei der Einreise nicht anzuerkennen. Nun wächst bei vielen Urlaubern die Sorge, dass auch andere Länder schon bald nachziehen könnten. Warum wird das "Mix and Match" nicht überall anerkannt? Und welche Länder akzeptieren den Kreuz-Impfschutz ebenfalls nicht?
DIESE Länder erkennen die Kreuz-Impfung nicht an
Neben Malta, wo aktuell nur Menschen ohne Test einreisen dürfen, die einem von der EMA zugelassenen Impfstoff erhalten haben, hat zudem auch Thailand erklärt, die Kreuzimpfung nicht anzuerkennen. Allerdings: Im beliebten südostasiatischen Urlaubsland ist bislang nur Phuket für Touristen geöffnet. Wie das Touristik-Portal FVW berichtet, werden Mischimpfungen auch in den USA nicht anerkannt. Urlauber dürfte das aktuell nur wenig interessieren, da die Einreise in die Staaten für Touristen aktuell sowieso nicht möglich ist.
Droht jetzt ein Einreiseverbot für Kreuz-Geimpfte?
Aktuell gibt es in den meisten europäischen Ländern bislang kein Einreiseverbot für Kreuz-Geimpfte. Allerdings warnen Experten schon jetzt davor, dass sich das schon bald ändern könnte. Marcel Klinge (40), tourismuspolitischer Sprecher der FDP, erklärte im Gespräch mit "Bild": "Die Sorge ist, dass wenn einer anfängt, andere schnell nachziehen. Malta hat diesen Schritt jetzt getan. Wahrscheinlich folgen bald auch noch andere Länder", warnt Klinge.
Darum rät die Stiko zur Mischimpfung
Und dabei haben jüngste Untersuchungen gezeigt, dass die Immunantwort nach der Kreuzimpfung deutlich stärker ausfällt als nach zwei Dosen Astrazeneca. Es sei eine höhere und länger anhaltende Wirksamkeit zu erwarten. Hinzu kommt der Zeitfaktor: Mit der Kreuzimpfung könne für Menschen über 60 Jahren deutlich schneller ein optimaler Schutz erreicht werden. Zwei Dosen Astrazeneca sollten ursprünglich im Abstand von bis zu 12 Wochen verabreicht werden. Das kürzere Intervall kann mit etwas stärkeren Impfreaktionen nach der zweiten Dosis einhergehen, so die Stiko mit Blick auf Studien. Zudem würde die Kreuzimpfung das Risiko einer gefährlichen Hirnvenenthrombose für Personen unter 60 Jahren minimieren. Auch Leif Erik Sander von der Berliner Charité erklärte auf Twitter, dass die Kombination der verschiedenen Impfstoffe äußerst effektiv sei.
Darum ist die Kreuzimpfung in einigen Ländern ein Problem
Warum also ist die Kreuzimpfung in einigen Ländern ein Problem? Tatsächlich hat die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA bislang keine Empfehlung für "Mix and Match" abgegeben, ebenso wenig wie die WHO. Daher sei die Wahrscheinlichkeit, dass auch andere Länder den deutschen Weg nicht mitgehen, aktuell sehr hoch. Bislang hatte jedes Land seine eigene Vorgehensweise im Kampf gegen die Pandemie. Und so wird es wohl auch mit Hinblick auf die Einreisebestimmungen bleiben. "Das verursacht natürlich enorme Kollateralschäden in der Tourismusbranche", sagt Klinge zu "Bild". Er fordert einheitliche Regeln für Reisende, zumindest in Europa. "Dass trotz der Datenlage zur Sicherheit vom Impfstoffmix kreuzgeimpfte Personen nicht die gleichen Reisefreiheiten haben, ist grotesk", so Klinge.
Werden andere Länder Urlauber mit Kreuzimpfung abweisen?
Allerdings: Unter Experten gilt es als unwahrscheinlich, dass große EU-Reiseländer wie Spanien, Italien, Griechenland, Österreich oder Frankreich, aber auch die Türkei oder Ägypten dem Beispiel Maltas folgen werden. Sie haben besonders unter dem Ausbleiben der Touristen gelitten und sind froh, dass endlich wieder die Grenzen offen sind - viele buhlen geradezu um Urlauber, um die Sommersaison und einen wichtigen Wirtschaftssektor zu retten.
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sba/fka/news.de/dpa