Kim Jong-un: Insider sicher: Er verliert die Macht über Nordkorea
Von news.de-Redakteur Tobias Rüster
02.07.2024 10.47
Seit fast zehn Jahren hat Kim Jong-un die Demokratische Volksrepublik Korea, für gemeinhin als Nordkorea bezeichnet, fest im Griff. Nach dem Tod seines Vaters Kim Jong-il im Dezember 2011 nahm der "Oberste Führer" seinen Platz als Vorsitzender des Staatskomitees, Oberbefehlshaber der Volksarmee und Generalsekretär der Arbeiterpartei ein. Kim Jong-un besitzt eine Machtfülle in diktatorischem Ausmaß.
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Kim Jong-un verlassen von amtierenden Botschafter Ryu Hyun-woo
Doch könnte Kim Jong-un demnächst über ein Land ohne Einwohner regieren oder gleich ganz die Macht und den Zugriff auf seine Volksgenossen verlieren. Ein nordkoreanischer Überläufer, der sich nach Südkorea abgesetzt hat, erklärt jetzt, dass die "Tür offen sei", um das weitgehend abgeschottete Nordkorea zu verlassen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt, habe mit Ryu Hyun-woo der nächste hochrangige Beamten Kims Regime hinter sich gelassen, um in Südkorea zu leben. Bereits vor zwei Jahren habe er die Flucht ergriffen. Der Mann war Geschäftsträger der nordkoreanischen Botschaft in Kuwait.
Kim Jong-un: Verliert er die Macht über Nordkorea?
Wie Nordkoreas ehemaliger Großbritannien-Botschafter Tae Yong-ho laut "New York Post" erklärt, wird der Abgang des Kuwait-Botschafters als Schritt in die entscheidende Richtung gewertet, um den Eliten des Landes zu zeigen, dass in Südkorea ein neues Leben auf sie warten könnte. Bröckelt die Macht vom Kim Jong-un langsam aber sicher? Bislang kann darüber nur spekuliert werden.Weder der Geheimdienst noch das für die Beziehungen zu Nordkorea zuständige Vereinigungsministerium in Seoul sollen die Berichte bestätigt haben.
Tausende Nordkoreaner fliehen nach Südkorea
Tae selbst hatte bereits im September die Flucht ergriffen und strebt in Südkorea nun eine politische Karriere an. Er ist sich laut "The Korea Herald" allerdings sicher, dass "Machthaber Kim seine Unterstützungsbasis auf hochrangiger Ebene verliert". Vor der Coronavirus-Pandemie flohen aus Nordkorea so gut wie jedes Jahr zahlreiche Menschen vor Hunger und Unterdrückung. In den meisten Fällen fliehen Nordkoreaner über die Grenze nach China. Viele von ihnen gelangen über dritte Länder nach Südkorea. Berichte über die Flucht von hochrangigen nordkoreanischen Regierungsbeamten sind eher selten.
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rut/bua/news.de/dpa