US-Flugzeugträger verbleibt im Persischen Golf : Trump bedroht! Angst vor Drittem Weltkrieg wächst
Erstellt von Franziska Kais
05.01.2021 10.21
Der Iran hat einen unter südkoreanischer Flagge fahrenden Tanker im Persischen Golf festgesetzt. Das Schiff "Hankuk Chemi" habe mit seiner Ethanol-Ladung die Gewässer im Persischen Golf verschmutzt und sei daher von der Küstenwache in die Hafenstadt Bandar Abbas geleitet worden, teilten die Revolutionsgarden am Montag nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Isna mit. Die Besatzung des Tankers sei festgenommen worden.
Eskaliert der Konflikt? Südkorea schickt Marineeinheit zum Persischen Golf
Bei dem Schiff handelt es sich laut Daten des Internetdienstes Marinetraffic um den Tanker "Hankuk Chemi". Dieser befand sich auf dem Weg von Saudi-Arabien in das Emirat Fudschaira, nahm dann aber Kurs auf iranische Gewässer, wo er sich aktuell noch befindet. Auch die Beobachtungsstelle United Kingdom Maritime Trade Operations (UKMTO) meldete, es habe in der Straße von Hormus eine "Interaktion" zwischen einem Handelsschiff und iranischen Behörden gegeben.
Iran setzt Tankschiff unter südkoreanischer Flagge fest
Laut dem Außenministerium des Irans hatte die Festsetzung des Tankers lediglich einen technischen und keinen politischen Hintergrund. "Sich Sorgen um die Verschmutzung seiner Gewässer zu machen und diesbezüglich im Rahmen internationaler Vorschriften zu handeln ist für jedes Land normal und legitim", sagte Außenamtssprecher Said Chatibsadeh laut der Nachrichtenagentur Tasnim. Laut Revolutionsgarden soll die Staatsanwaltschaft von Bandar Abbas juristische Schritte gegen das Schiff einleiten.
Südkoreas Außenministerium bestätigte am Montag in Seoul, dass der Tanker "Hankuk Chemi" auf Ersuchen der iranischen Behörden in die Gewässer des Iran fahre. Das Ministerium rief Teheran dazu auf, das Schiff sofort freizugeben. Zusammen mit der südkoreanischen Botschaft im Iran werde überprüft, ob alle Besatzungsmitglieder des Chemikalien- und Ölprodukte-Tankers in Sicherheit seien. Es seien 20 Besatzungsmitglieder an Bord, darunter fünf Koreaner. Die anderen kommen aus Myanmar, Indonesien und Vietnam.
Angst vor Drittem Weltkrieg! Südkorea entsendet Zerstörer "Choi Young"
Südkorea schickte als Reaktion eine Anti-Piraterie-Marineeinheit in Richtung Persischer Golf. Die Cheonghae-Einheit mit dem Zerstörer "Choi Young" sei zum Ort des Vorfalls unterwegs, teilte das Außenministerium mit. Es treffe "Sicherheitsmaßnahmen für unsere Schiffe, die sich in dem umliegenden Meeresgebiet befinden". Weitere Details wurden nicht genannt.
In der Vergangenheit war es in der Straße von Hormus mehrfach zu Zwischenfällen gekommen. Die USA machten den Iran für Angriffe auf Handelsschiffe in dem Seegebiet verantwortlich, was die Führung in Teheran bestritt. Die Meerenge ist vor allem für den Öltransport eine international wichtige Handelsroute.
Iran vor Erhöhung seiner Urananreicherung in der Atomanlage Fordo
Die Nachricht kommt wenige Tage nachdem der Iranmit der umstrittenen Erhöhung seiner Urananreicherung in der Atomanlage Fordo südlich der Hauptstadt Teheran begonnen hat. Aus Sicht der EU wäre eine erhöhte Urananreicherung dagegen ein klarer Verstoß gegen das Wiener Atomabkommen von 2015, wie ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell am Montag in Brüssel sagte.
Nach Drohungen gegen Präsident Trump: US-Flugzeugträger verbleibt im Persischen Golf
Die USA unterbrachen unterdessen den geplanten Abzug ihres Flugzeugträgers "Nimitz" aus dem Persischen Golf. Der Flugzeugträger werde im Nahen Osten verbleiben, erklärte der geschäftsführende US-Verteidigungsminister Chris Miller am Sonntagabend (Ortszeit). "Wegen der jüngsten Drohungen der iranischen Führung gegen Präsident (Donald) Trump und andere Vertreter der US-Regierung habe ich der USS Nimitz befohlen, ihren routinemäßigen Abzug zu stoppen", so der Minister. "Niemand sollte die Entschlossenheit der Vereinigten Staaten von Amerika anzweifeln."
Angst vor Drittem Weltkrieg wächst durch Konflikt zwischen dem Iran und den USA
Die Spannungen zwischen dem Iran und dem Westen haben erheblich zugenommen, seit Präsident Donald Trump die USA aus dem Nuklear-Abkommen (Joint Comprehensive Plan of Action) herausgezogen hat, weshalb die Angst vor einem dritten Weltkrieg weiterhin wächst.
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fka/news.de/dpa