Kurz vor Corona-Lockdown: 48-Stunden-Öffnung gefordert! Twitter rechnet mit FDP-Politikern ab
Von news.de-Redakteurin Anika Bube
14.12.2020 11.32
Noch vor Weihnachten geht ganz Deutschland in einen harten Lockdown. Die Zahl der Neuinfektionen machen die schärferen Corona-Maßnahmen notwendig. Ab dem 16.12.2020 müssen nun die meisten Geschäfte schließen. Der Einzelhandel erwartet an den Tagen vor dem Lockdown einen regelrechten Ansturm. Um die Weihnachtseinkäufe zu entzerren, fordern Politiker eine 48-Stunden-Öffnung der Geschäfte. Die Reaktionen auf diesen Vorschlag.
Coronakrise in Deutschland: Politiker fordern 48-Stunden-Öffnung vor Lockdown
"Es wird jetzt einen Ansturm auf Geschäfte geben. Sinnvoll wäre daher, die Öffnungszeiten bis in die Nacht auszuweiten, um diesen Ansturm zu entzerren. Eine 48-Stunden-Öffnung verhindert Schlangenbildung, wozu es aus infektiologischer Sicht keinesfalls kommen darf", fordert FDP-Fraktionsvize Michael Theurer gegenüber der "Bild"-Zeitung. ParteikollegeWieland Schinnenburg schlägt hingegen gesonderte Einkaufszeiten für Hochrisikogruppen vor. "Da müssen die Läden auch nachts öffnen, damit sich die Panikkäufe verteilen", zitiert die "Bild" den FDP-Politiker. "Der Einzelhandel, der dank funktionierender Hygienekonzepte weitgehend sicher ist, wird so erst zur Corona-Gefahr. Die weitgehende Schließung ist kontraproduktiv und könnte zum 'Superspread by Merkel' werden."
Ausweitung der Ladenöffnungszeiten in einigen Bundesländern möglich
Mit der Forderung nach verlängerten Öffnungszeiten ist die FDP übrigens nicht allein. Auch CDU-Wirtschaftsexperte Christoph Ploß regt an, die Öffnungszeiten bis zum Lockdown auszuweiten. "Um das Kundengedränge zu entzerren und dichtes Gedränge zu vermeiden, sollte man zumindest die Shopping-Zeiten bis in den Abend strecken", sagte er gegenüber der "Bild". In Berlin sei es laut Ladenschlussgesetz beispielsweise möglich, dass Geschäfte werktags von 0 bis 24 Uhr öffnen können.
"48-Stunden-Kaufmarathon als Weihnachtsgeschenk fürs Coronavirus!" Twitter zerlegt FDP-Forderung
"Mit 48 Stunden Öffnung würde man viele Menschen noch in Geschäfte locken, die sonst aus Zeitgründen Gutscheine, Geld oder auch gar nichts verschenkt hätten. Eine unnötige Gefährdung. Die 48 Stunden Kaufmarathon wären ein Weihnachtsgeschenk für Coronavirus", schreibt SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach auf Twitter. Mit dieser Meinung ist der Politiker nicht allein. Im Netz schlägt besonders die Forderung einer 48-Stunden-Öffnung auf Wut und Zorn. "Ist ja klar, dass die Idee von der #FDP kommt, oder?", heißt es in einem Tweet. "Politiker fordern 48-Stunden-Öffnung des Handels bis zum Lockdown - Mal raten, aus welcher Partei dieser Vorschlag wohl kommt. - Die FDP-Politiker sind sicher gerne bereit, die entsprechenden Nachtschichten an der Kasse zu übernehmen", fügt ein weiterer an.
"Politiker fordern bis zu 48-Stunden-Öffnung von Geschäften bis zum Lockdown.
Als... Infektionsschutzmaßnahme", schreibt Twitter-Nutzerin @uedio. "Für entspanntes Christmasshopping um 3 Uhr morgens."
"Deutschland, ein Irrenhaus!" Wut gegen 48-Stunden-Öffnungs-Vorschlag
"Die reden so, als ob hinter den Kassen keine echten Menschen sitzen würden die ihr Leben vielleicht auch schon geplant haben oder ihre Kinder zu Bett bringen müssen", wettert ein weiterer Twitter-Nutzer. "Wäre das alles nicht so lebensgefährlich, wäre es glatt lustig. Verantwortungsvolle Einzelhändler schließen schon heute", heißt es in einem weiteren Tweet.
"Ich bin zudem für die flächendeckende Bebauung unserer Fußgängerzonen mit Glühweinbuden, damit sich die Menschen nicht vor vereinzelten Glühweinständen stauen müssen", verarbeitet ein weiterer die Forderung mit Sarkasmus. "Sobald in Stuttgart ein Sack Reis umfällt kommen Räumpanzer. Aber wenn Kartoffeln einkaufen wollen, scheißen wir mal auf Ruhezeiten", zeigt sich ein anderer Nutzer auf Twitter erzürnt. "Ab Mittwoch also alle Kaufhäuser dicht. Um geplanten Massenansturm zu entzerren, plant man nun 48 Stunden Dauer-Öffnung. Deutschland, ein Irrenhaus", zieht ein weiterer sein Fazit.
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