Skurrile Gesetze weltweit: Wo Pinkeln in den Polizeihelm erlaubt ist
Von news.de-Redakteurin Juliane Ziegengeist
06.07.2014 11.37
Sie finden, Deutschland ist überreguliert? Es gibt zu viele Regeln, zu viele Verbote und Strafen? Dann sollten sie mal über die Landesgrenzen hinaus blicken. Denn dort waren so manche Gesetzeshüter wohl etwas übereifrig in ihrer Regulierungswut und haben Handlungen unter Strafe gestellt, für die man hierzulande noch nicht einmal gerügt wird.
Wer in Frankreich mit Kontaktlinsen statt Brille fährt, muss blechen
So werden Autofahrer in Frankreich zur Kasse gebeten, die statt einer Brille Kontaktlinsen beim Fahren tragen - mit welcher Rechtfertigung bleibt unklar. Wer zuwider handelt und erwischt wird, muss satte 90 Euro Strafe bezahlen und bekommt auch noch drei Punkte aufgebrummt. Und da sag noch einer, unsere Verkehrsregeln seien streng. In Frankreich kann zum Beispiel auch das Rauchen am Steuer oder das einhändige Fahren teuer werden.
Skurrile Sex-Gesetze weltweit: Hier gibt's mehr dazu.
In England will öffentliches Urinieren gelernt sein
In England ist vor allem das öffentliche Urinieren stark reglementiert. Männer dürfen dies nur, sofern es am Hinterreifen des eigenen Autos geschieht und die rechte Hand dabei auf dem Fahrzeug liegt. Schwangeren Frauen ist es hingegen jederzeit erlaubt, sich öffentlich zu erleichtern, notfalls auch in einen Polizistenhelm. Das nennt man dann wohl großzügig...
Vom Harry-Potter-Erlass bis zum Theken-Abstand für Frauen
Sie denken, es geht nicht mehr skurriler? Da lohnt sich ein Blick nach Amerika, dem Spitzenreiter, wenn es um skurille Gesetze und Strafen geht. In Florida dürfen Bibliotheken Harry-Potter-Bände beispielsweise nur dann an Minderjährige verleihen, wenn diese eine schriftliche Einverständniserklärung der Eltern vorlegen. Dieser Potter-Erlass erging, nachdem eine Grundschule die Bücher wegen zu vieler unchristlicher Rituale verboten hatte.
Während diese streitbare Regel noch relativ neu ist, stammen viele aus der Kolonialzeit. Seitdem sollte man sich vor einem Kirchenbesuch in St. Louis gut überlegen, was man isst, denn Blähungen im Gotteshaus können mit lebenslanger Haft geahndet werden. Und in Wyoming herrscht noch klare Geschlechtertrennung: Männer gehören an die Theke, Frauen müssen fünf Feet Abstand dazu halten.
Jüngstes Beispiel: Putin lässt das öffentliche Fluchen verbieten
Dass gestrenge Moralvorstellungen aber auch heutzutage noch immer skurrile Blüten treiben, beweist aktuell Wladimir Putin in Russland. Er eifert mit seinem neuesten Vorstoß gewissermaßen den USA nach. Dort ist Fluchen im TV verboten. Gleiches gilt seit dieser Woche auch in Russland. Vulgäre Ausdrücke in Medien, Theater und Film können bis zu 1000 Euro Strafe kosten.
Dumm nur, dass damit auch ein Stück russische Tradition verschwindet. Denn selbst berühmte Dichter wie Puschkin und Lermontow Gebrauch machten von Schimpfwörtern Gebrauch...
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Google+ und Twitter? Hier finden Sie brandheiße News, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.
zij/news.de