Politik

Karl Lauterbach: "Schmierentheater!" SPD-Politiker auf Twitter zerrissen

Karl Lauterbach meldete dem Bundestag versäumte Einkünfte nach und machte dies auf Twitter öffentlich. Bild: dpa

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Nachdem Grünen-Chefin Annalena Baerbock mit einer verspäteten Nachmeldung von Nebeneinkünften in Höhe von 25.000 für Schlagzeilen sorgte, legt nun der nächste Politiker nach. SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach gesteht auf Twitter, dass er es ebenfalls versäumt habe, dem Bundestag Nebeneinkünfte zu melden.

Öffentliches Geständnis auf Twitter! Karl Lauterbach meldet Nebeneinkünfte nach

"Mit 2 Monaten Verspätung habe ich Buchhonorarvorschuss vom 12/2020 an Bundestag gemeldet. Dabei fiel meinem Büro auf, dass alle Nebeneinnahmen aus 2018/19, 17.850 € für 4 Vorträge, noch nicht gemeldet waren. Riesenfehler, für den ich gerade stehe: 17.850 € spende ich für Indien", schrieb Lauterbach auf Twitter und teilte eine Spendenbestätigung über 3.000 Euro des UN-Kinderhilfswerks Unicef.

"Gelobt sei die Abgeordneten-Immunität!" Heftige Diskussion auf Twitter nach Lauterbach-Tweet

Ehrlichkeit währt bekanntlich am längsten, doch auf Twitter löste Lauterbach mit seinem Beitrag eine heftige Diskussion aus. "Finde ich gut. Ich möchte ihre ganzen Hater hier erst gar nicht erst lesen. Das ist nur wieder ein gefundenes Fressen für die. Hut ab, dass die das hier so offen tweeten", schreibt eine Twitter-Nutzerin. Doch viele Nutzer:innen des Kurznachrichtendienstes missfällt die Unrechtigkeit gegenüber der Bevölkerung. "Schön, dass Politiker risikolos irgendwie 'vergessene' Beträge 'nachmelden' können. Mir als Unternehmer und Geschäftsführer würde das Finanzamt so was von den A*** aufreißen und mich wegen Unterschlagung und Steuerhinterziehung anzeigen. Gelobt sei die Abgeordneten-Immunität", wettert ein Nutzer.

Welcher Politiker macht als nächstes Versäumnisse öffentlich?

Abgeordnete müssen Nebeneinkünfte an den Bundestag melden. Diese werden in grober Form dann auch auf ihren Bundestagsseiten veröffentlicht. Einige Twitter-Nutzer:innen fragen sich, welche Politiker nach Baerbock und Lauterback als nächstes Versäumnisse nachmelden werden. "Komisch wie ganz plötzlich JETZT allen gemeinsam überall in fast allen Parteien auffällt, dass Einnahmen nicht gemeldet wurden. Ist das alles ein Schmierentheater", heißt es in einem Tweet. "Hauptsache unsereiner kriegt vom Finanzamt eine Frist aufgeballert, egal ob es einem finanziell gerade besch... geht. Spenden von unseren Geldern? Bin gespannt, wer als nächster aus dem Beichtstuhl krabbelt paar Monate vor der Wahl. Ich fasse es nicht", heißt es in einem weiterenTweet. Der SPD-Politiker ergänzte wenig später, dass das Geld versteuert worden sei und sich die Spendenquittung lediglich auf 3.000 Euro beziehe, weil dies die Obergrenze für Spenden sei.

Lesen Sie auch:Grünen-Kanzlerkandidatin meldet Nebeneinkünfte bis zu 37.000 Euro nach.

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/news.de/dpa

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