Politik

Sebastian Kurz privat: So lebt der österreichische Ex-Kanzler als Neu-Papa

ÖVP-Chef Sebastian Kurz spricht in Wien bei einer Pressekonferenz. In Österreich will die konservative ÖVP mit der rechten FPÖ Koalitionsverhandlungen aufnehmen. Das kündigte Kurz in Wien an. Bild: Georg Hochmuth / picture alliance / dpa

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Für Sebastian Kurz war es im Herbst 2017 nur noch ein kleiner Schritt bis zum wichtigsten Amt in Österreich: Der Politiker der Österreichischen Volkspartei, kurz ÖVP, konnte sich bei den Nationalratswahlen die meisten Stimmen sichern. Danach hing es am Ausgang der Koalitionsgespräche mit der FPÖ, ob Sebastian Kurz in Bälde zum Kanzler Österreichs und gleichzeitig zum jüngsten Landeschef in Europa aufsteigen würde. Er wurde Kanzler. Doch im Oktober 2021 trat er als Regierungschef zurück, nachdem Korruptionsermittler unter anderem das Kanzleramt und die ÖVP-Zentrale durchsucht hatten. Kurz und einige seiner engen politischen Mitstreiter werden von der Staatsanwaltschaft verdächtigt, manipulierte Umfragen in Medien in Umlauf gebracht zu haben. Dafür sollen öffentliche Mittel abgezweigt worden sein. Unter anderem steht der Vorwurf der Untreue im Raum.

Sebastian Kurz verkündet Rückzug aus der Politik

Im Dezember 2021 ging Sebastian Kurz dann noch einen Schritt weiter: Am 2. Dezember 2021um 11.48 Uhr war die politische Karriere des österreichischen Ex-Kanzlers Sebastian Kurz vorbei. Kurz kündigte an, den Fraktionsvorsitz niederzulegen und einen geordneten Übergang seiner Funktionen zu organisieren. "Es war mir eine große Ehre, der Republik zehn Jahre lang gedient zu haben", sagte der 35-Jährige in einer Ansprache in Wien. Mit seinem Abschied aus der Politik zieht er die Konsequenzen aus einem jähen Sinkflug. Ermittlungen der Korruptionsstaatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Falschaussage und der Untreue hatten ihn stark in Bedrängnis gebracht.

Sebastian Kurz privat: Freundin Susanne Thier hat sein Herz schon in der Schulzeit erobert

Abseits des politischen Parketts kann sich Sebastian Kurz allerdings nicht über mangelnden Erfolg beklagen. Zwar hält der österreichische Politiker sein Privatleben so gut es geht unter Verschluss, doch dass der Senkrechtstarter privat in festen Händen ist, ist kein Geheimnis mehr. Seine private First Lady hört auf den Namen Susanne Thier, ist ein Jahr jünger als ihr Partner und lebt mit Sebastian Kurz in der österreichischen Hauptstadt Wien im 12. Bezirk, wo der ÖVP-Politiker auch seine Kindheit verbrachte. Ein Paar sind Sebastian Kurz und die hübsche Blondine Susanne Thier bereits seit der Schulzeit, wie bei "oe24.at" zu lesen ist.

Susanne Thier ist seit Jahren die Freundin des nächsten österreichischen Kanzlers

Ähnlich wie Sebastian Kurz hat sich auch Susanne Thier für eine politische Laufbahn entschieden. Die Wienerin studierte Wirtschaftspädagogik und ist derzeit im Finanzministerium tätig. Pläne für den weiteren gemeinsamen Lebensweg habe das Paar bereits geschmiedet, verriet Sebastian Kurz im Interview mit "oe24.at". Demnach wolle das Paar zu gegebener Zeit "im kleinen Kreis" heiraten, auch die Babyplanung wollen der ÖVP-Mann und seine Freundin angehen. Und damit ging es schneller als gedacht.

Österreichs Ex-Kanzler Kurz ist Vater geworden

Der österreichische Ex-Kanzler Sebastian Kurz hat die Geburt seines ersten Kindes bekanntgegeben. "Meine Freundin Susanne hat heute in den frühen Morgenstunden unseren Sohn zur Welt gebracht. Wir sind überglücklich und sehr dankbar!", schrieb Kurz am 27.11.2021 in sozialen Medien. Seine Lebensgefährtin Susanne Thier und das Baby hätten die Geburt gut überstanden.

Sebastian Kurz beim Wiener Opernball

Dass der österreichische Ex-Kanzler seine Liebste nicht verstecken mag, beweist ein Pärchenbild, das die beiden auf dem Wiener Opernball zeigt:

So wuchs Sebastian Kurz mit seiner Familie in Wien auf

In Interviews betont Sebastian Kurz stets seinen bürgerlichen Hintergrund. Das Licht der Welt erblickte der Nachwuchspolitiker im August 1986 in Wien als Sohn der Lehrerin Elisabeth Kurz und ihres Mannes Josef Kurz, der als Techniker sein Geld verdient. Im Wiener Stadtteil Meidling besuchte Sebastian Kurz öffentliche Schulen, machte das Abitur und schrieb sich als Jurastudent an der Universität Wien ein, verließ die Rechtswissenschaftliche Fakultät jedoch zugunsten seiner politischen Karriere ohne Abschluss.

