Politik

Annalena Baerbock: Hetzjagd gegen Kanzlerkandidatin bei Twitter scharf verurteilt

Annalena Baerbock sieht sich im Wahlkampf einer regelrechten Hetzjagd gegenüber. Bild: dpa

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Die Nominierung von Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin katapultierte die Grünen zunächst auf Rekordwerte beim "Sonntagstrend". Ende April 2021 überholten die Grünen in einer Umfrage die Union. Doch dann die Kehrtwende: Es dauerte nur wenige Wochen bis Journalist:innen und Plagiatsjäger:innen die 40-Jährige demontierten. So soll Annalena Baerbock nicht nur ihren Lebenslauf geschönt sondern für ihr Buch "Jetzt: Wie wir unser Land erneuern" auch noch gegen das Urheberrecht verstoßen haben. Im Bundestagswahlkampf geht es bislang kaum um Inhalte, sondern alles dreht sich um die persönlichen Fehltritte der Grünen-Politikerin.

Nach Plagiatsvorwürfen: Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock räumt Fehler ein

Nun hat Annalena Baerbock in der Auseinandersetzung über ihr Buch einen Fehler eingeräumt. "Rückblickend wäre es sicherlich besser gewesen, wenn ich doch mit einem Quellenverzeichnis gearbeitet hätte", sagte sie der "Süddeutschen Zeitung". Ihr werden ungekennzeichnete Übernahmen aus anderen Veröffentlichungen vorgeworfen. Sie habe bewusst auf öffentlich zugängliche Quellen zurückgegriffen, gerade wenn es um Fakten gehe, erklärte sie. "Aber ich nehme die Kritik ernst."

Baerbock will trotz der Auseinandersetzung nach eigenen Worten nicht in alte Freund-Feind-Reflexe zurückfallen - auch wenn ihr das mitunter schwer fällt. "Mehr als drei Jahre lang haben wir in der Partei, haben (der Co-Vorsitzende) Robert Habeck und ich, intensiv daran gearbeitet, über eine andere Ansprache und Haltung Gräben zu überwinden", sagte sie. Diese Art der Kommunikation werde in einem harten Wahlkampf auf die Probe gestellt, gerade wegen persönlicher Anfeindungen. "Auch ich bin da kurz in alte Schützengräben gerutscht", gab sie zu. "Dabei geht es mir um das Gegenteil: die großen Zukunftsfragen offen und breit zu diskutieren, hart und klar in der Sache, aber fair im Ton und offen für Argumente." So wolle sie Wahlkampf machen.

Wahlkampf ohne Inhalte! Wann hört die Hetzjagd gegen Baerbock auf?

Kurz nachdem Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin nominiert wurde, attackierte Armin Laschet, Kanzlerkandidat der Union, die Grünen und warf ihnen Inhaltslosigkeit vor. Die Partei habe "inhaltlich wenig zu bieten", sagte Laschet der "Süddeutschen Zeitung". "Ihr Programm ist nicht gut", das werde die Union in der Wahlkampagne herausstellen. Laschet kündigte an, die Wirtschaftspolitik in den Mittelpunkt der Entscheidung zu rücken. Es gehe um Entschlackung der Bürokratie, einen serviceorientierten Staat und Digitalisierung. Doch bislang hört man nur wenig Inhalt von Laschet im Wahlkampf. Es scheint beinahe so, als könne er sich angesichts der Fokussierung auf Baerbock entspannt zurücklehnen.

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"Niemals darf dieser Mann Kanzler werden!" Twitter wütet gegen Laschet

Dabei hat er die Rechnung jedoch offenbar ohne die Twittergemeinde gemacht.Trotz der Plagiatsaffäre von Annalena Baerbock geht das Netz auch mit Laschet hart ins Gericht. "Und dennoch halte ich #AnnalenaBaerbock für geeigneter als Herrn #laschet. Ich verstehe auch diese Hetzjagd nicht. Gibt es #kopfgeld, oder warum legen sich alle so ins Zeug?", fragt sich ein Twitter-Nutzer. "Reden wir eigentlich je noch über Inhalte in diesem Wahlkampf oder haben wir das Thema ganz abgeschlossen? Frage für ne Freundin", fragt Unternehmerin und Moderatorin Tijen Onaran bei dem Kurznachrichtendienst.

"Wenn ich sehe, wie Armin Laschet Luisa Neubauer belächelt während er keine einzige Antwort auf ihre Vorwürfe hat und man ihm ansieht, dass er sie nicht ernst nimmt, ist das ein Schlag ins Gesicht einer ganzen Generation. Niemals darf dieser Mann Kanzler werden", heißt es in einem Tweet. Auch SPD-Politiker Sigmar Gabriel äußerte sich auf Twitter zu dem kruden Wahlkampf.

Wir dürfen gespannt sein, wie lang die Schlammschlacht gegen Annalena Baerbock andauern wird. Hoffentlich wird bald wieder über Inhalte und die Zukunft von Deutschland geredet.

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/fka/news.de/dpa

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