Entführt, gefoltert und missbraucht: Ehemalige IS-Sexsklavin packt aus
21.03.2019 15.15
Entführt, gefoltert und missbraucht: Das ist das Schicksal vieler Frauen, die in die Fänge der Dschihadisten des Islamischen Staat geraten. Auch Jinan wurde entführt und anschließend an zwei Männer verkauft. Jetzt veröffentlicht die Jesidin ihr Schicksal im Buch"Daesh's Slave" (Sklavin des IS) und beschreibt eine Welt aus Mord und Drogen.
IS-Terroristen missbrauchen Frauen als Sexsklavinnen
Die 18-jährige Irakerin durchlebte Höllenqualen, als sie von IS-Terroristen verschleppt wurde. Ende 2014 wurde die Angehörige der religiösen Minderheit der Jesiden entführt und als Sex-Sklavin an einen ehemaligen Polizisten und Imam weiterverkauft. Gemeinsam mit anderen entführten Jesidinnen wurde sie in einem Haus gefangen gehalten. "Sie haben uns gefoltert und versucht, uns mit Gewalt zum Islam zu bekehren. Wenn wir uns weigerten, wurden wir geschlagen und draußen in der prallen Sonne angekettet. Und sie haben uns gezwungen, Wasser zu trinken, in dem tote Mäuse schwammen", schreibt Jinan.
Wie die 18-Jährige weiter berichtet, drohten ihre Peiniger auch damit, sie mit Elektroschocks zu drangsalieren. "Diese Männer waren keine Menschen. Sie haben nur an den Tod gedacht, an das Morden. Sie haben pausenlos Drogen genommen. Sie wollen sich an der ganzen Welt rächen."
Irakerin berichtet über Schicksal als IS-Sexsklavin
Jinan schildert aber auch Szenen eines regelrechten Markts für christliche und jesidische Sexsklavinnen. Unzählige Frauen seien in eine große Empfangshalle in Mossul gebracht worden. "Die Kämpfer schlichen um uns herum, lachten laut und kniffen uns in den Hintern". Einer der Männer habe sich sogar beschwert, erzählt sie: "Sie hat große Brüste. Ich will aber eine Jesidin mit blauen Augen und blasser Haut. Ich bin bereit, den geforderten Preis zu zahlen."
Doch nicht nur Iraker und Syrer sollen auf dem "Sklavenmarkt" gewesen sein, auch westliche Ausländer sollen laut Jinan vor Ort gewesen sein. Aus welchen Ländern sie stammten, wisse sie leider nicht. Die hübschesten Mädchen waren für Milizenchefs und reiche Männer aus den Golfstaaten bestimmt.
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Menschenhandel finanziert IS-Terror
Im Haus ihrer Peiniger seien Kämpfer und Menschenhändler ein- und ausgegangen. Sie verhandelten über den Kauf der Sex-Sklavinnen. "Ich nehme deine Baretta-Pistole für die Brünette", soll einer der Händler gesagt haben. "Falls du eine Barzahlung bevorzugst, macht das 150 Dollar." Scheinbar gingen die Geiselnehmer davon aus, dass Jinan kein Arabisch versteht. So redeten sie offen über den Menschenhandel als "gutes Geschäft". Der Verkauf der Sklavinnen helfe dabei, den Kampf der Gotteskrieger zu finanzieren.
Mit Hilfe eines gestohlenen Schlüssel konnte sie sich nach drei Monaten endlich von ihren brutalen Peinigern befreien. Mittlerweile lebt die junge Frau mit ihrem Ehemann in einem Flüchtlingslager im Nordirak. In ihre Heimat kann sie nie wieder zurückkehren - die Angst sei zu groß.
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bua/jko/news.de