Die Karriere von Sebastian Kurz von der ÖVP im Überblick

Seit 2003 ist Sebastian Kurz Mitglied der Jungen Volkspartei in Österreich und bekleidete von 2008 bis 2012 das Amt des Obmanns der Wiener JVP. Bereits 2009 wurde Kurz das Amt des Bundesobmannes zuteil, zeitgleich trat Sebastian Kurz von 2009 bis 2016 als stellvertretender Landesparteiobmann der ÖVP an. Im Wiener Gemeinderat und Landrat nahm Sebastian Kurz von 2010 bis 2011 als Abgeordneter Platz und wurde im Sommer 2011 zum Integrationsstaatssekretär berufen. 2013 schließlich wurde Kurz zum Außenminister Österreichs ernannt.

Mit 33 Jahren zum zweiten Mal Kanzler

In Österreich war die erste Bundesregierung aus konservativer ÖVP und Grünen 2020 offiziell im Amt. Das Kabinett mit dem 33 Jahre alten Sebastian Kurz als Kanzler an der Spitze war so jung und so weiblich wie noch nie. Bundespräsident Alexander Van der Bellen vereidigte am 7. Januar 2020 in der Wiener Hofburg das Regierungsteam mit insgesamt 17 Mitgliedern. Das Staatsoberhaupt mahnte die Regierung, auch mit ihren Kritikern im Gespräch zu bleiben. Die Regierung solle "zügig, ruhig und gewissenhaft" an die Arbeit gehen und sich besonders um das Vertrauen der Bürger kümmern. "Dieses Vertrauen der Bürger ist nicht selbstverständlich", meinte Van der Bellen.

Für Kurz ist es bereits die zweite Kanzlerschaft. Knapp 18 Monate war er an der Spitze einer Koalition mit der rechten FPÖ, die im Mai 2019 an der Ibiza-Affäre zerbrach. Das Interesse auch im Ausland an der neuen Koalition ist groß. Ein Bündnis von Konservativen und Grünen gilt auch jenseits der Alpenrepublik als mögliches Modell.

Die ÖVP stellte entsprechend dem Wahlergebnis vom September die meisten Minister. Dem Kabinett gehörten mit der 35-jährigen Justizministerin Alma Zadic (Grüne), einer gebürtigen Bosnierin, erstmals eine Ministerin mit Migrations-Hintergrund an. Mit Leonore Gewessler, der ehemaligen Geschäftsführerin der Umweltorganisation Global 2000, leitete eine Grüne auch das Umweltressort. An der Spitze eines Ministeriums für Integration steht die 35-jährige Juristin Susanne Raab (ÖVP). Auch das Verteidigungsministerium ist mit Klaudia Tanner (ÖVP) in Frauenhand. Parteiloser Bildungsminister ist erneut der gebürtige Düsseldorfer Heinz Faßmann.

Aus dem übergangsweise installierten Beamtenkabinett unter Kanzlerin Brigtte Bierlein blieb als einziger Minister Alexander Schallenberg als Außenminister im Amt.

ÖVP und Grüne hatten bei der Nationalratswahl Ende September jeweils deutliche Zugewinne erzielt. Die Grünen schafften mit einem Stimmenzuwachs von rund 10 Prozentpunkten den Wiedereinzug in das österreichische Parlament und kamen auf 13,9 Prozent. Die ÖVP kletterte auf 37,5 Prozent.

In mehrwöchigen Verhandlungen verständigten sich die Parteien auf ein rund 300-seitiges Regierungsprogramm. Zu den wesentlichen Zielen der Koalition zählen der Klimaschutz mit Milliarden-Investitionen, der Kampf gegen die illegale Migration, die Senkung von Steuern und ein ausgeglichener Haushalt.

Kurz hat Erfahrung im Beenden von Koalitionen. Als neuer ÖVP-Chef zog er 2017 einen Schlussstrich unter das damalige SPÖ-ÖVP-Bündnis. 2019 rief er nach der Ibiza-Affäre von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache Neuwahlen aus.

FPÖ willigt in Koalitionsgespräche mit der ÖVP in Österreich ein

Die rechte FPÖ in Österreich hatte das Angebot angenommen, in Koalitionsverhandlungen mit der konservativen ÖVP einzutreten. "Das bedeutet aber nicht, dass diese auch zwangsläufig zu einem positiven Abschluss führen müssen", sagte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache am Dienstag in Wien. Der damals 48-Jährige und sein Verhandlungsteam wollen es den Konservativen nicht leicht machen. "Eine Regierungsbeteiligung ist kein Selbstzweck, sondern nur sinnvoll, wenn wir unsere Inhalte auch durchsetzen können", so Strache. Es gebe gemeinsame Schnittmengen mit der ÖVP, aber auch grundlegende Unterschiede. An Schmeicheleien sei die Partei nicht interessiert.

Die Verhandlungen sollen laut Strache zügig, aber nicht überhastet sein. "Es geht um eine neue Qualität für Österreich." Es müsste zuvor einen Kassensturz zur budgetären Entwicklung geben. Der damals 31-jährige ÖVP-Chef Sebastian Kurz hatte zuvor erklärt, dass es mit der FPÖ viele inhaltliche Überschneidungen und vor allem einen gemeinsamen Veränderungswillen gebe.

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/kad/news.de/dpa

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